Textatelier
BLOG vom: 08.02.2018

Das Plastik-Zeitalter

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Damit ist nicht die Plastik der Bildhauer gemeint, sondern die Plastikseuche der Kunststoffe weltweit, womit Lebensmittel unter vielen anderen Konsumgütern verpackt werden. Dieser Siegeszug des Plastiks begann mit dem Bakelit um 1900. Heute werden Plastikreste zuerst in Plastiksäcke gestopft, ehe sie die öffentliche Müllabfuhr sammelt und haushoch auf Schutthalden stapelt. Die meisten dieser Kunststoffe werden nicht sortiert in solche, die sich wiederverwenden lassen, und solche, die unbrauchbar sind. Bis vor kurzem wurden Schiffsladungen von Plastik von England nach China zur Wiederverwendung verschifft.

Die Kanalisation verschlingt und verschleppt viel Plastik in Flüsse und ins Meer. Es dauert lange, bis Plastik sich auflöst oder zersplittert. Es gefährdet und tötet Fische, Vögel und andere Lebewesen. Eltern werden angehalten, Plastik ausserhalb der Reichweite von Kindern zu versorgen.

Plastikbecher und -flaschen, Verpackungen aller Art bleiben am Ende eines Tages am Strand liegen. Anderntags muss dieser Strandabfall mühsam eingesammelt werden. Desgleichen Kaugummi und Zigarettenstummel (auch die Zigaretttenpäckchen werden mit Plastik umwickelt), von Passanten gedankenlos auf die Trottoirs geworfen … Immer wieder stelle ich fest, dass die öffentlichen Abfalleimer überfüllt sind. Die Missetäter werden selten erwischt. Endlich ist England erwacht und folgt dem Beispiel von Skandinavien, Deutschland und der Schweiz.

Der Milchmann in England liefert wieder mehr und mehr Milchflaschen aus Glas ins Haus. Er sammelt auch die leeren Flaschen zum Nachfüllen. Diese Milch schmeckt besser!

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Der Wandelprozess “Weg vom Plastik” hat begonnen. Aber es wird noch Jahre dauern, bis die Hersteller und ihre Lieferanten auf Alternativen wie Karton, Papier oder Glas umstellen. Inzwischen muss der Konsument weiterhin mühsam mit der Schere den Inhalt aus den zähen Plastikschalen klauben … Ältere Leute haben damit zusätzliche Schwierigkeiten.

 


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