Textatelier
BLOG vom: 17.03.2018

NESPRESSO - auch auf Autofahrten unterwegs?

Autor: Werner Eisenkopf, Runkel D

 

Die allerschlimmsten "Kaffeetanten" sind oft gar keine. Sie sind nicht mal Frauen sondern gewisse Männer. Oft Schweizer aber manchmal auch aus dem Grossen Kanton. Einer davon wohnt im ländlichen Runkel an der Lahn und schreibt gerade diese Zeilen. Als in Deutschland früher mal die Kapseln und der Kaffee von NESPRESSO® noch ziemliche Exoten waren, also vor der massiven Werbung mit George Clooney im Werbefernsehen, gab es davon schon so einige Süchtige.

Man hatte sich schon damals aus der Schweiz gewisse NESPRESSO®-Kaffeemaschinen mitgebracht, die wegen der etwas unterschiedlichen Stromstecker CH/D dann über Reiseadaphter angeschlossen wurden oder per professionellem Steckertausch, als Elektroarbeit angepasst hatte. Die technisch zwar simpelste aber juristisch nicht erlaubte Rabiatform, war das einfache Absägen des schweizer Schutzkontakts mit einer Eisensäge, wodurch der normale schweizer Stecker an der N-Maschine, auch in deutsche Steckdosen passte und beide Länder ja auch zugleich 230V-Wechseltromnetze haben. Dies ist aber wie schon eben deutlich gesagt, rechtlich VERBOTEN!

Müssiggang ist NICHT immer aller Laster Anfang! Ohne einen gewissen Müssiggang im Berner Patentamt damals, hätte wohl der selige Albert Einstein, auch nicht die geistige Munterkeit und Energie, für seine später weltverändernden Theorien aufbringen können. Damit wäre die Wichtigkeit, gerade des schweizer Beamten-/Behördenlebens für die Wissenschaften der ganzen Welt, wohl unzweifelhaft bewiesen. Immerhin gab es noch früher, bereits Beamte vor 4000 Jahren, im alten China!

Müssiggang war auch einst am Silser See im Engadin, eine Ursache für eine Spinnerei und die betraf eben diesmal zufällig NESPRESSO®. Der Schreiber dieser Zeilen parkte dortselbst das Auto am schönen herbstlichen Seeufer und hatte das Fotogerät auf stabilem Stativ ausgerichtet. Das war damals eine schwedische HASSELBLAD 503CX mit dem leichten Weitwinkelobjektiv ZEISS-Distagon 3,5/60mm. Alles war bereit. Zeit und Blende waren eingestellt. Nach Spiegelvorauslösung wegen der Erschütterungen, auf Drahtauslöser-Klicke, sollte wieder mal den Silser See mit dem schneebedeckten schönen Berg Piz della Margna abgelichtet werden. Selbiges als neue 6x6-Dias auf einen KODAK-Ektachrome Rollfilm 120. Leider kam gerade da, eine böswillige mittlere Wolke vor die Sonne, so dass der deutsche Fotograf sich entschied, die geschätzte Abdunklungszeit-Zeit der Landschaft, von vielleicht 20 Minuten abzuwarten. Solche "Traumbilder" bei Ideal-Licht, sind eben nicht jeden Tag neu machbar. Besonders dann, wenn man ja nicht dauerhaft im schönen Engadin, sondern an der deutschen Lahn wohnt.

Jetzt hatte und hat dieser gewisse Parkplatz direkt am Silser See, dort kein Lokal, keinen Imbiss und somit keine Möglichkeit eines frischen Kaffees zu bieten. Ob dies auch dem seligen Friedrich Nietzsche, damals ein Problem gewesen sein könnte, ist leider nirgends überliefert worden. Nur soviel, dass dort am Silser See, des Nietzsches "Lieblingsplatz" gewesen sei und er angeblich dortselbst seinen "Also sprach Zarathustra" zwischen 1883 und 1885 niedergeschrieben habe. Dies aber brachte einen kaffeesüchtigen heutigen Landsmann von Nietzsche, in einer Art Grübelei. Wie wäre es denn, wenn man jetzt dort, am Auto dazu, eine funktionierende NESPRESSO®-Maschine parat hätte? Sich also mit frischem Espresso, Volluto oder Lungo, diese langweilige Fotografie-Wartezeit somit um gefühlte Lichtjahre schöner und genussvoller gestalten könnte?

Da die Schweizer zweifellos ein innovatives und erfinderfreudiges Völkchen sind, erwartete der so grübelnde deutsche Fotograf, zumindest in der weiteren Reise dann, so ein Auto-Kaffeemaschinchen von NESPRESSO®, irgendwo in der Schweiz erwerben zu können. Hatte man doch schon so einiges aus den eidgenössischen Geschäften, als käuflich erworbene "Reisebeute" stolz mit heimgebracht. Doch dem war hierbei leider nicht so! Sowas gab es nicht! Alle Fragen dazu waren umsonst und bei Nestlè wusste man dazu leider auch nicht weiter. Normalerweise wäre diese Geschichte damit am Ende und das Problemchen ungelöst geblieben, wie die allermeisten Rätsel auf dieser Welt. Doch dann kam das völlig anders.

Mit etwas Hirnschmalz, Geräten von FUST und von CONRAD, war dann eine der persönlichen Lösungen gefunden, die aus dem Auto tatsächlich abseits jedes Stromanschlusses, die happigen 1350 Watt Strom für die damalige erste mobile NESPRESSO®-Autolösung lieferte. Dies natürlich nur beim dabei mitlaufenden Automotor, sonst wäre die Batterie garantiert hoppsgegangen und man hätte dann auch noch den Notdienst des ACE benötigt. Bis heute wurde diese Eisenkopf-Sonderlösung, noch mit einem militärischen Fahrzeuge-Militärstecker der NATO verfeinert, offenbar nirgends konkret beschrieben und natürlich auch nie patentiert. Warum auch?

Wer es aber einfach möchte und unbedingt auch als technischer Laie, irgendwo abseits seinen frischen  NESPRESSO®-Kaffee haben möchte, kann sich ja einen kleinen Stromgenerator /Inverter, mit entsprechender Leistung kaufen und mitnehmen, z.B. von HONDA. Dann könnte man theoretisch auch NESPRESSO®-Kaffee quasi auf schweizer Berggipfeln frisch gebrüht trinken. Voraussetzung wäre allerdings dafür eine ungewöhnlich starke eigene sportliche Statur und Ausdauer wegen dem Gerätegewicht, oder aber die Bestellung und Bezahlung von 1-2 Sherpas für den Transport dieser "mobilen Kaffeeküche" zu tragen.

Wer jetzt DAZU sagt, "DAS ist doch BEKLOPPT!" - dem gibt der Autor dieser Zeilen, absolut recht! Ja, bekloppt und doch Teil des Wesens der Menschen, die ohne solche "Spinnereien" Einzelner, wohl noch immer überwiegend in Höhlen wohnen würden. Der Nachfolger des HOMO SAPIENS SAPIENS, ist demnach manchmal offenbar eben der HOMO NESPRESSO GIERSAUFERUS. Bleiben wir also neugierig!

 


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