Textatelier
BLOG vom: 03.12.2012

Recherchen (2): Magnesium und der Bezug zu Brasilien

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
Leo K. aus Kerkrade (Süd-Limburg NL) wurde auf das Textatelier.com aufmerksam, d. h. er fand auf unserer Webseite Infos über Magnesium. Er schrieb am 16.11.2012 als E-Mail das Folgende: „Bei Ihnen auf der Seite lese ich über eine Frau aus Österreich, die das Buch von Pater Puig über Magnesium übersetzt haben soll. Ich bin schon lange auf der Suche nach diesem Buch, konnte es aber bis Dato in keiner Sprache finden. Können Sie mir da vielleicht weiterhelfen?“
 
Der Schreiber hat wohl meine beiden Folgen über Magnesium gelesen (siehe Verzeichnis am Schluss). Im Kapitel „Ruf ging bis Brasilien“ hielt ich damals fest: Eine Frau aus Österreich sandte mir eine Arbeit von Pater Benno José Schorr S.J., Physik- und Biologielehrer aus Brasilien, zu. Die Übersetzung des Artikels erfolgte durch P. Fritz Heimler. Autor Schorr hielt in seiner Abhandlung über Magnesium fest: „Ich habe mir vorgenommen, einige wissenschaftliche Arbeiten zu verbreiten, besonders die Bücher von P. Puig (Jesuit), Dr. Marquesz, Bergasa, Pros, Trimmer und Scholz. Ich benütze die Sprache des Volkes und möchte dabei komplizierte Fachausdrücke vermeiden.“
 
Die Österreicherin bemerkte dazu, dass sie sich freue, dass mein Magnesium-Buch „Magnesiummangel“ den Weg bis nach Brasilien gefunden hatte. Dann sandte sie mir noch, wie sie betonte, „wissenschaftlich fundierte Erläuterungen über das Geheimnis des wundertätigen Wassers“, wie jenes von Lourdes F, zu (eine Forschergruppe aus Mailand hat die Energie der Quellen „heiliger“ Orte untersucht). Hier spielte Magnesium offenbar keine Rolle. Aber man kann ja nie wissen.
 
An Leo K. schrieb ich, dass hier kein Buch vorliegt, sondern ein Artikel, der unter „Die Magie des Magnesiums“ (14.Ausgabe 1995) publiziert wurde.
 
Wie kam er auf uns? Nun, er hatte eine Kopie eines Texts über Magnesium bekommen, worin der Autor und mein Buch genannt wurden. Er recherchierte im Internet und kam dann auf die Seite www.textatelier.com.
 
Auch dieser Leser erhielt von mir Kopien. Diesmal per E-Mail (es waren nur 2 Seiten der Originalarbeit, die ich einscannte und dann verschickte). Leider konnte ich nicht erfahren, wo das Buch von Pater Puig zu bekommen ist. Wahrscheinlich ist das Buch in Brasilien erschienen.
 
Wirkungen von Magnesium
Sehen wir einmal in die Originalarbeit von Benno José Schorr hinein. Er schrieb zunächst über die Wirkungen von Magnesium, dann über die verfeinerte und minderwertige Nahrung, Fälle aus der Praxis und die Verwendung von Magnesium in der Therapie. Umstritten sind natürlich die Äusserungen der Wirkung des Mineralstoffs bei Krebserkrankungen und anderen Krankheiten. Er ist überzeugt, dass der Mineralstoff fast ein Allheilmittel ist. So sagte er, wenn man rechtzeitig mit der Mg-Einnahme beginne, bleibe man von Alterskrankheiten verschont. Hier ein Originalzitat: „Eine ältere Person muss nicht unbedingt alt sein; in Zentraleuropa gibt es sehr alte Leute mit leuchtenden Augen, die sich mit einem Satz auf das Pferd schwingen.“ (In der Übersetzung wird die Jahreszahl 125 genannt, das ist wohl ein Übersetzungsfehler! Bei uns wird nämlich kein Mensch 125 Jahre alt).
 
Als ich das las, dachte ich mir, so mancher 50- bis 60-Jähriger könne sich schon lange nicht mehr mit leuchtenden Augen aufs Pferdchen schwingen (vielleicht nur noch auf ein Holzpferd). Viele leiden schon dann unter trüben Augenlinsen.
 
Schorr schildert auch Heilungen: Eine Frau, die unter einem trockenen Mund und Augen litt, nahm eine Mg-Verbindung gegen ihre Arthritis ein. Schon nach kurzer Zeit floss der Speichel, und die Trockenheit des Auges verschwand. In anderen Fällen wurde nach Mg-Einnahme die Patienten von Ischias- und Arthroseschmerzen befreit. Seine Psoriasis verschwand, nachdem er die schuppenden Stellen mit einer Auflage, die mit einer Magnesiumchloridlösung getränkt war, behandelt hatte. Nach 4 Wochen waren die Schuppen weg.
 
Er selbst wurde von seinen Schmerzen als Folge einer Verknorpelung der Wirbelsäule nach Magnesiumzufuhr geheilt. Früher konnte er seine Arbeiten nur im Sitzen erledigen. Zum Schlafen rollte er sich wie eine Katze ein. Nur so konnte er den Schmerz ertragen. Täglich nahm er Magnesium zu sich. Benno José Schorr schilderte die Wirkung so: „Nach 20 Tagen wachte ich spät auf – und siehe da – ausgestreckt, ohne Pein. Das Gehen gelang mir erst am 30. Tag; ich stand auf und meinte zu träumen, denn der Schmerz war vorbei. Ich ging ein wenig spazieren, um mich selbst zu überzeugen. Und wirklich fühle ich nur noch eine kleine Schwere im Bein, was nach einigen Tagen auch völlig verschwand.“
 
Im Kapitel über die verfeinerte und minderwertige Nahrung wettert er gegen die Unvernunft der Menschen. Als Beispiel nannte er das verfeinerte minderwertige Mehl. „Die wertvolle Kleie wird dem Vieh vorgeworfen, damit es gesund bleibt.“
 
Er erwähnt in diesem Kapitel auch magnesiumarme und magnesiumreiche Nahrungsmittel. Es sind die Nahrungsmittel, die ich auch in meinem Buch erwähnte (er schrieb: siehe Scholz, Seite 33 oben).
 
Am Schluss bemerkte Schorr noch dies: „Ich rate das Buch ,Magnesiummangel’ von Heinz Scholz zu lesen.“
 
Das war zu viel der Ehre, aber die Nennung hat mich dennoch erfreut.
 
Unentbehrliches Magnesium
Hier eine kleine Zusammenfassung über die Unentbehrlichkeit von Magnesium:
Es ist wichtig
O für den Kohlenhydratstoffwechsel,
O für den Eiweissstoffwechsel,
O für die Energiegewinnung,
O für den Aufbau von Körpereiweiss,
O zur Verbesserung der Herzmuskelleistung,
O für die Nervenreizübertragung,
O zur Erweiterung der Gefässe,
O für die Muskulatur,
O für die Blutgerinnung,
O zur Dämpfung von Erregungsvorgängen (Muskeln, Nerven),
O zur Aktivierung von Enzymen,
O zum Aufbau von Knochen und Zähnen.
 
So macht sich ein Magnesiummangel bemerkbar
O „Ameisenlaufen“, Kribbeln, Wadenkrämpfe, Nackenkrämpfe, Verspannungen.
O Hinterkopfschmerzen.
O Innere Unruhe, Zittern, Angstzustände, Depressionen.
O Herzenge, Herzschmerzen, Herzjagen, Herzdruck.
O Taubheitsgefühle in den Händen und im Gesicht, Kau- und Schluckkrämpfe oder Lippenzucken („Schnauzkrämpfe“).
O Übelkeit, Erbrechen, Verkrampfungen im Bauchbereich, Durchfälle, Verkrampfungen des Magenausgangs (Pförtners), Krämpfe im Bereich des Uterus.
O Bei Kindern äussert sich ein Mangel in vorschneller Ermüdbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Bauch-, Kopf- und Muskelschmerzen.
 
Tipps für eine optimale Versorgung mit Magnesium
O Nahrungsmittel schonend zubereiten: Längeres Wässern vermeiden, wenig Wasser zum Kochen verwenden. Kochwasser eventuell für Suppen verwenden.
O Vollwertkost oder vegetarische Ernährung bevorzugen.
O Hohen Fett- und Eiweisskonsum einschränken.
O Tägliche Alkoholmenge reduzieren.
O Extreme Schlankheitskuren vermeiden.
O Keine stark wirkenden Abführmittel einnehmen.
O Krankmachenden Stress, insbesondere Lärmstress, vermeiden.
O Nieren-, Magen- und Darmerkrankungen ausheilen.
O Eventuell Einnahme von gut resorbierbaren Magnesium-Präparaten (dies ist besonders zu empfehlen bei schweisstreibenden, sportlichen Betätigungen).
 
Welche Nahrungsmittel liefern Magnesium?
Magnesium, Baustein des Chlorophylls, findet sich in allen grünen Pflanzen. Beachtliche Mengen enthalten Getreide, Nüsse, Amaranth, Sojabohnen, Kakaopulver, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Spinat, Weizenkeime und bestimmte Mineralwässer.
 
Kleines Fazit
Magnesium erfüllt viele wichtige Funktionen im Organismus. So wurden bis heute etwa 300 Enzyme gefunden, die ihre Wirkungen erst in Verbindung mit Magnesium entfalten. Da der Mineralstoff an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist, macht sich ein Mangel in vielfältiger Form bemerkbar.
 
Literatur
Scholz, Heinz: „Kein Leben ohne Magnesium“, Bircher-Benner Verlag, Friedrichsdorf 2005.
Scholz, Heinz: „Magnesiummangel – Wenn Ihrem Körper ein wichtiger Mineralstoff fehlt“, Hippokrates Verlag, Stuttgart 1988.
Scholz, Heinz: „Mineralstoffe+Spurenelemente“, Trias Verlag, Stuttgart 1996.
Schorr, Benno José: „Die Magie des Magnesiums“, 14. Ausgabe, Florianópolis, Brasilien 1995 (Übersetzung P. Fritz Heimler).
 
Hinweis auf weitere Blogs mit Magnesium-Bezug
10.11.2005: Der Mineralstoff Magnesium entkrampft und beruhigt (I)
02.08.2005: Reaktionen auf Blogs (15): Aus Laufenten werden Hühner
 
 
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