Seit Jahren benütze ich zur Saftgewinnung aus Früchten einen Entsafter aus Aluminium. Mich würde interessieren, ob dies gesundheitliche Risiken birgt, eben weil der Topf aus Aluminium ist. Je nach Säuregehalt der Früchte verfärbt sich das Aluminium jeweils. Vielen Dank für Ihre Auskunft.
Eva Schelker-Weber, CH-4460 Gelterkinden
Antwort: Ja, gesundheitliche Risiken bestehen durchaus. Ich würde grundsätzlich kein Kochgeschirr aus Aluminium verwenden, da es leicht oxidiert und von organischen Säuren, inkl. Essig, wie Sie selber beobachtet haben, sowie auch von Laugen angegriffen wird. Selbst Fluorsalze können beim Kochen Aluminium freisetzen, und sogar Milch löst das Aluminium etwas auf.
Das bedeutet mit anderen Worten, dass Sie beim Gebrauch von Alu-Geschirr aller Art praktisch immer Aluminiumspuren im Essen haben, je nach Gericht mehr oder weniger. Auch Aluminiumfolien sollten nicht mit Speisen in Kontakt kommen; früher wurden vielfach auch Butter und Schokolade in Aluminiumfolien verpackt; gelegentlich ist das heute noch der Fall. Joghurt-Deckeli aus Aluminium sind ebenso fehl am Platze. Sogar in Deodorants ist Aluminium sehr häufig anzutreffen, gelegentlich auch im Trinkwasser, so dass das Mass des Erträglichen längst überschritten sein dürfte.
Zudem bewirkt auch der saure Regen, dass sich der pH-Wert unserer Böden immer mehr in den sauren Bereich verschiebt. Das hat zur Folge, dass das in gebundener Form von Natur aus im Boden vorhandene Aluminium freigesetzt wird. Dieses kann auf Pflanzen wachstumshemmend einwirken.
Das Leichtmetall Aluminium hat unbestritten toxische (giftige) Eigenschaften. 1986 wurden Vermutungen britischer und amerikanischer Wissenschaftler publik, Aluminium könnte an der Entstehung der Alzheimer Krankheit (Demenz, Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnisverlust) beteiligt sein. Nach einem damals von der Zeitschrift "Lancet" publizierten Bericht wurden im Nervensystem und im Gehirn von Alzheimerpatienten hohe Konzentrationen von Aluminium nachgewiesen. Besonders gefährdet sind Risikogruppen, bei denen die Aluminiumausscheidung beeinträchtigt ist, und zudem auch Menschen, die einen Mangel an jenen lebenswichtigen Nährstoffen haben, so dass die Ausscheidung von Giften aus dem Organismus langsamer geht.
Für viele technische Anwendungen hat Aluminium sehr gute, ideale Eigenschaften. In der Umgebung von Lebensmitteln aber ist es fehl am Platze. Das Thema ist im Moment gerade wieder etwas "vom Tisch", wie man sagt. Die Bedeutung aber hat es gleichwohl nicht verloren.
wh.
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