Von den Silberfischchen heisst es, dass sie an dunklen und feuchten Orten vorkommen. Bei uns haben sie sich im ganzen Haus verbreitet, auch dort, wo es ganz trocken ist. Können sie in den Zwischenwänden (Isolation) Schäden anrichten? Jedenfalls beschädigen sie meine Bücher, und deshalb wüsste ich gern, wie ich diese Tiere vertreiben kann.
Veronika Fischer, 4143 Dornach
Antwort: Die Silberfischchen (Lepisma saccharina = Zuckergast) sind auf der ganzen Welt verbreitet; es gibt etwa 240 Arten, wovon etwa 6 in Mitteleuropa. Diesen rund 1 cm langen silberglänzend beschuppten, flügellosen Urinsekten gefällt es in feuchtwarmen Räumen am besten, besonders bei 25 bis 30 °C. Ihre Nahrung besteht aus Zucker, Mehl, Gewebestäubchen, Kleister (Tapeten), Bucheinbänden, Haaren, Hautschuppen und anderem, was in einer Wohnung noch an organischem Material so anfällt. Sie können wegen ihres Schabe- und Lochfrasses gerade bei Büchern, an Tapetenwänden, Leder und Textilien usf. tatsächlich Schäden anrichten. Sie haben sich seit 300 Millionen Jahren halten können und sind schwer zu vertreiben. Ihre Lebenserwartung ist 2 bis 8 Jahre (die Angaben in der Literatur variieren).
Viele Wohnungen sind zu feucht (z.B. wegen mangelndem Lüften, Dämpfen aus Küche und Bad) und zu warm. Die Feuchtigkeit ist nicht unbedingt zu sehen oder nur aufgrund von Auswirkungen wie Schimmelpilzbildungen zu erkennen; man kann den Wassergehalt der Luft aber mit einem Hygrometer feststellen. Eine grundlegende Massnahme wäre also, für ein trockeneres, kühleres Klima im Hause zu sorgen. Zudem sollte das Nahrungsangebot in Form von Staub möglichst entfernt werden. Solche Massnahmen scheinen mir einfacher, grundlegender und sympathischer zu sein als das Auslegen von feuchten Baumwoll-Lappen, die mit Gips bestreut sind, während der Nacht. Unter diesen verstecken sich die Silberfischchen gern, und Lappen und Fischchen können anschliessend ins Freie getragen werden, wo sie abgeschüttelt werden.
Zudem gibt es für den Bereich, wo die Silberfischchen in Massen auftreten, im Handel spezielle Köderdosen; dabei empfiehlt es sich, den Inhalt genau zu beachten und auf Gifte abzusuchen, damit nicht auch die Hausbewohner einem Anbieter auf den Leim gehen.
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