Textatelier
BLOG vom: 10.11.2010

Bush-Memoiren: Beschönigte Lügen und Folterungen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Warum bildet sich jeder Politiker ein, dass er der Welt seine Memoiren hinterlassen müsse? Kaum hat Tony Blair seine Lebensbeschreibung veröffentlicht („A Journey“), liegt eine von George W. Bush auf, betitelt: „Decision Points“ (Entscheidungspunkte).
 
Als Verfechter der Folterungen rechtfertigt George W. Bush nach wie vor das so genannte „Waterboarding“ (simuliertes Ertränken) und andere Foltermethoden, um Geständnisse aus den Opfern herauszupressen. Die Folterungen von Gefangenen im Abu-Ghraib-Gefängnis in Bagdad (Irak), von amerikanischen und auch von britischen Soldaten verübt, haben weltweit Empörung ausgelöst. Hinzu kommen die Gefangenentransporte in berüchtigte Folterkammern, worunter das Gefangenenlager in Guantànamo Bay auf Kuba das bekannteste ist.
 
George W. Bush rühmt sich als „deliberative (abwägende) person“, die ihre Entscheide im vornherein überdenkt. Dieser Texaner aus dem „Bible belt“ (Bibel-Gürtel) gesteht, dass er jeden Tag ... und ich zitiere diesen Schurken wörtlich: „I’ve been in the Bible every day since I’ve been president“ (also zwischen den Jahren 2001 und 2009 habe er jede Tag in der Bibel gelesen). Seine täglich gepflogene Bibellektüre hat ihm allerdings keine deliberativen Denkanstösse gegeben.
 
Diesem Hohlkopf fehlt es an Verstand. Umringt von Lakaien inszenierte er den Krieg in Irak, um den Despoten Saddam Hussein zu stürzen. Tausende von Soldaten haben inzwischen in Irak und Afghanistan ihr Leben verloren. Am schlimmsten hat die irakische Zivilbevölkerung gelitten. Grossartig zeigt sich George W. Bush mit der rechten Hand auf dem Herz …
 
Noch ein bezeichnendes Zitat von George W. Bush: „I was sickened by the discovery that Saddam Hussein did not have weapons of mass destruction” (brutal so übersetzt: „Ich musste kotzen, als ich erfuhr, dass Saddam Hussein keine Massenvernichtungswaffen hatte“).George W. Bush und sein Knappe Tony Blair wussten das bereits, als sie im Jahr 2003 den Krieg im Irak entfesselten. Beide setzten sich selbstherrlich über diese fundamentale Tatsache hinweg. Das Verdikt nach internationalem Recht bleibt trotz der emsig betriebenen Memoiren-Weisswäscherei ein untilgbarer Schandfleck in der Geschichte beider Nationen und ihrer Mitläufer. Die Kriegseröffnung auf erlogenen Angaben wird rechtens als ein Akt des Verrats und Rechtsmissbrauchs mit verheerenden Folgen gebrandmarkt.
 
Weder George W. Bush noch Tony Blair sind von Gewissensbissen geplagt. Meiner Ansicht nach gehören beide vors Kriegsgericht in Den Haag (NL).
 
Hinweis auf weitere Blogs über den Irak-Krieg
 
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