BLOG vom: 09.11.2006
Reaktionen auf Blogs (48): Trompeter der Ausserirdischen
Präsentation der Leserpost: Walter Hess, Biberstein CH
Es seien jetzt schon 100 Millionen Seiten Text im Internet, hat mein Blogger-Kollege Heinz Scholz dieser Tage gelesen. Ein Grossteil der Seiten stamme von den Blogs. Und wir scheuen uns nicht, diese Fülle ständig zu mehren und uns über die täglich 6000 bis 7000 Zugriffe (im Oktober 2006: 190 013) auf unser umfangreiches Textangebot zu freuen.
Aus einem anderen Bericht erfuhr Heinz Scholz, dass es in Emmendingen D ein Tagebucharchiv gibt. Dort sind viele Tagebücher, insbesondere solche aus der Zeit von 1890 bis 1945, untergebracht. Das Archiv wird international von Wissenschaftlern genutzt. Wahrscheinlich wird es in Zukunft auch ein Blog-Archiv geben; denn die Blogs sind eine moderne Form des Tagebuchs und damit wichtige Zeitdokumente, wenn sie mehr als leeres Geschwätz enthalten.
Die Blogatelier-Bloggerinnen und -Blogger garantieren für Qualität und Vielseitigkeit. Damit die Nutzer gleich von Anfang an wissen, mit wem sie es zu tun haben, habe ich alle Autorennamen den Blogs vorangestellt (früher waren sie unterzeichnet). Rita Lorenzetti, unsere Autorin in Zürich, fand das sofort „sehr schön. Man weiss, mit wem man es zu tun hat. Früher, also in den Anfängen, machte ich für mich ein Rätsel. Ich las einige Sätze, versuchte vom Sprachklang oder vom Thema her den Autor heraus zu spüren. Erst dann schaute ich unten nach. Manchmal traf ich es richtig, dann wieder nicht.“
Der Überfluss und Überdruss an Mysterien
Einige unserer Kommentatoren aus dem Nutzerkreis kennt man mit der Zeit ebenfalls, insbesondere jene, die unser Schaffen häufig kritisch begleiten und damit bereichernd ergänzen. Zu diesen gehört Dr. Rainer Meyer (E-Mail: dr2meyer@teleport.ch), der immer wieder mit originellen und originalen Gedanken sowie Ergänzungen für intellektuelle Belebungen sorgt. Diesmal äusserte er sich kritisch zum Blog „Interlaken: Das mysteriöse Ende des irdischen Mystery Parks“ vom 1. November 2006:
„Ende der sechziger Jahre erschien in der ‚Weltwoche’ ein Auszug aus dem ersten Däniken-Buch. Daraufhin kaufte ich für mehrere Wochen diese Zeitung. Die Botschaft damals war: Da ist etwas oberhalb oder über uns. Mir fuhr es kalt den Rücken hinunter, obschon ich wusste, dass ein Franzose schon Jahre vorher all dieselben Rätsel publik gemacht hatte. Auch hatte ich Jahre vorher als Pennäler das Buch von Mr. Donald E. Keyhoe gelesen, und mich sehr zum Schaden meiner Lateinkenntnisse mit Steuerungselementen von fliegenden Untertassen beschäftigt.
Meine Bilanz: Seit mehr als 40 Jahren ist nichts, aber auch gar nichts Handfestes zutage getreten.
Und nun zu Erich von Däniken (EVD): Zunächst als Trompeter der Ausserirdischen aufgetreten, findet er sich im Rückzug vor seinen Kritikastern und sagt nur noch: ‚Ich frage ja nur.’
In der Tat darf man fragen, was denn die ‚Engel’ im Pentateuch gewesen sein sollen, was die Vision des Ezechiel bedeutet, was die Nazca-Figuren sagen, die Ritzzeichnungen in der Sahara, die indischen Vimanas, wie die ägyptischen Pyramiden gebaut wurden und warum Maya-Bauwerke auf ähnliche Weise entstanden sind. (Die grössten westlich von Puebla in Mexico sind noch nicht einmal angegraben).
Mir scheint: Herr EVD hat ZU SCHNELL seine Fragen gestellt, und zudem auf eine Weise, welche die versammelte professorale Kompetenz nicht nur überfordert, sondern auch düpiert hat. Sowas verzeiht man nicht − besonders nicht in der Historien- und archäologischen Wissenschaft, wo es um Interpretationen und soziologische Meinungen geht, hinter denen HEUTIGE Menschen stehen.
Und ich muss auch sagen: zumindest EIN Kommentar zur äyptischen Ellen-Messung des Herrn EVD ist unter aller Kanon'. Dass er von Mathematik nichts versteht, sei ihm zwar verziehen, aber es wirft doch ein Licht auf seine ,Fragen’. Jedenfalls: Wer mit solchem Halb-Eisen daherkommt, dem darf nur eingeschränkt Glauben geschenkt werden.
Es wundert mich deshalb keineswegs, dass sein Mystery-Park in Interlaken dahinsottet. Denn SO VIEL Rätsel will die Welt gar nicht hören. Besonders nicht, wenn nach allgemeiner Begriffslage die Rätsel der Gegenwart weitaus mehr am Rockzipfel zerren.
Ich würde meine linke Hand dafür hergeben, zu wissen, was die Vimanas in die Luft gebracht hat. Erfährt man etwas darüber bei EVD? Nada. Nicht einmal die Literaturangaben sind korrekt.
Alles in allem: Ein solcher Mystery-Park ist entweder zu viel für den zufälligen Besucher, oder zu wenig für den, der wirklich fragt.
Pech gehabt, Erich von Däniken!“
Die gesitteten Solothurner
Mehr Glück hatten die Solothurner, über deren erneuertes Palais Besenval ich im Blog „Solothurn: Der Renovationsbesen wütete im Palais Besenval“ am 31. Oktober 2006 berichtet habe. Im Buch „25mal die Schweiz“ von Fritz René Allemann entdeckte Heinz Scholz Zitate von C. C. L. Hirschfeld, der in seinen „Briefen, die Schweiz betreffend“ 1783 schrieb:
„Schon andere haben bemerkt, dass die Solothurner weit gesitteter, und besonders gegen die Fremden weit gefälliger sind als andere Orte in der Schweiz."
Und Bundesrat Martin J. Munzinger sagte über Solothurn (er liebte treffende Sprüche und bildhafte Formeln):
„Wenig Speck und viele Schwarten,
viele Haag und wenig Garten.“
Darf man Tiere und Pflanzen essen?
Viele Leute essen keinen Speck – und überhaupt kein Fleisch im weitesten Sinne. Es sind die ehrenwerten Vegetarier. Aber darf man Pflanzen verzehren, die schliesslich auch empfindsame Lebewesen sind? Diese Frage wurde in meinem Blog: „Spiritualismus und Fatalismus: Darf man Pflanzen essen?“ vom 25. Oktober 2006 aufgrund eines Vortrags der Geistheilerin Anouk Claes in Solothurn aufgeworfen. Beatrice C. Macho vertritt dazu ihre Position wie folgt:
Es dürfte in der heutigen Zeit niemandem mehr entgehen, welche Qualen Millionen von Nutztieren in der Fleischproduktionskette erleiden müssen. Nutztiere werden als „Ware“ gehandhabt.
Umso befremdender und unverständlicher sind die, in nachfolgendem Zitat enthaltenen Argumentationen von Frau Anouk Claes, wie sie im erwähnten Blog wiedergegeben wurden: „Auf die Frage einer Zuhörerin an Anouk Claes (sprich: Claas), ob sie denn Fleisch esse oder Vegetarierin sei, antwortete diese sinngemäss, sie esse durchaus Fleisch. Denn wie Tiere seien auch Pflanzen mit Sinnen ausgestattete Lebewesen. Und so habe sie sich damit abgefunden, töten zu müssen, um selber überleben zu können. Sie lasse gewissermassen ihren Körper über die Nahrungsauswahl entscheiden, wähle aus, was ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt als zuträglich erscheine.“ Soweit das Zitat der Aussagen von Frau Anouk Claes.
Zwischen Tieren und Pflanzen bestehen aber bekanntlich gewaltige biologische Unterschiede. Pflanzen sind zweifellos auch „Lebewesen“, sie sind aber ebenso von ganz anderer Beschaffenheit und Art als Tiere. Das Abernten von Pflanzen mit „Töten“ in Verbindung zu bringen (analog dem Tiertöten), ist Unsinn, dies soll mit folgender Kurzargumentation aufgezeigt werden:
Viele Menschen haben offensichtlich keine Ahnung von einem Gemüsegarten und vom Ziehen und Ernten von Gemüse, Salaten etc. (so gemäss ihren Argumentationen auch Anouk Claes) und wissen offensichtlich nicht, dass selbige zu einem bestimmten Zeitpunkt geerntet werden müssen, da sie sonst z. B. aufstängeln (Salate), zäh werden (z. B. Kohlrabi) und verfaulen. Das heisst: Wenn man nicht zur gegebenen Zeit aberntet, erfolgt der biologische Tod der Pflanzen, Früchte usw. in relativ kurzer Zeit. Die Folgerung daraus: Pflanzen werden zu einem bestimmten Reifezeitpunkt von der weisen Natur (auch) zu unserem Verzehr bereitgestellt und sind fraglos dazu auch bestimmt, ansonsten erfolgt das Absterben.
Millionen Tiere aber werden in der Fleischproduktion ihres Lebens beraubt (in oft grausamen Schlachtmethoden), noch bevor sie dieses überhaupt gelebt haben (beispielsweise Kälber, Rinder, Lämmer). Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass die meisten der so genannten „Schlachttiere“ entsetzlich gelitten haben und einen grausamen, mit grosser Angst verbundenen Tod erleiden mussten, bevor sie als „Leichenteile“ auf Ihrem Teller landen.
Dass viele Tierarten ein ähnlich empfindsames Nervensystem haben wie wir Menschen, dürfte heutzutage wohl kein intelligenter Mensch mehr bezweifeln. Viele Tiere kommunizieren in ihrer Art auch mit uns Menschen. Sie zeigen Gefühle, Freude, Angst, Leid und Schmerz. Schweine z. B. sind mindestens genau so intelligent wie Hunde.
Tiere leiden in der heute üblichen Massentierhaltung entsetzlich. Schweine zum Beispiel werden dort im wahrsten Sinne des Wortes verrückt und fressen sich gegenseitig Schwänze und Ohren ab. Mutterschweine müssen oft ihr Leben als Gebärmaschinen in engsten Metallgitterständen verbringen, in denen sie sich noch nicht einmal umdrehen können.
Kuhmüttern nimmt man sofort nach der Geburt ihre Kinder weg und steckt die Kälber in dunkle Einzelboxen. Mütter und Kinder leiden entsetzlich unter dieser erzwungenen Trennung. Warum macht man das? Für die Tierindustrie ist es profitabler, wenn der Verbraucher die Milch der Kühe trinkt als wenn dies die Tierkinder tun etc. Dies sind nur Beispiele aus einem schrecklichen Tiermissbrauch für den Fleischkonsum.
Fleischessen verursacht, nebst unbeschreiblichem und weltweitem Tierelend auch in enormem Ausmass Umweltprobleme und globales Leid. Fakten sind auf folgender Website sehr gut zusammengefasst zu lesen.
http://www.menschen-esst-kein-fleisch.info/index2.html
http://www.menschen-esst-kein-fleisch.info/index2.html
Und noch etwas: Den meisten Menschen dürfte es wohl kaum schwer fallen, einen Salatkopf, Gemüse oder Äpfel zu ernten. Zudem: Beim Ernten von Pflanzen spritzt kein Blut! Müssten Menschen aber vor dem Fleischverzehr das Tier eigenhändig umbringen, wäre die Situation ganz anders, denn das könnten die meisten von uns, durch eine natürliche Hemmschwelle vor dem Töten und aus Erbarmen mit den Tieren, wohl kaum tun. Dies erledigen die „Schlächter“ für sie, denen diese Instinkte und Gefühle fehlen oder abhanden gekommen sind.
Gemsen im Aargauer Jura leben lassen
Ein Herz für Tiere wie Gemsen (Gämsen) hat auch Albert Strebel (E-Mail: strebel.albert@bluewin.ch), der zum Blog „Ungebändigte Jagd: Abschuss von Gemsen im Aargauer Jura“ vom 22. August 2006 nachdoppelte:
„Man sollte keine Gemsen jagen. Lasst sie leben, mindestens bis es im Aargauer Jura ständig etwa 2000 Stück von ihnen hat. Das wäre schön.“
Ja, schön wärs, wenn die Jäger aus freien Stücken mehr Zurückhaltung üben würden und ihre Jagdschutzvereine (die auf den Schutz der Jagd ausgerichtet sind) zu Tierschutzvereinen würden.
Buch-Versandmethoden
Ein anständiges Verhalten zahlt sich auch im Geschäftsleben immer wieder aus. In der üblichen Weise hatte ich auf die Bestellung von Frau Gerdy Walker in CH-6472 Erstfeld mein Buch „Kontrapunkte zur Einheitswelt. Wie man sich vor der Globalisierung retten kann“ ausgeliefert. Sie schrieb:
Ich war überrascht und habe mich sehr gefreut über den portofreien Versand inkl. der persönlichen Rechnungsstellung. Endlich einmal durfte ich das erleben, was sonst meine Kunden (hoffentlich) auch so erleben. Ich bin Fachberaterin bei TREND-Products und bringe die Lieferungen jeweils persönlich vorbei (… der Kanton Uri ist relativ klein) oder sende es portofrei und ebenfalls mit ein paar Begleitworten. Ich wurde deshalb immer als nicht geschäftstüchtig tituliert und war aber nichts desto trotz überzeugt, dass genau solche Vorgehensweisen die Kunden sowohl an unser Produkt wie auch an die damit verbundene Person denken lässt – und was kann uns im Verkauf besseres passieren.
Ich bin immer wieder am Lesen in Ihrem Buch und danke nochmals herzlich
gez. Gerdy Walker
Internet: www.gerdy.ch
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Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs“
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