In der Zeitschrift "Natürlich-Chrüteregge" 9-2001 schrieb der Naturheilarzt Bruno Vonarburg über die Judenkirsche (Physalis alkekengi L.) und erwähnte u.a., dass die im lampionartigen Fruchtkelch enthaltene gelbe Frucht geniessbar sei und einen süss-säuerlichen Geschmack habe.
Ich wollte im Gartencenter von Liestal eine solche Staude für meinen Garten erstehen und erhielt dort die Auskunft, die Früchte der Physalis alkekengi seien sehr giftig, also nicht essbar. Hingegen gebe es eine andere, allerdings nur einjährige Sorte von Judenkirschen, die man essen könne. Ich wäre dankbar, wenn Sie diese Unstimmigkeit abklären könnten.
B.B., CH-4410 Liestal
Antwort: Herzlichen Dank für Ihre Anfrage, die Judenkirsche betreffend. Ich bin ein bisschen empört über die Auskunft des Gartencenter-Personals. Ich selbst besitze in meinem Garten Judenkirschen (Physalis alkekengi) und freue mich jedes Jahr auf die fruchtigen Köstlichkeiten und ich bin immer noch am Leben; ich habe ich keinen "Dürrmüller" ("Tööregiiger", Appenzeller Mundart-Ausdrücke für Durchfall) oder sonst etwas bekommen.
In der einschlägigen Literatur wird die Frucht überall als geniessbar beschrieben; sie habe einen wunderbaren Geschmack. Natürlich gibt es Varietäten, die ein Ananasaroma besitzen, und diese wollte Ihnen der Gärtner verkaufen, weil er unsere heimische Judenkirsche offenbar nicht im Handel hat. So ist das.
Bruno Vonarburg, Hechtstrasse 2, CH-9053 Teufen AR
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