BLOG vom: 05.06.2009
Kuriositäten: Rechnung für Toten und ein rabiater Zahnarzt
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Kaum zu glauben: Es gibt Männer, die vom Putzfimmel befallen sind. Vielleicht sieht manche Frau ganz gern, wenn der Gatte den Putzlappen schwingt und im Haushalt mithilft. Wenn jedoch der Mann seiner Angetrauten zeigen möchte, dass er besser putzen kann, dann hat die Holde etwas dagegen. In Sondershausen in Nordthüringen D reichte jetzt, nach 15 Jahren Ehe, die Gemahlin die Scheidung ein. Sie hatte die Schnauze voll. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Aktion während der Abwesenheit der Frau: Der Gatte, ein Maurer, gestaltete die Wohnung um; er riss eine Wand ab und zog ein neues Mauerwerk hoch. Er begründete seinen Entschluss damit, dass es hinter dem Wohnzimmerschrank penetrant roch und er beim Umstellen einen Pilzbefall festgestellt hatte.
Quelle: dpa, Meldung vom 02.04.2009
Immer im Frühjahr, wenn der Putzwahn ausbricht lautete ein Blog aus meiner Feder vom 29.03.2005. Dabei ging es um den normalen und den krankhaften Putzwahn und um keine Scheidungen. Infos über den Putzfimmel gibt es auch unter www.putzfimmel.de.
Man kann auch zu viel und zu gründlich putzen. Dies passierte kürzlich an der Universität Leeds: Eine gründliche Reinigungskraft warf den Kot eines seltenen Grey-Warans weg. Wie „Spiegel online“ (www.spiegel.de) am 06.02.2009 berichtete, sammelte der Doktorand Daniel Bennet innerhalb von 7 Jahren 35 kg Echsenkot auf den Philippinen zusammen. Die Universitätsleitung hat sich bei Bennet entschuldigt und wollte ihm 500 Pfund als Entschädigung anbieten. Diese Summe schlug er aus. „Wir sehen uns vor Gericht“, sagte der Sammler des ehemals riechenden Schatzes.
Rechnung für einen Toten
Die manchmal übereifrige Gebühreneinzugszentrale (GEZ) von Deutschland verschickte in der Vergangenheit schon mal Rechnungen an Kleinkinder und Tote. So erhielt Anfang März 2009 das Adam-Ries-Museum im sächsischen Annaberg-Buchholz (www.adam-ries-bund.de/museum.htm) ein Standardschreiben der GEZ mit dem Hinweis, Herr Adam Ries möchte doch seine Fernseh- und Rundfunkgeräte anmelden. Die Museumschefin Annegret Münch schrieb daraufhin einen klärenden Brief. Adam Ries (fälschlicherweise oft Adam Riese geschrieben) war ein deutscher Rechenmeister und lebte von 1492/1493 bis 1559. Somit wäre der Angeschriebene bereits 450 Jahre tot.
Katholischer Bahnhof und falsche Telefonnummer
Vor einigen Tagen erzählte mir eine Bekannte 2 Episoden aus ihrem Leben. Während eines Besuchs von Verwandten hatte sie keine Lust, Telefongespräche zu führen. Als jedoch der Hausverwalter anrief, meldete sie sich so: „Hier ist der Katholische Bahnhof von Schopfheim.“ Der Anrufer entschuldigte sich und legte auf. Er rief dann nicht mehr unter dieser Telefonnummer an.
Als sie noch nicht verheiratet war, machte ihr immer wieder der eine oder andere Platzhirsch Avancen. Dies war auch in einer Wirtschaft so. Der Heissblütige lag jedoch nicht auf ihrer Wellenlänge. Das merkte auch der Wirt. Nachdem die Frau die Wirtschaft verlassen hatte, wollte der Mann die Telefonnummer der Angebeteten wissen. Nun er erhielt auch eine Telefonnummer, aber nicht die private, sondern die vom Polizeirevier Schopfheim. „Und das Double hat angerufen“, sagte die Frau zu mir (sie erfuhr später von Bekannten, dass er dort wirklich angerufen hatte). Der Freier bekam wohl einen gehörigen Schrecken, als sich ein Polizeibeamter meldete.
Auch Pfarrer haben eine Leidenschaft für Waffen
Als kürzlich das Paintball-Verbot in der Diskussion stand, meldete die Zeitung „Der Sonntag“ am 10.05.2009, dass auch Pfarrer Paintball in der Anlage in Steinen (Kreis Lörrach) spielen. Als ich das einer Nachbarin erzählte, meinte diese: „Unglaublich, der Pfarrer sollte sich anderweitig vergnügen und die Bibel lesen!“ Ich frage mich: Was bleibt einem Pfarrer, der im Zölibat gefangen ist, viel anderes übrig, um sich anderweitig anständig zu vergnügen?
Beim Paintball schiessen übrigens Erwachsene mit Farbkugeln aufeinander.
Dies nur zur Einleitung für diese nächste Geschichte: Ein Geistlicher im Kloster Witten von Innsbruck entwickelte eine unglaubliche Leidenschaft für Waffen. Im Kloster und im Pfarrhaus seiner Gemeinde fand man mehr als 50 Gewehre und Pistolen sowie eine grössere Menge Munition. Dies berichtete der „Kurier“ am 30.04.2009 (AFP-Meldung).
Inzwischen wurde der Waffennarr aus seiner Gemeinde entfernt.
Ich staune immer wieder, wozu manche Pfarrer fähig sind. So griff ein pensionierter Pfarrer in New York in die Gemeindekasse, um für sich Schönheitsbehandlungen zu bezahlen. Für eine Operation und Botox-Spritzen soll er Zehntausende Dollar entwendet haben. Er muss sich jetzt vor Gericht verantworten. Er wird wohl jetzt sein „schönes“ Gesicht in einem Gefängnis zu Markte tragen.
(Quelle: dpa-Meldung am 09.04.2009)
Wozu die Kartoffel gut ist
Wir alle kennen die Kartoffel als beliebtes und vielfältig in der Küche zu verwendendes Nahrungsmittel. Dass sie jedoch auch anderweitig genutzt werden kann, war unter www.faz.net kürzlich zu lesen: Eine 56 Jahre alte Frau, die in der Nachbarschaft eines Altenheimes wohnt, bemerkte in den frühen Morgenstunden ein verdächtiges Klirren. Sie schlich sich auf den Balkon und entdeckte vor dem Heim einen Einbrecher. Da die Frau nur Kartoffeln in ihrer Reichweite hatte, benutzte sie diese als Wurfgeschosse, indem sie diese in Richtung Einbrecher schleuderte. Der Dieb ergriff daraufhin die Flucht. Wie Untersuchungen ergaben, hatte der Dieb auf der Rückseite des Altenheims bereits eine Glasscheibe eingeschlagen. Es war der Raum, wo etliche Computer standen. Der Einbrecher wird sich in Zukunft wohl vor resoluten und Kartoffel schleudernden Frauen in Acht nehmen.
Frau zu verkaufen
Eines Tages hatte der 38-jähriger Brite Gary Bates die Schnauze voll von seiner dauernd herummäkelnden Frau. Er bot in einer Kleinanzeige, wie www.faz.net berichtete, seine Frau zum Verkauf an. In der Anzeige war dies zu lesen: „Keifende Ehefrau. Steuerfrei. Wartungsbedürftig, leicht verrostet.“ Er wollte mit dieser Anzeige nur seine Frau ärgern. Er war jedoch überrascht, als 9 oder 10 Leute anriefen und ihr Interesse bekundeten. Ein Angelgerät, das er mit seiner Frau anbot, fand keinen Abnehmer. Die Frau hat ihm inzwischen verziehen, wohl wegen der regen Nachfrage. Niemand konnte ahnen, dass eine keifende Ehefrau so begehrt ist.
Ein 50-jähriger Italiener aus Viterbo wurde wegen eines Verkehrsdeliktes zu einer 5-monatigen Haftstrafe oder wahlweise Hausarrest verurteilt. Er wehrte sich jedoch mit Händen und Füssen und wollte partout nicht den Arrest bei seiner keifenden Ehefrau verbringen. Er war sehr zufrieden, als er in den Knast einziehen durfte.
Quelle: dpa-Meldung vom 12.02.2009
Zu laut gelacht
Auch das gibt es: Ein Mann machte einen verhängnisvollen Fehler: Er ging nicht in den Keller, um zu lachen, sondern fuhr in den Pfälzerwald. Er blieb im Auto sitzen, las ein Buch und lachte und lachte. Eine Spaziergängerin hielt das Lachen für Schmerzensschreie. Sie alarmierte den Rettungsdienst und betonte, der Mann würde schon 3 Stunden schreien. Sogar ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz. Dem Mann ging es jedoch sehr gut. Wie er sagte, habe er ein lustiges Buch in aller Ruhe lesen wollen, und dabei wurde er von Lachanfällen übermannt. Es wurde nicht mitgeteilt, um welche Lektüre es sich dabei handelte.
(Quelle: „Badische Zeitung“ vom 07.04.2009)
Was ein Lottogewinn anrichtete
Schier Unglaubliches geschah in Portugal. Dort gewann Anfang 2007 ein Pärchen 15 Millionen Euro im Lotto. Bis heute streiten sich die 22-Jährige und ihr damaliger 25-jähriger Freund um das Geld. Eine gütliche Einigung scheiterte, nun muss ein Richter entscheiden.
Das Geld wurde nämlich auf ein Konto eingezahlt, auf dem auch die Eltern der Frau Zugriff hatten. Als der Mann auch einen Betrag für seine Eltern abbuchen wollte, verwehrten die Eltern seiner Freundin den Zugriff. Daraufhin liess er das Guthaben per Gerichtsbeschluss einfrieren. Diese Massnahme führte zur Trennung des Pärchens. Die geldgierige Frau will nicht teilen, sondern den gesamten Gewinn für sich in Anspruch nehmen, da die Glückszahlen von ihr stammten. Der Ex-Freund betonte, er habe zu 2/3 das Los bezahlt.
(Quelle: „Badische Zeitung“ vom 04.04.2009, AFP-Meldung)
In der Vergangenheit gab es unter den Lottomillionären nicht immer das erhoffte Glück. Es gab solche, die innerhalb kurzer Zeit alles verjubelten.
Einige Episoden habe ich bereits im Blog vom 28.12.2007 „Glück und Unglück (I): Leben mit und ohne Schokoladenseiten“ erwähnt. Wenn man so etwas liest, dann bleibt man lieber bescheiden und ist zufrieden mit dem, was man hat.
Schon Johann Peter Hebel (1760 bis 1826), der sein Leben mit grosser Gelassenheit führte, schrieb über die Lebenskunst in seinem Aufsatz „Das Glück des Weisen“ Bemerkenswertes: „Nur der Zufriedene, der seine Wünsche auf das beschränkt, was Natur und Glück und Fleiss ihm gewährt und in dem Besitz und Genuss dessen seine Wünsche befriedigt sieht, nur er hat Ruhe und für die Freude des Lebens einen offenen Sinn.“
Sie klaute Anti-Falten-Creme
Unglaubliches geschah auch in Bad Homburg. Eine 92-Jährige wollte etwas gegen ihre Falten tun, suchte einen Drogeriemarkt auf und klaute eine Anti-Falten-Creme für knapp 16 Euro. Als ich das einer Nachbarin erzählte, musste sie lauthals lachen und sagte: „Da nützt bei so einer runzligen Alten keine Creme mehr. Aber eitel war sie auf jeden Fall.“
Quelle: dpa-Meldung 22.05.2009
Dreijährige ersteigerte Bagger
Ich stellte mir einmal Folgendes vor: Ich lasse den Computer an, dann kommt meine fast 3-jährige Enkelin Melina angesaust und spielt mit der Tastatur. Das kann sie bereits. Sie sieht sich dann die Familienfotos, die ich eingescannt habe, immer an. Sie weiss auch, wie man mit Hilfe der Maus Wiederholungen herbeiklickt.
Zum Glück bin ich kein Freund von Versteigerungen bei eBay und habe deshalb auch die Seite nicht aufgerufen. Wenn die Kleine jedoch einmal eine solche Seite erblickt, dann könnte sie den einen oder anderen Gegenstand als Spielzeug erkennen, diesen anklicken und ersteigern. Sie meinen, das sei unmöglich? In Neuseeland ist dies kürzlich passiert. Da vergass die Mutter vor dem Schlafengehen den Computer auszuschalten. Die 3-Jährige schlich sich heran und bediente die Tastatur und plötzlich sah sie einen Bagger. Sie war der Meinung, man könnte damit herrlich spielen.
In Wirklichkeit war dieser kein Spielzeug, sondern ein echter Bagger, der von einem Internetauktionshaus zur Versteigerung angeboten wurde.
Die Eltern waren geschockt, als sie die Rechnung vom Verkäufer in Höhe von 20 000 neuseeländischen Dollars (8700 Euro) erhielten. Zerknirscht gaben die Eltern zu, dass sie nicht nur den Computer eingeschaltet hatten, sondern auch die Seite eines Internetauktionshauses geöffnet liessen.
Zum Glück zeigte der Verkäufer Verständnis und machte das Geschäft rückgängig.
Quelle: www.focus.de vom 22.05.2009
Rabiater Zahnarzt
Eine Patientin liess sich in Neu-Ulm eine Zahnprothese anfertigen. Da sie den Restbetrag von 700 Euro nicht bezahlen konnte, kam der Zahnarzt auf eine aberwitzige Idee. Er fuhr zum Wohnort der Frau, klingelte an der Haustüre und gab sich als Polizist aus. Daraufhin öffnete die Patientin die Tür. Blitzschnell presste er die Wangen der Frau zusammen und riss ihr die Prothese aus dem Mund. Die Frau, die dann ohne die künstlichen Beisserchen auskommen musste, zeigte den Rabiaten wegen Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung an. Vom Amtsgericht Neu-Ulm wurde der Zahnarzt zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verdonnert.
Ob er von der Zahnärztekammer dienstrechtliche Konsequenzen zu erwarten hat, wurde nicht bekannt.
Quelle: „Badische Zeitung“ vom 21.02.2009
Kurze kuriose Meldungen
Ein Rentnerehepaar in der nordspanischen Hafenstadt Santander wurde halbverhungert aufgefunden. Sie lebten in einem erbärmlichen Zustand. Bei einer Untersuchung der Wohnung wurde Bargeld in Höhe von über 1 Million Euro gefunden. Was hätte man mit so viel Geld alles anfangen können?
(„Markgräfler Zeitung“ vom 01.03.2007)
Im Flughafen Köln wurde Gasalarm ausgelöst, als Polizisten aus einem Gepäckstück Gasgeruch feststellten. Sie vermuteten eine undichte Gaskartusche. Bei der Untersuchung des Koffers entdeckten die Beamten eine grosse Menge von mit Knoblauch mariniertem Fleisch.
(AFP-Meldung)
Auf so eine Idee muss man erst kommen: Angehörige wollten einen Verstorbenen in der Familiengruft im nordspanischen Burgos beerdigen. Aber es war kein Platz mehr vorhanden. Was tun? Nun sie gruben während der Nacht den Sarg der 22 Jahre zuvor gestorbenen Schwiegermutter aus, packten die Überreste in einen Wagen und warfen die Knochen später auf die Müllkippe. Den Angehörigen droht nun eine Anklage wegen Störung der Totenruhe.
(dpa vom 19.11.2007).
In Indien wurde kürzlich ein 90-Jähriger zum 21. Mal Vater. Er will jedoch weiter zeugen. Er hofft, dass er sein Hobby bis zum 100. Geburtstag weiter betreiben kann.
(AFP, 01.09.2007)
US-Journalisten wollten die US-Aussenministerin Hillary Clinton und den Nationalen Sicherheitsberater James Jones anrufen. Sie erlebten jedoch eine Überraschung, denn es meldete sich eine Sex-Telefonhotline. „Hast du verborgene Gelüste?“ fragte eine laszive Frauenstimme. Sie lud zur Eingabe der Kreditkartendaten ein, um gemeinsam „unartig“ zu sein. Das Weisse Haus gab keine Erklärung ab, warum es zu einer solchen Panne kommen konnte.
(AFP, „Badische Zeitung“ vom 04.04.2009)
Barney Baloney, ein britischer Clown und Komiker, darf in Zukunft bei seinem nächsten Auftritt in einem Supermarkt keine Ballons mehr verwenden. Der Auftraggeber befürchtet allergische Reaktionen auf Latex bei Kindern. Auch darf er wegen der Rutschgefahr keine Seifenblasenmaschine verwenden. Ihm wurde auch untersagt, Luftballons in Form von Pistolen aufzublasen. Kinder könnten dann zur Gewalt angestiftet werden, so die Begründung. Aufblasbare Schwerter darf er jedoch hervorzaubern. Nun gehen ihm bald die Kunststücke aus. Gegenüber AFP sagte er: „Dieses Land wird noch verrückt mit seiner politischen Korrektheit, seinen Sicherheits- und Gesundheitsbedenken.“
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