Textatelier
BLOG vom: 16.03.2007

Öko-Strom: Die zweigeteilte Aare von Schinznach bis Brugg

Autor: Walter Hess, Biberstein CH
 
Wegen der Flusskraftwerkbauten hat die Aare vieles über sich ergehen lassen müssen, wie gerade der Bereich Aarau–Brugg veranschaulicht: Der Fluss wurde kanalisiert und in Oberwasserkänale (Staubereiche oberhalb der Kraftwerke) und Unterwasserkanäle (Abflussbereich unterhalb der Kraftwerke) verwandelt, und wenn die Aare Glück hatte (wie unterhalb des KW Rupperswil–Auenstein), darf eine Restwassermenge noch im althergebrachten Bett seine Kapriolen treiben, manchmal zu Hochwasser anschwellen und mit Überschwemmungen die Auenwälder tränken.
 
Ich lade Sie nun ein, die Serie von Aarewanderungen mit mir ab Schinznach fortzusetzen, dem Wasserlauf folgend.
 
Die kleine Schinznacher Strassenbrücke
Seit 1951 sind die beiden Schinznach-Variationen (Dorf mit Weinbau und Baumschule und Bad mit Thermalbad) über eine Brücke miteinander verbunden, die auch von Lastwagen befahren werden darf. Nur kreuzen dürfen und können sie sich auf diesem Übergang nicht mehr – die Fahrbahnbreite wurde durch den Einbau von einigen etwa 50 cm hohen Pfosten auf 5,5 Meter verengt. Über diese Brücke durften bis 32 Tonnen schwere Lastwagen das andere Ufer aufsuchen, und schwerere wurden in der Schweiz ohnehin nicht toleriert. Berechnungen ergaben, dass höhere Gewichte diese Brücke überfordert hätten, und sie war dementsprechend für 40-Tönner-Lastwagen gesperrt, als diese in der Schweiz zugelassen wurden (Anfang 2005) und anrollten. Doch dann trat beim erwähnten Aareübergang eine wunderbare Tragkraftvergrösserung ein, die beweist, dass selbst physikalische Grössen ein sehr wandelbarer Begriff sind: Mit der Zulassung der 40-Tönner-Lastwagen in der EU-kompatiblen Schweiz begann diese Aarebrücke auf Geheiss der Lastwagenunternehmer innerlich zu erstarken und trug nun plötzlich 8 Tonnen mehr: Kraft durch Freude. So ist an dieser kräftiger gewordenen Brücke auch die internationale Landverkehrspolitik mit ihren bilateralen Brückenschlägen abzulesen.
 
Das Aarekraftwerk Wildegg-Brugg in Villnachern
Diese Brücke nahm ich am 4. März 2007 zum Ausgangspunkt für eine Rundwanderung aareabwärts bis zu den Brücken in der Nähe von Villnachern, und den Rest bis Brugg schob ich dann für den 11. März auf.
 
Das Aareteilstück bei Schinznach–Villnachern wird grossräumig durch das Kraftwerk Wildegg-Brugg gestaltet, welches das Aaregefälle auf einer Strecke von 9,35 km für seine eigenen Zwecke nützt. Die Energieerzeugungsanlage, die ihres Standortes wegen meines Erachtens richtigerweise Kraftwerk Villnachern genannt werden müsste, wurde in den Jahren 1949 bis 1953 erbaut, 1993 bis 1999 erneuert, und sie produziert jährlich rund 286 Mio. kWh Strom, damit wir unsere Glühlämpchen und Fernsehkästen betreiben und nicht am Ende noch mit dem Stromsparen anfangen müssen. Die Anlagen, für die eine schöne Auenlandschaft umgewandelt werden musste, sind im Besitze der Nordostschweizerischen Kraftwerke NOK, heute eine Tochtergesellschaft der globalisierungstauglicheren Axpo-Holding AG.
 
Auf der Höhe des nördlichen Dorfends von Schinznach Bad befindet sich eine Wehranlage an bzw. in der Aare, welche die für die Erzeugung von hydraulischer Energie benötigte Wassermenge in einen 2,3 km langen, über dem ursprünglichen Terrain liegenden künstlich angelegten Kanal umleitet. Unterhalb des Wehrs, das einen kleinen Wasserteil ins alte Bett platschen lässt, fliesst die alte abgespeckte Aare schon fast naturnah weiter. Zwischen den beiden Wasserläufen ist eine langgezogene, sich weiter unten, vor Altenburg–Brugg, auf fast 500 m verbreiternde Insel entstanden, welche der Natur und den Menschen gleichermassen als Erholungsraum dient.
 
Jedenfalls ist hier die Landschaft (wie auch weiter aareaufwärts) ganz gewaltig verändert worden. Der Ökologe und Aareraumgestalter Heiner Keller, ANL AG Aarau und Oberzeihen AG, hat mir dieser Tage gesagt, dass diese Aareumwandlungen in Stauseen zur Stromerzeugung ohne die beiden Juragewässerkorrektionen so nicht möglich gewesen wären – die 1. Korrektion erfolgte 1868 bis 1891 und die 2. von 1962 bis 1973. Dabei wurden die 3 Jurarandseen (inkl. der Bielersee, welchen die Aare ursprünglich umgangen hatte) zu einem kommunizierenden System mit gesteuertem Ausfluss im Interesse der Überschwemmungsverhinderung verbunden. Die Wasserhöhe der 3 Seen (Neuenburgersee, Murtensee und Bielersee) ist jetzt reguliert, und man hat das Gefühl, das sei schon immer so gewesen.
 
Ich erlebe diese Regulierbarkeit der genannten Juragewässer von unserem Haus oberhalb der Aare in Biberstein aus: Bereits wenn im Berner Oberland fürchterliche Regenwetter angekündigt sind, fängt die Aare bei uns anzuschwellen an ... Das bedeutet, dass in den Jurarandseen rechtzeitig Platz für das kommende Hochwasser geschaffen wird – ein Hochwasser-Management, wie wir All-Managers heute sagen. So erreicht man also einen einigermassen kontinuierlichen Wasserabfluss – jedenfalls sind die beidseitigen Spitzen (Trockenheit bzw. Hochwasser) etwas gebrochen. Auch Wasserkraftwerke lieben nichts mehr als einen kontinuierlichen Wasseranfall, ganz im Gegensatz zu einer lebendigen Natur, deren Hauptanliegen demgegenüber die Dynamik ist. Gerade die vielfältigen Auenwälder lechzen nach gelegentlichen Überschwemmungen, die sie nicht als „Störung“, sondern vielmehr als Erfrischung empfinden. Ich kann deshalb auch nicht verstehen, dass ausgerechnet die Meteorologen jede aufziehende Wolke als „Störung“ brandmarken; sie sollten hinsichtlich ihrer Wortwahl wohl einmal etwas in sich gehen.
 
Das Stauwehr in Schinznach
Ich spazierte also von der erwähnten Schinznacher Strassenbrücke aus rechtsufrig aareabwärts vorerst bis zum Wehr, wo wegen des Hochwassers ein imposantes Tosen herrschte; es gab also, Regulationen hin oder her, Wasser im Überfluss, das sich als kräftiger, schäumender Überlauf ins Aarebett ergoss. Ich erforschte hier die Stauwehranlage von allen Seiten. Sie hebt das Flusswasserniveau weit über das herkömmliche Aareterrain an (Staukote 348.00 m ü. M.), eine Erhöhung, die nebenan an den Dämmen über dem Schinznacher Feld gut in der offenen Landschaft abzulesen ist. Im Rahmen des vorbildlichen Projekts „Auenschutzpark Aargau“, das bereits in Verwirklichung begriffen ist, soll auch hier das noch Menschenmögliche für eine Renaturierung getan werden: Landschaftskosmetik nach der Kunst des Möglichen. Auflandungen sowie die Entstehung von Kiesinseln und Ufererosionen werden begrüsst und gefördert – das Wasser soll sich etwas freier entfalten und munterer bewegen können.
 
Bei den Thermalkuranlagen in Bad Schinznach
Die alte Aare unterhalb des Stauwehrs, wo die Kuranlagen Bad Schinznach sind, darf immerhin noch mit natürlichem Gefälle fliessen und sich gelegentlich hoher Wasserstandsschwankungen erfreuen. Sie ist allerdings zum Restwasserkanal verkommen und führt während etwa 10 Monaten im Jahr nur noch die ihr amtlich zugebilligte Mindestabflussmenge von 5 Kubikmeter pro Sekunde im Winter beziehungsweise von 10 m3/sec. im Sommer. Im Mittel beträgt die Aarewassermenge etwa 300 m3/sec., bei Schwankungen zwischen 100 und 1300 m3/sec. Die 1300 Kubik wurden während des Hochwassers vom 12. Mai 1999 erreicht, wie bei der Wasserstandsmessanlage nachzulesen ist. Das KW Wildegg-Brugg ist auf eine Ausbauwassermenge von 400 m3/sec ausgelegt.
 
Der Schinznacher Thermalbad-Bereich hatte also Glück, dass ihm die Nähe des alten, gemütlichen Aarebetts erhalten blieb. Es ist wirklich schön, hier zu lustwandeln. Der Aareuferweg ist zu einer Allee, u. a. gesäumt von hohen Platanen, geworden, eine Abwechslung neben den nahen auenwaldtypischen Silberweiden und Schwarzpappeln und zum Golfplatz, in den immerhin noch einige Mäuse ihre Erdhäufchen aufschichten dürfen, ohne gleich dem Vergiftungstod entgegen getrieben zu werden, weil sie hier ihre eigenen Spiele treiben.
 
Die Thermalquelle im Bad Schinznach wurde verdankenswerterweise durch die Aare höchstpersönlich freigelegt, als sie sich ihren Weg durch den Riegel des Jura bahnte. Ein Geschenk der Natur. Ein künstlicher Badkanal diente hier einst dem Antrieb einer Turbine.
 
Die Kuranlagen sind ein Erholungsraum erster Güte, und so finden sich immer viele Spaziergänger dort ein. Als ich gerade eine von Baumstämmen überlagerte Sandinsel in der Aare fotografiert hatte, sprach mich eine Dame in den besten Pensionistenjahren an, die mich kritisch beäugt hatte und deren Gesicht mir bekannt vorkam, die ich aber im Moment meiner überbordenden Physiognomie-Sammlung nicht zuordnen konnte. „Heissen Sie Hess?“ wurde ich gefragt. Ich gab es ohne Weiteres zu, und es stellte sich heraus, dass es sich um meine Cousine Bethli handelte, die gerade mit ihrem Mann Arthur (Thuri) Schmid hier wanderte. Die beiden wohnen in Hertenstein 44, CH-5415 Nussbaumen AG, und luden mich ein, sie einmal dort zu besuchen. Ich sagte zu. Bei den anschliessenden Gesprächen bin ich tiefer in die verwandtschaftlichen Aktualitäten eingeweiht worden, von denen ich höchstens oberflächliche Kenntnisse hatte. Jedenfalls bestätigte sich das Gefühl, die Fässler-Familie, aus der auch meine Mutter hervorging, sei von einer recht robusten, sturmfesten Konstitution geprägt.
 
Die Wucht der A3-Brücke
Und noch viel robuster wirkte, in respektvoller Distanz zum Schinznach-Bad, die A3-Autobahnbrücke, die 1989 bis 1992 im kühnen Bogen über die Aare gezogen wurde. Es ist eine gevoutete Hohlkastenbrücke, das heisst die von unten zu sehenden Auffanglager sind im Interesse einer Verbreiterung abgeschrägt, so dass der Kraftfluss gleichmässiger wird. Unter dieser 1209,5 Meter langen (in der Mitte geteilten) Zwillingsbrücke aus Beton hat sich eine spezielle Art einer überdachten Naturoase mit Tümpeln entwickelt, in denen sich sogar seltene Fische wie Nase, Bitterling und Bachneunauge heimisch fühlen, und manchmal fliegen auch die Gebirgsstelze, die Wasseramsel und der prachtvolle Eisvogel hierhin an den Schatten.
 
Das Hilfswehr hilft dem Grundwasserspiegel
Die nächste Attraktion aus Menschenhand ist aareabwärts das Hilfswehr, das zu verhindern hat, dass der Grundwasserspiegel wegen des tief ausgebaggerten Unterwasserkanals zu stark absinkt. Über dieses Hilfswehr im Badschachen führt eine Strassenbrücke, die dann etwas nördlich und gerade noch vor dem Elektrizitätswerk (EW) auch den gestauten Kanal überquert und ins Dorf Villnachern mit seinen spätgotischen sowie neueren Bauten und 1300 Einwohnern einmündet – das wäre also Bözberg-Ost. Die Reben in der „Sonnenhalde“ sind ein Indiz für die sonnige Lage von Villnachern.
 
Auenlandschaft am alten Aarelauf
Schon von der Brücke über das Hilfswehr aus erkennt man es: Hier beginnt eine wunderschöne, typische Auenlandschaft. Der herkömmliche Aareraum ist von Kiesinseln, Sandbänken und einem Waldreservat im Umiker Schachen aufgewertet. Zwar ist die Aare, die vom meist spärlichen Restwasser neben dem Unterwasserkanal leben muss, gehörig abgespeckt, aber immerhin sind noch einige Wasserstandsschwankungen und Überschwemmungen der angrenzenden Wälder mit den vielen Silberweiden möglich; im Stierhölzli sind sogar Föhren anzutreffen. An den Flussufern hat sich das schilfähnliche Rohrglanzgras angesiedelt, ebenso wie die Exoten-Pflanzen Goldrute und Drüsiges Springkraut.
 
Vom Badkanal zum Wildibach
Eine Attraktion ist der aus der Verlängerung des Schinznacher Badkanals hervorgegangene Wildibach. Der künstlich angelegte Badkanal diente früher dem Antrieb einer Turbine in Schinznach und wurde dann aufgrund einer Anregung der Arbeitsgemeinschaft Natur und Landschaft (ANL Aarau) unter der Leitung von Heiner Keller im Auftrag des aargauischen Baudepartements verlängert. Dadurch sind ein neues sanft gewundenes Fliessgewässer von 1300 m Läge und neue Wasserstellen im Wildischachen (rechtsufrig neben der Aare, ein Industriegebiet am Eingang von Brugg) entstanden, die ich nach dem Erfinder als Kellerbach zu bezeichnen wage. Schliesslich kann dem Volk niemand verwehren, wortschöpferisch tätig zu sein. Wie eine Orientierungstafel ausführt, wurde die Linienführung des Bachs dem Gelände angepasst, und man nahm auch Rücksicht auf Bäume und Geländemulden. Das ist gut gelungen.
 
In der Nähe sind eine Fischereihütte und das Gebäude des Vogel- und Naturschutzvereins Brugg, das mit vielen informativen Plakaten beklebt ist und so eine Naturkundelektion erteilt. Neben einem Naturweg sind die Bäume namentlich bezeichnet: Esche, Feldahorn, Hainbuche, Silberweide, Stieleiche, Weisserle. Vorbei an Sportanlagen und dem Zusammenfluss von Aare und Unterwasserkanal erreicht man bald Altenburg, ein landwirtschaftlich geprägtes, mit Brugg verschmolzenes Dörfchen mit dem Schlösschen auf einem Felskopf in der Aarebiegung. Das Schloss an seiner prächtigen Lage mit Aareanschluss dient als Jugendherberge; vielleicht ist das die schönste, die man sich denken kann. Altenburg, bis 1901 eine selbstständige Gemeinde, gehört seither zu Brugg.
 
Hier beginnt die Aareschlucht; die Verengung des Flusses erleichterte den Brückenbau und war die Ursache für die Entstehung von Brugg, ein bildungsbeflissenes aargauisches Kleinstädtchen mit einer verträumten und unbedingt sehenswerten Altstadt und vielen Brücken, wie der Ortsname verheisst. Die Aare erreicht die engste Stelle (12 m) dort, wo der „Schwarze Turm“ errichtet worden ist. Dieses Tobel konnte mit Baumstämmen auf einfache Weise überbrückt werden.
 
Wir liessen das Städtchen Brugg diesmal aus, überquerten die SBB-Brücke in Umiken, welche der Bözberglinie dient. Unterhalb des Bahntrasses ist eine Fussgänger-Hängebrücke in die Pfeiler aus mächtigen Kalksteinquadern eingelassen, die an einem dicken, gedrehten Stahlsein hängt. Dieser Übergang eröffnet immer neue Bilder und dessen Begehung ist ein Erlebnis für sich. Man spürt die Standfestigkeit, die sich durch nichts erschüttern lässt, auf Schritt und Tritt.
 
Auf Umiker Boden angekommen, drehten wir um und kehrten linksufrig dem Unterwasserkanal entlang nach Villnachern zurück. In Umiken gibt es am Ende der Terrassensiedlung einen unscheinbaren, schmalen Weg zwischen Hausgärten, der einen nahe ans Aareufer hinunter bringt.
 
Auf der Höhe des südlichen Dorfausgangs Umiken kann man den untersten Teil des Unterwasserkanals über eine massive Betonbrücke überqueren und auf die Schacheninsle (Schachen-Insle, Schreibweise gemäss Landeskarte 1:25 000, Blatt „Baden“) gelangen, der an sich attraktivere Weg. Dennoch entschied ich mich für den eher gleichförmigen Uferweg nördlich des Unterwasserkanals und wechselte von diesem auf den Damm, bis zu dem sich die Landwirtschaft vorgewagt hat. Am Hang gegen Nordwesten sieht man die Züge, wie sie am Bözberg etwas Höhe gewinnen müssen. Doch dieser Weg ist eine Sackgasse.
 
Deshalb rutschten wir über den Abhang in die Nähe der Aare und fanden so auf den Weg dort unten zurück. Ein umgefallener, mit Efeu eingekleideter Baum, der wie eine Barriere über dem Uferweg lag, veranlasste uns zu einer kleinen Kletterpartie, kurz bevor wir wieder das Geräusch der beiden unermüdlichen vertikalachsigen Kaplanturbinen des Kraftwerks Wildegg-Brugg hörten.
 
Produzieren solche Flusskraftwerke Öko-Strom? Und ist die Aare nach dem Bau der Stromerzeugungsanlagen ein Ökostrom geblieben? Der Öko-Begriff würde arg strapaziert, wenn man das klar bejahen wollte. Immerhin haben sich die Behörden, Planer und die Bauherrschaft ehrlich Mühe gegeben, die Beeinträchtigungen der Landschaft zu minimieren. Und diesbezüglich bleibt auch in Zukunft noch vieles zu tun. Dem Aargau muss man das nicht sagen.
 
Anhang
Aareschifffahrt von Aarau nach Brugg um 1790
Der Schriftsteller François Robert hat in seiner „Reise in die dreyzehn Cantone der Schweiz" eine Aarefahrt zwischen Aarau und Brugg wie folgt beschrieben:

Am folgenden frühesten Morgen bestiegen wir wieder unser Schifflein, das die Aar wie einen Pfeil trieb und wie der Vogel die Luft seine Wellen durchschneiden liess. Die schäumende Fluth entblössten öfters grässliche Felsenstücke, die der Fluss bedeckt und manchen Schiffer unglücklich machten. Eine Stunde vor Brugg entdeckten wir auf einer Anhöhe am Ufer ein altes Gemäuer, zum Theil verfallen oder im Kriege zerstört. Diese Trümmer sind das Schloss Habsburg. Wir schwammen schnell herab nach Brugg. Hier drängt sich die Aar zwischen enge, senkrechte Felsen und schiesst unter dem einzigen Bogen einer Brücke schäumend hindurch. Brugg ist eine niedliche Stadt, deren Wappen die eigne Abbildung ihrer Brücke ist. Hier verliess ich mein Boot und sah innerhalb drey Stunden drey der mächtigsten Ströme: die Aar, aus der ich kam; die Reuss, über die ich setzte; die Limmat an deren Ufer ich wandert. Sonderbar genug! Alle drey vereinigen sich in demselben Punkte.

So weit das Zitat. Den Bereich des Zusammenflusses von Aare, Reuss und Limmat nennt man heute Wasserschloss. 

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