Textatelier
BLOG vom: 12.11.2006

Schützenhilfe für Israel: Massaker an Zivilisten sind erlaubt

Autor: Walter Hess, Biberstein CH
 
Die Gemeinheiten, mit denen die USA und Israel die Weltöffentlichkeit schockieren, nehmen kein Ende. Auch die mehr als verdiente Totalschlappe, welche die Bush-Regierung bei den Kongresswahlen (euphemistische Mainstreammedien-Sprachregelung: Ohrfeige) indirekt erlitten hat, blieb wirkungslos. Selbst eine Mehrheit des verblendeten, desinformierten amerikanischen Volks musste trotz seines grenzenlosen Patriotismus’ einsehen, dass die Kriegspolitik des Bush-Klüngels eine Katastrophe ist, eine Seuche für die ganze Welt. Einen der massiven Fusstritte, den die Gang in Washington erlitten hat, gab sie an Donald Rumsfeld weiter, der sogleich hinausgeflogen ist. Aber das war nur ein Bauernopfer und wird am Stil wenig ändern, wie die Reaktionen auf das Massaker, das der US-Vasall Israel im Schatten der US-Wahlen in Beit Hanun angerichtet hat, beweisen.
 
Man stelle sich vor: Ein Autofahrer, vollbepackt mit krimineller Energie, rast in eine Menschengruppe und tötet 19 Personen, vor allem Frauen und Kinder, und etwa 60 Personen werden zum Teil schwer verletzt. Er darf sein Massaker selber nach Gutdünken untersuchen, als „technischen Fehler“ einstufen, wird nicht zur Rechenschaft gezogen und die Öffentlichkeit weigert sich, ihn moralisch für seine Schreckenstat zu verurteilen.
 
Das entspricht genau dem amerikanisch-israelischen Verhalten nach dem von der Armee Israels angerichteten Massaker in Beit Hanun im Gazastreifen. Ich habe nach alledem Verständnis dafür, dass die Hamas die Waffenruhe aufkündigten.
 
An Schäbigkeit nicht zu überbieten ist das US-Veto im Uno-Sicherheitsrat, mit dem eine Verurteilung von Israel, das seine bestohlenen Nachbarn offensichtlich am liebsten ausrotten würde, verhindert worden ist (Grossbritannien, Dänemark, Japan und die Slowakei enthielten sich der Stimme, wohl um den Wirtschaftsgottesdienst nicht zu stören). Das Veto ist ein Bestandteil der amerikanischen Kriegstreiberei, die ihren Fortgang nimmt, Wahlniederlage hin oder her. Und Israel ist ein williger Koalitionspartner, wenn es darum geht, den Hass gegen sich und die selbsternannte Führungsmacht anzustacheln und auszubauen. Die Folgen daraus werden dann als willkommene Gelegenheit wahrgenommen, sich als Opfer darzustellen sowie die ständig mit perfiden Kriegsmethoden attackierte Nachbarschaft bzw. die Achse des Bösen niederzuhalten und deren Lebensraum zu zerstören. Der unselige 11.9.2001 hat schliesslich gelehrt, wie man provozierte Attentate nutzbringend ausschlachten kann.
 
Der Hinweis auf tatsächliche Zustände wird von der Führer-Nation der westlichen Welt unterbunden; es ist selbst verboten, die Dinge beim richtigen Namen zu benennen. So ist Israel in der abgeschmetterten Uno-Resolution wahrheitsgetreu als „Besatzungsmacht“ bezeichnet worden, und es sollte für den „unverhältnismässigen Einsatz von Gewalt“ verurteilt werden. Der Text forderte ferner einen sofortigen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gaza-Streifen und ein Ende der israelischen „Aggression“. Zudem wurde eine (hoffentlich unabhängige, unvoreingenommene) Uno-Kommission zur Untersuchung der „Vorfälle“ vorgeschlagen. Aber auch solche für jeden Rechtsstaat selbstverständliche Vorgänge sind heute nicht mehr toleriert.
 
Und bewusst herbeigeführte Massaker werden zu „Fehlern“, „Unfällen“, „Vorfällen“, „Ereignissen“ herabgestuft. Medienwirklichkeit heute. Ein abscheuliches Verhalten wird gerechtfertigt, wenn immer es von der Seite der Guten kommt und besonders wenn es auf dem gleichen Religionsfundamentalismus basiert, den man dem Gegenüber zum Vorwurf macht. Das Abschiessen der Widerspenstigen ist erlaubt, und davon wird reichlich Gebrauch gemacht.
 
Der Versuch zum Aufbau eines US-Israel-Weltreiches sollte nicht nur von schallenden Ohrfeigen quittiert werden, sondern von massiveren Prügelstrafen wie Ächtung und Verachtung. Blödes Mitläufertum, um nicht wirtschaftlich abgestraft zu werden, hilft nicht weiter.
 
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