Textatelier
BLOG vom: 08.04.2006

Reaktionen auf Blogs (31): Vom Nicken zum Kopfschütteln

Präsentation der Leserpost: Walter Hess
 
Ich melde mich nun schon zum 3. Mal innerhalb weniger Tage zu einem Ihrer Artikel („Das einstimmige Lied des Westens am Totenbett Milosevics“ vom 13. 3. 2006) und ich habe eine Klage: Können Sie sich denn nicht vorstellen, wie es im Gehirn eines Ihrer Leser zu- und hergeht, der bei der Lektüre Ihrer Blogs andauernd NICKEN muss und einfach nicht dazu kommt, zwischendurch auch einmal den Kopf zu SCHÜTTELN?
 
Ich bitte Sie deshalb dringend, auch einmal einen Beitrag zu verfassen, den ich frohen Herzens ABLEHNEN kann.
 
Sollte das nicht der Fall sein, werde ich mir ernsthaft überlegen, Ihre Webseite von meiner Favoritenliste zu streichen und stattdessen die NZZ zu abonnieren.
Mit immer noch freundlichem Gruss!
Rainer Meyer (E-Mail: dr2meyer@teleport.ch)
 
Soweit diese freundliche ironisierende Zuschrift mit motivierendem Inhalt. Herzlichen Dank! Und so wird es höchste Zeit, eine der spärlichen kritischen Stellungnahmen aus dem Nutzerkreis weiterzugeben – solche sind selbstverständlich ebenso willkommen:
 
Die Amerikaner nicht abwerten
Ihre Blogs sind hochinformativ und spannend – aber bitte, bitte nicht die „Amerikaner“ abwerten. Wie sähe es in Deutschland aus, hätten sie sich nicht unseres Volkes erbarmt? Keine Demokratie, mit Sicherheit nicht, ich kenne dieses Volk. Und als hier in Europa die Volksgemeinschaft dem Morden in Serbien zusah, wer hat dem Massaker an den Moslems ein Ende gesetzt? Und, und, und ... die Amerikaner sind grossartig; doch wo viel Licht ist, ist viel Schatten. Die Fehler passieren in den Köpfen einiger weniger, die Macht missbrauchen, und da haben auch „die Amerikaner“ schwer gegen zu kämpfen!
Anneliese Lühr-Lehrs (E-Mail: Luehr-Lehrs@T-Online.de)
 
Eine versöhnliche Stellungnahme von einer einfühlsamen Nutzerin, die ich respektiere, aber inhaltlich nicht teile. Man muss die Amerikaner (und damit ist nicht die einzelne Person aus dem Volk gemeint) nicht abwerten, sie tun das nach meinem Empfinden schliesslich mit ihrem unerträglich arroganten Gehabe in ausgiebigem Masse gleich selber. Und ich habe das Gefühl, dass sie gegen Ende des 2. Weltkriegs in Deutschland mehr Schaden als Nutzen gestiftet haben. Diese Friedensengel kamen in ihren riesigen Bomber-Geschwadern erst angeflogen, als das Dritte Reich am Ende und bereits hinreichend zerstört war. Wenn schon, müsste man den Russen danken, die im Kampf gegen das Hitler-Regime wahrscheinlich mehr geleistet haben.
 
Vor dem deutschen Volk habe ich eine höhere Meinung als viele Deutsche selber. Ich spüre das bei Gesprächen in Deutschland immer wieder. Am 24. und 25. März 2006 nahm ich an der Frühjahrstagung der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) in Lahnstein bei Koblenz D teil, wo ich über die „Pandemie Globalisierung“ sprechen durfte. Dabei habe ich über die Interessiertheit und Lernbereitschaft von über 1200 Personen gestaunt – und auch über eine ausgesprochene Bereitschaft zu einer offenen, kritischen Auseinandersetzung. Und was Deutschland seit 1945 an einfühlsamer Aufbauarbeit geleistet hat, ist grossartig. Ich stelle dies hier aus voller Überzeugung fest.
 
Was Ärzten gegen Bluthochdruck einfällt
Wahrscheinlich müsste man den Deutschen zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen raten. Bei Gerhard Fitzke (E-Mail: gerhard.fitzke@freenet.de) scheint Letzteres vorhanden zu sein. Mit Bezug aufs Blog „Johann Georg Schnitzer und die Rückkehr zur Vernunft“ vom 13. 3. 2005 schrieb er aus eigener Erfahrung:
 
Ich bin jetzt 50 Jahre und habe seit mindestens 32 Jahren (Blutdruckmessung bei der Musterung) erhöhten Blutdruck. Dieser wurde von mindestens 10 verschiedenen Ärzten mit Medikamenten behandelt. Ausser einer Erhöhung der Anzahl und Dosierung der Medikamente fiel den Medizinern wenig ein. Ich wurde als chronisch krank erklärt mit der Massgabe, täglich Chemie in mich hineinzustopfen. Fast 30 Jahre schluckte ich die Medikamente mehr oder weniger regelmässig, aber trotz 3 Tabletten in der Höchstdosierung gelang es nur, Werte von 170/100 zu erreichen. Als mir der Kardiologe eine 4. Tablette verschreiben wollte, reifte bei mir der Entschluss, es alternativ zu versuchen. Mein Hausarzt belächete mich und unterstützte mich überhaupt nicht.
 
Googlen brachte endlich den ersehnten Erfolg: „Blutdruck heilen“, das hatte ich noch nie gehört. Danach ging es alles sehr schnell. Schnitzer-Buch bestellt, Buch gelesen, fast geheult (Getreidesuppe, igitt), Vorschläge umgesetzt, Blutdruck nach dem Absetzen der Tabletten 220/120, nach zirka 4 Monaten 20 kg abgenommen, Blutdruck 140/80, fit wie schon Jahre nicht mehr. Mein Dank und meine Hochachtung gilt Dr. Johann Georg Schnitzer, dem ich viel zu verdanken habe.
 
Ende der Zuschrift. Dr. Schnitzer ist übrigens ein deutscher Aufklärer wie Dr. Max-Otto Bruker (1909–2001) und dessen Nachfolgerin Ilse Gutjahr-Jung auch; die GGB fusst auf Dr. Brukers geistigem Erbe. Sie alle setzen bei den Ursachen an – nach dem zutreffenden GGB-Motto: „Der Mensch wird krank, weil er sich falsch ernährt und falsch lebt.“
 
Nicht jeden Gesslerhut grüssen
Bei der Verleihung des Preises „Respekt ‚05“ (Blog vom 22. 3. 2006: „Die innovativ Brodelnden und ihre Lehm- und Lähmschichten“ habe ich Dr. Peter Meier (E-Mail pm@think-sytems.ch) kennen gelernt. Er teilte mir anschliessend 2 weiterführende Links mit:
 
„Sehr geehrter Herr Hess, Sie erinnern sich sicher an unser Gespräch bei der AWARD-Verleihung. Meine Antwort zur vorherrschenden Gesellschaft mit einer Wissensarbeit, die keine Zukunft mehr hat (siehe Ihr Blog vom 13. 3. 2006):
 
geht es um ein Weiterbildungsangebot an deutsche Ärzte.
 
Wie Sie wissen, suchen wir die Schweizer, die nicht einfach den Gesslerhut grüssen – dafür würde mich Ihr Feedback freuen.
 
Mit freundlichen Grüssen
Peter Meier
 
Auf der erwähnten Webseite liest man unter anderem: „Auch Ärzte sind ‚nur Menschen’; sie tun ihre Arbeit hoffentlich nicht nur als Job, sondern im Hinblick auf die Synergien, die das Leben, eben auch im Zusammensein mit Patienten ermöglicht. Im Interesse seiner eigenen Gesunderhaltung muss ein Arzt dafür offen sein. Dann kann er wiederum dieses Geschenk der Schöpfung an die weitergeben, die davon entfremdet sind, um sie wieder ins Boot des Lebens zu holen.“
 
Die eingekerkerten Hühner
Von der Schöpfung entfremdet sind unter anderen die Hühner- und Eierproduzenten mit ihren Intensivställen, diesen Brutstätten von Seuchen (Blog vom 27. 3. 2005: „Vogelgrippe, SARS, BSE, AIDS: Der Virus-Wahn ist entlarvt“). Heinz Scholz aus D-79650 Schopfheim (E-Mail: heinscholz@tiscali.de) ergänzte:
 
Gestern, am 26. 3. 2006, wurde auch die Problematik der Käfighaltung und das Einsperren von Hühnern in unserer Sonntags-Zeitung („Der Sonntag“) angesprochen. Hier ein Auszug:
 
„,Alles ist im Umschwung’, sagte Sigmund Disch, Geflügelhalter in Eschbach. 4000 Legehennen hat er aktuell – 150 Freiland, 1000 am Boden, der Grossteil in Käfigen. Die 150 Freilandtiere drängeln sich zurzeit mit im Bodenhaltungsstall. Disch muss sie beschäftigen, sie davon ablenken, dass sie eingesperrt sind. Sonst verletzen sie sich gegenseitig.
 
Als Alternative wird derzeit der so genannte ‚ausgestaltete Käfig’ bezeichnet: eine Art Volière mit mehr Platz, Nestern, Einstreu und Sitzstangen. Für den Deutschen Tierschutzbund ist das keine Alternative. Dieser spricht davon, dass die Vogelgrippe bewusst als Argument ‚pro Käfig’ missbraucht werde.
 
Wenn in Deutschland die Käfighaltung verboten wird, dann kommen die Elsässer mit ihren Käfigeiern. Hier gibt es Betriebe mit dem doppelten bis vierfachen Tierbestand des ‚Sonnenhofs’. Im vergangenen Jahr hat sich der Hennenbestand im Elsass verzehnfacht, auf 1,2 Millionen.
 
80 % der in der Schweiz importierten Eier für Nudeln, Mayonnaise und Co. stammen aus Bodenhaltung in D, F und NL. Produkte, die Käfigeier enthalten, müssen nicht deklariert werden.“ Soweit die erwähnte Zeitung.
 
Ich bin ebenfalls überzeugt, dass die Massentierhaltung zu vielen Krankheiten führt. Würden wir Menschen so eingepfercht, dann gäbe es nicht nur Mord und Totschlag, sondern auch unzählige Krankheiten.“ Soweit Heinz Scholz.
 
Von HAARP aufgewühlt
Die Schweizer Zeitung „Zeit-Fragen“ (www.zeit-fragen.ch) hat vor langer Zeit, am 10. 6. 2003, einen Artikel von mir mit dem Titel „HAARP: Mittel zur Weltherrschaft?“ publiziert und im Internet verbreitet: http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_105d/T13.HTM
 
Die Redaktion der sehr empfehlenswerten Zeitung leitete mir am 19. 3. 2006 folgende Leserzuschrift von Cengizümit Kilic (E-Mail: cengizumit@hispeed.ch) weiter:
 
„Als mich heute Abend im Fernsehen die Sendung ‚Welt der Wunder’ mit dem Beitrag ‚HAARP’ total aufgewühlt hat, suchte ich im Internet Artikel über dieses Thema. Sehr schnell wurde ich fündig. Mit Begeisterung las ich, Herr Hess, Ihren Artikel. Sehr überrascht war ich auch, dass Sie schon vor fast 3 Jahren dieses Thema hervorgebracht haben. Gratulation. Bitte sensibilisieren Sie das Volk, die Leser, die Menschheit für dieses Thema.
 
Sollte sich diese Theorie mit den Strahlen bestätigen, haben kein Mensch oder keine Gemeinschaft oder auch kein Land das Recht, Geschehnisse oder Entscheidungen im Gehirn eines jeden Menschen zu beeinflussen. Kein Land hat das Recht, kontrollierte Klimaänderungen vorzunehmen, was für uns alle fatale Folgen mit sich brächte.
 
Viele Erdenbewohner haben innerlich diesem Land schon längst den Krieg erklärt, leider sieht es so aus, als seien wir abhängig von diesem Land.
 
Einen schönen Wochenanfang mit Beta-Wellen wünsche ich Euch allen.“
 
Strategien der Verdummung
Womit wir wieder bei den USA angelangt wären, eine Nation, die sich alles erlaubt und offensichtlich auch fast unwidersprochen erlauben darf. Und die Frage, weshalb die Völker denn nicht mehr sensibilisiert werden, liegt schon in der Luft. Die boulevardisierten Medien haben eben gerade anderes zu tun:
 
Wenn man hinsichtlich der geistigen Gesundheit genauso rigide auf Schäden achten würde wie bei der „körperlichen Gesundheit in dieser Welt des Gesundheitsfetischismus (Rauchverbote, Drogenverbote, Alkoholeinschränkungen, Sport bis zum „Geht-nicht-mehr“, gesunde Ernährung usf, müsste man ja ehrlicherweise auch sämtliche Boulevardmedien verbieten.
 
Dies schrieb mir Dr. Konrad Ewald, Spittelerstrasse 7, 4410 Liestal, ein kritischer Denker, mit dem ich brieflich in Kontakt bin. Und er fügte ein Zitat von Peter V. Zima (in: „Wie man gedacht wird. Strategien der Verdummung“) bei:
 
„Aber der Tag, an dem eine Regierung die Boulevardpresse zwingt, ihre Produkte mit der Aufschrift ‚Schadet dem Intellekt’ zu versehen, scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Dabei wäre es zugleich einfach und informativ, die Blätter dieser Branche – wie Milchprodukte – mit einer analytischen Inhaltsangabe zu versehen: „Enthält 60 % hohle Phrasen und Slogans, 20 % fehlerhafte Syntax, 10 Stilblüten, 5 Grammatikfehler und 5 % widersprüchliche oder unsinnige Behauptungen.“
 
Ein besserer Schluss fällt mir nicht ein.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs
26. 01. 2005: „Reaktionen auf Blogs (01): Kraft unangepassten Denkens“
31. 01. 2005: „Reaktionen auf Blogs (02): Indigokinder, Frustsäufer, Bärtige“
12. 02. 2005: „Reaktionen auf Blogs (03): WEF, Gekreische, Ich-Form“
03. 03. 2005: „Reaktionen auf Blogs (04): ,Sensationell, wie das fliesst'"
22. 03. 2005: „Reaktionen auf Blogs (05): USA, Medien-Nonsens, Ratten“
12. 04. 2005: „Reaktionen auf Blogs (06): Gedanken und Fakten à discrétion“
22. 04. 2005: „Reaktionen auf Blogs (07): In Handy- und Himmelssphären“
05. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (08): Bärlauchsüppchen bis CD-Players“
20. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (09): Kollegialprinzip bis Handyoten“
31. 05. 2005: „Reaktionen auf Blogs (10): Wo Wasser kein Element sein darf“
07. 06. 2005: „Reaktionen auf Blogs (11): Post auch von den Kokosinseln“
06. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (12): Streben nach Erkenntnissen“
19. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (13): Happy Slapping im Elektrosmog“
27. 07. 2005: „Reaktionen auf Blogs (14): Money, Bibel und Colt in den USA“
02. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (15): Aus Laufenten werden Hühner“
09. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (16): Ärzte, die nicht heilen wollen“
20. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (17): ‚Götter in Weiss’ angeschwärzt“
29. 08. 2005: „Reaktionen auf Blogs (18): In Spinnennetze verhaspelt“
05. 09. 2005: „Reaktionen auf Blogs (19): Pharmahörige Abwracker am Werk“
20. 09. 2005: „Reaktionen auf Blogs (20): Inhalt und Form fallen auf“
08. 10. 2005: „Reaktionen auf Blogs (21): Beste Impulse von Nutzerseite“
07. 11. 2005: „Reaktionen auf Blogs (22): Offen, verschlüsselt, anonym“
24. 11. 2005: „Reaktionen auf Blogs (23): Seuchenhysterien verkaufen sich“
03. 12. 2005: „Reaktionen auf Blogs (24): Diesmal wird scharf geschossen!“
21. 12. 2005: „Reaktionen auf Blogs (25): Das fehlende Ernährungswissen“
07. 01. 2006: „Reaktionen auf Blogs (26): Gegen den Strich gebürstet“
27. 01. 2006: „Reaktionen auf Blogs (27): Weicheier aus der Beutelsuppe“
15. 02. 2005: „Reaktionen auf Blogs (28): Spinnen Sie oder spinne ich?
04. 03. 2006: „Reaktionen auf Blogs (29): Hungerhaken für die Rippenshow“
19. 03. 2006: „Reaktionen auf Blogs (30): Alle Resignationen überlisten“
Hinweis auf weitere Blogs von Hess Walter
Die unendliche Geschichte der Sondermülldeponie Kölliken
Verkehrsmedizinische Untersuchung für Alte: das Auto-Billett
Aargau: Leben im freiesten Kanton des glücklichsten Lands
Reaktionen auf Blogs (158): Nachwehen zur Blatter-Wahl 5
Auf US-Befehl skandalisierte Fifa. Medien spuren unverzüglich
Reaktionen auf Blogs (157): Duftendes aus dem Ideentopf
Schweiz: Plädoyer für eine selbstbewusste, mutige Politik
Markwalders Kasachstan: Im Dienste der Destabilisierung
Reaktionen auf Blogs (156): Von Günter Grass, vom Lesen
Ein neues Umweltdebakel in Sicht: Solarpanel-Sondermüll
Gerhard Ammann: Naturaufklärer und Auenschutz-Pionier
Ulrich Weber: der Erfinder der 1. Bundesrätin ist nicht mehr
Der Zickzack-Kurs des Weltgeschehens: Desorientierung
Chaos-Praxis: Im Labyrinth der Erkenntnis-Widersprüche
Die Wirkungen von Staatsbesuchen: Hollande in der Schweiz