BLOG vom: 11.07.2009
Anekdoten über Bier: Qualitätsprüfung mit dem Hosenboden
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
„Wer zu viel Bier trinkt, der kippt nach hinten um, wer aber Wein trinkt, der kippt nach allen Seiten um.“
(Aristoteles, Philosoph, 384–322 v. u. Z.)
Der Geizkragen
In der ehemaligen Pharmafirma Ciba-Geigy in Wehr D verrichtete ein Arbeiter seine Arbeit so recht und schlecht. Er zeichnete sich besonders durch seinen Geiz und seine Grossmäuligkeit aus. In dieser Firma war es üblich, dass an Geburtstagen etwas ausgegeben wurde. Der Geizhals überlegte scharf, was er spendieren und nach Möglichkeit nichts oder nur wenig kosten sollte. Da kam er auf eine glänzende Idee: Er sammelte das Jahr über Bier in Flaschen, das er von Kunden oder Vertretern bekam. Am Geburtstag öffnete er den Spind mit der Flaschensammlung und gab eine Runde Bier aus. Das wiederholte sich im nächsten Jahr. Dann wurde es den Kollegen zu bunt. Sie schlichen sich an seinen Spind, rückten ihn von der Wand und schraubten die Rückwand ab. Da sahen sie auch schon die Batterie von Bierflaschen. Sie leerten das kostbare Nass und verschlossen die Flaschen wieder sorgfältig. Die Flaschen wurden wieder zurückgestellt, der Spind verschlossen und an die entsprechende Stelle gerückt. Am Geburtstag nahm der Geizhals die überaus freundlichen Wünsche entgegen, dann holte er die Flaschen aus dem Spind und sagte: „Bedient euch!“ Als er selbst eine Flasche öffnete und das Grinsen der Kollegen bemerkte, wurde er bleich und stammelte, er habe die richtigen Flaschen zu Hause gelassen. Von nun an war dieser Bursche geheilt. An zukünftigen Geburtstagen liess er sich etwas Neues einfallen. Er sammelte kleine Schnapsflaschen.
Dein Vater ist betrunken
2 kleine Jungs geraten sich in der Schulpause in die Haare. Sagt der eine: „Dein Vater ist aber hässlich.“
„Dein Vater ist immer betrunken“, antwortete der andere Bursche.
Der „Freund“ überlegte kurz und antwortete schlagfertig: „Das ist nicht so schlimm, mein Vater wird wieder nüchtern, aber deiner bleibt hässlich!“
Sohn holte Bier
Hans Einsle erzählt in seinem Buch eine schwäbische Episode. Ein Vater schickte seinen Sohn zum Bierholen. Auf dem Rückweg trank er den halben Krug leer. Um dem Zorn seines Vaters zu entgehen, brannte er durch und reiste nach Amerika. Dort hatte er unglaubliches Glück. Reich kehrte er jedoch wieder in sein Heimatland zurück. Und was tat der wackre Schwabe? Er ging in die Wirtschaft, holte einen vollen Krug Bier und ging zu seinem Vater. Er überreichte ihm das Getränk mit folgenden Worten: „Do, Vatter, wär des Bier!“ Aus diesem Beispiel ersehen wir, dass ein rechter Schwabe immer wieder in heimatliche Gefilde zurückkehrt.
Ältester Bierstammtisch
Der älteste Bierstammtisch befindet sich in Heidelberg. Seine Gründung geht auf das Jahr 1710 zurück. Die Besucher dieses Stammtisches sind alle über 80 Jahre und trinken allabendlich ihr Glas Bier. Wenn ein neuer Stammgast aufgenommen wird, muss er schwören, niemals einen politischen Streit anzufangen.
Tröstel- und Brommelbier
Früher wurde das „Tröstelbier“ auf dem Lande getrunken, wenn ein Verwandter oder Nachbar zu Grabe getragen wurde.
Ein „Brommelbier“ stifteten unverheiratete Meister ihren verheirateten Kollegen, weil diese mehr Geld im Sack hatten.
Während der Ernte wurde ein „Erntebier“ ausgeschenkt. Dieses gibt es mancherorts noch heute.
Je nach Jahreszeit oder bei besonderen Ereignissen gab es Kirmes-, Oster-, Pfingst-, Hochzeits-, Kindel- oder Schiffsbier.
Quelle der 3 letzten Episoden: „Baden-Württemberg von A–Z“ von Hans Einsle, Horst Erdmann Verlag, Tübingen 1979.
Bier mit Bilsenkraut
Am 25. August 1749 wurden sämtliche Bierbrauer in Bad Waldsee aufgefordert, besseres und kräftigeres Bier zu brauen und sämtliche Beimischungen wegzulassen. Damals gab es beispielsweise Bier mit Auszügen von Bilsenkraut, um den Rausch zu verstärken.
Quelle: „Bad Waldsee – Zeugnisse aus Zeit und Zeitung“ von Michael Barczyk und Johann Sailer, Liebel-Druck & Verlag, Bad Waldsee 1984.
Alte Hexe
In Zell im Wiesental lebte früher eine Frau, die eine scharfe, gebogene Nase und ein spitzes Kinn hatte. Kinder verspotteten die Frau, in dem sie ihr „Alti Hex“ nachriefen. Sie ärgerte sich sehr und hatte für Kinder nichts übrig. Die Kinder merkten die Abneigung und trieben es immer toller. Bei jeder Gelegenheit wurde sie von den Heranwachsenden gepiesackt. Sie wurde immer verhärmter und wollte nichts mehr von anderen Menschen wissen. Nur für ihren verstorbenen Mann, der zu Lebzeiten gerne einen trank, hatte sie etwas übrig. Bei jedem Friedhofsbesuch leerte sie eine Flasche Bier aufs Grab.
Quelle: „Weisch no?“ von Hans Fräulin, Zell, 1994.
Bierbrauen war Frauenarbeit
Welche Getränke vor 1000 Jahren „in“ waren, zeigte die Liestaler Ausstellung „Archäologie des Essens“ (Gesellschaft und Ernährung vor 1000 Jahren), die ich vor etlichen Jahren besuchte. Neben Wein, Met und Milch war auch das Bier beliebt. Das Bier wurde übrigens von den Römern und Germanen aus Getreidearten oder Brot hergestellt. Erst im 11. Jahrhundert kam der Hopfen zum Bierbrauen dazu, dadurch wurde das Getränk besser haltbar. Lange Zeit war das Bierbrauen Frauenarbeit und wurde auf jedem Hof zur Selbstversorgung praktiziert.
Bier von 14 Bierbrauereien reichte nicht
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Stuttgart 14 Bierbrauereien. Das Bier reichte aber nicht aus, um den Durst der Städter zu stillen. Es mussten beträchtliche Mengen des Gerstensaftes von auswärts eingeführt werden. Für Geselligkeit sorgten darüber hinaus viele Weinhäuser, die scherzhaft als Kneipen bezeichnet wurden, und 5 Kaffeehäuser (1841).
Blicken wir zurück: 1709 wurde nach einem schlechten Weinjahr das erste Bierhaus in Stuttgart errichtet („Gasthaus zum Becher“ am inneren Esslinger Tor). Wilhelm Seytter: „Noch im ganzen 18. Jahrhundert hielt es der ehrbare Bürger für eine Schande, in das Bierhaus zu gehen, da ja Bier nur von Handwerksburschen und Soldaten genossen werde.“
Quelle: „Unser Stuttgart“ von Wilhelm Seytter, Max Kielmann Verlag, Stuttgart 1903.
Sie mussten Millionen Liter austrinken
Die Biberacher waren in vergangner Zeit fleissige Biertrinker. 1837 hatten 25 Brauereien hier ihr Auskommen. Die 4700 Einwohner mussten 2 Millionen Liter Bier austrinken, da sich trotz Bemühungen ausserhalb des Ortes das Gebraute kaum verkaufen liess.
Quelle: „Biberach an der Riss – ein Gang durch Vergangenheit und Gegenwart einer alten Reichsstadt“ von Peter Griesinger, Biberach 1969.
Bier mit Wacholder und Zimt
1739 tauchte in Ulm eine schwäbische Variante des Reinheitsgebotes auf. Es wurde Gerste, Malz, Hopfen, Salz, Hefe und Wasser zum Brauen von weissem und braunem Bier erlaubt. Um dem Bier „ein guten Geschmack, Geruch und Anmutigkeit zu machen“ wurden Zusätze von Wacholder, Wermut, Zimt, Nelken genehmigt.
In der württembergischen Bierordnung von 1644 wurde zum Brauen nur Gerste oder Weizen, bei Mangel an diesen Getreidearten Dinkel erlaubt, ferner Hopfen, Wasser und geringe Mengen von Wacholder, Kümmel und Salz. Andere Kräuterzusätze und Verfälschungen waren verboten.
Übrigens gibt es heute wieder Dinkelbiere. Mit der Suchmaschine „Google“ sind unter dem Stichwort „Dinkelbier“ Hersteller aufzufinden.
Quelle: „Wirtschaftsgeschichte Baden-Württembergs“ von Willi A. Boelcke, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987.
So wurde die Bierqualität geprüft
Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Bierqualität mit dem Hosenboden geprüft. Bierkieser, so hiessen damals die Prüfer, mussten mit hirschledernen Hosen erscheinen. Einige Mass des zu prüfenden Bieres wurden auf die Sitzbank gegossen, dann setzten sich die Prüfer eine volle Stunde darauf. Während sie zechten, durften sie nicht den Platz verlassen. Blieben die Bierkieser an der Bank kleben, war das Bier in Ordnung. Das Bier enthielt dann die richtige Menge Malz. Blieben die Prüfer nicht kleben, dann wurde der Brauer meist mit Geldbussen bestraft ... aber nicht so brutal wie früher: Die Babylonier hatten strenge Gesetze. Auf einer 2,20 m hohen Dioritstele, die heute im Louvre in Paris ist, waren etwa 360 Gesetze eingemeisselt. Ein solches Gesetz war auch dem Bierbrauen gewidmet. Da hiess es: „Wer zum Bier andere Zutaten als Gerste und Hopfen nimmt, wird in seinem Brautopf ersäuft.“
Quellen: „Wie? Was? Warum?“, Bertelsmann Club GmbH, Gütersloh, 1984.
„Die Bier-Apotheke“ von Aljoscha Schwarz und Ronald Schweppe, Köln 1998.
Mönche tranken Bier in der Fastenzeit
Die schlauen Mönche des Mittelalters kamen schnell dahinter, wie nahrhaft Bier ist. Sie brauten ein dickflüssiges Bier, das satt machte. Da die Mönche viel Bier trinken durften, war dies eine exzellente Nahrung in der Fastenzeit. Die Ordensregel besagte nämlich dies: „Liquida non frangunt ieunum“ – Flüssigkeiten brechen das Fasten nicht.
Einem Papst kam diese Trinkerei während der Fastenzeit zu Ohren. Er liess sich das „Starkbier“ der bayrischen Mönche nach Rom schicken. Der Transport dauerte jedoch sehr lange und das in Rom ankommende Bier schmeckte fade und war ungeniessbar. Der Papst war von den Mönchen, die dieses grauslig schmeckende Bier tranken, begeistert. Er erlaubte daraufhin den weiteren Genuss des Getränks. Zum Glück hat dieser Papst die wahren Verhältnisse nicht gekannt. Vielleicht hätte er anders entschieden, zumal Genüsse aller Art in der Fastenzeit verboten waren.
Quelle: www.brauerei-weihenstephan.com
Die Mönche bauten auf ihren Feldern Getreide an, experimentierten mit etlichen Zutaten, so beispielsweise mit Wermut, Fenchel, Wacholder, Nelken, Salbei, Kirschblüten, Eichen-, Kiefern- und Birkenrinde oder Ochsengalle.
Jeder Mönch erhielt pro Tag 5 Mass Bier (die damalige Mass schwankte zwischen 1 und 2 Liter!). Das war eine ganze Menge. Der Erzbischof von England warnte die Priester vor zu viel Bier, indem er verlauten liess:
„Ist ein Priester dermassen besoffen, dass er die Psalme nur noch lallen kann, muss er 12 Tage von Brot und Wasser leben. Ist ein Mönch so betrunken, dass er sich übergibt, muss er 30 Tage Busse tun. Hat sich ein Bischof volllaufen lassen, dass er auf die Hostie kotzt, hat er 90 Tage zu büssen.“
Der Bierverbrauch in den Klöstern war enorm. So verbrauchte das Kloster Weingarten 47 000 Liter im Jahr. Diese Menge konsumierten nicht allein die Mönche. Bier wurde auch für andere Zwecke gebraucht. So wusch man beispielsweise das Vieh oder rührte Mörtel damit an.
Die Mönche kamen bald dahinter, dass man mit dem Verkauf von Bier aus der Klosterbrauerei enorme Gewinne machen konnte. So verkaufte ein Kloster früher 300 000 Liter Bier. Im Hochmittelalter gab es in Deutschland 500 Klosterbrauereien.
Quelle: „Kuchen nur versehentlich gesendet“, kulinarische Anekdoten und Kuriositäten, ausgewählt und aufgezeichnet von Frank Schweizer, Philipp Reclam jun., Stuttgart 2009.
Bierschlucker und Bierdoper
Emil Zatopek, der legendäre tschechoslowakische Langstreckenläufer der 1950er-Jahre und mehrfacher Olympiasieger, trank während des Laufes öfters ein Bier.
Als der schnellste Bierschlucker der Welt gilt der Brite Peter Dowdeswell. Er trank in nur 5 Sekunden 1,41 Liter Bier. Auch während meiner Bundeswehrzeit (1966–1968) hatten wir in unserer Kompanie einen Arztsohn, der ohne zu schlucken sein Bier hinunterkippte. Er war vielleicht nicht so schnell wie der Brite, aber er hatte immer seine Bewunderer. Wie sein Vater, ein Stuttgarter Arzt, zu ihm immer sagte, gegen seine Gastritis helfe das Trinken einer grösseren Menge Bier. Wenn Ärzte schon solche Empfehlungen aussprechen, dann glauben es viele, obwohl vielleicht das Gegenteil bewirkt wird.
Ich habe mich immer gewundert, auf welche Dinge Forscher kommen. Hier ein Beispiel: So wies der Münchner Physiker Arnd Leike nach, wie lange der Bierschaum bei den verschiedenen Biersorten sich hält. Beim Weizenbier war der Schaum nach 276 Sekunden verschwunden, beim Altbier und hellem Bier hielt sich der Schaum nicht so lange. Der Forscher wurde mit dem Ig-Noble-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wird für Forschungen vergeben, die nicht wiederholt werden können oder nicht wiederholt werden sollten.
1972 kam eine dänische Brauerei auf eine angeblich verkaufsfördernde Idee. 20 000 Kinder, die an einem Malwettbewerb teilgenommen hatten, erhielten einen Bier-Gutschein. Die Kinder durften diesen nicht sofort einlösen, sondern erst 25 Jahre später. Die Brauereioberen wunderten sich, als 1997 noch 10 000 Gutscheine vorgelegt wurden. Jeder erhielt 30 Flaschen Bier. Das wären 300 000 Flaschen! Das kam der Brauerei wohl teuer zu stehen. Vielleicht hatten die Bosse damit gerechnet, dass die Gutscheine alle weggeworfen werden. Wer hebt schon Gutscheine 25 Jahre lange auf. Ich nicht!
Quelle der letzten Episoden: www.bierundwir.de
Heinrich Hansjakob und die Mitfahrerin
Der grosse, populäre Volksschriftsteller des Schwarzwaldes und katholische Pfarrer, Heinrich Hansjakob (1837–1916) reiste eines Tages mit der Postkutsche durch das Simonswälder Tal. Er war an diesem Tage des Jahres 1887 nicht allein in dem holprigen Gefährt. Neben ihm sass nämlich ein „älteres Wibervolk“, das noch auf ihre alten Tage einen Mann genommen hatte. Die „mutige“ Frau mäkelte jedoch an den Mannsleuten herum. Sie tränken viel zu viel Bier und würden krank werden. „Früher, da man den Durst mit ,saurer Milch’ gestillt, hätten die ,Dökter’ nicht soviel bei den Bauern zu schaffen gehabt.“
Wissenswertes und Besonderheiten über Bier
1040 erhielt das bayrische Kloster Weihenstephan das Brau- und Schankrecht. Sie besteht noch heute und ist damit die älteste Brauerei.
Die Sumerer brauten schon vor 5000 Jahren Bier. Dieses wurde, wie auf einer Tonscherbe zu sehen ist, mit Strohhalmen getrunken. Auf Tontafeln wurden in Keilschrift auch Anleitungen zur Bierherstellung verewigt. Die Sumerer verwendeten Bier auch als Heilmittel. So wurden Kranke mit Bier eingerieben, um das Fieber zu senken. Auch Blasenkranke profitierten vom Biergenuss.
Nach dem Untergang der Sumerer übernahmen die Babylonier das Bierbrauen. Sie verbesserten das Brauverfahren. Die Babylonier hatten schon 20 Biersorten.
Von Babylon kam das Bier dann nach Ägypten. In Ägypten war Bier mit den Zutaten Anis, Safran und Honig sehr beliebt. Sie benutzten nicht nur das Bier, sondern auch den Bierschlamm als Heilmittel. Im Papyrus Ebers wurde Bier gegen Hämorrhoiden, Verstopfung, Wurmbefall, Husten, Schmerzen und sogar gegen Skorpionstiche verordnet.
Ein Heiltrank der Ägypter bestand aus 1 Teil Harz, 1 Teil Kümmel, 4 Teile Gänsefett, 4 Teile Honig, 8 Teile Brot und süssem Bier.
Bier wurde auch zu kosmetischen Zwecken verwandt. Wie Plinius der Ältere (23–79 u. Z.) berichtete, badeten die Ägypterinnen nicht nur in Eselsmilch, sondern auch in Bier. Die Anwenderinnen bekamen durch dieses Bad eine besonders glatte und schöne Haut.
Später breitete sich die Bierkultur in Griechenland, Rom (vorher hatten jedoch schon die Germanen ihr Bier gebraut) und dem übrigen Europa aus. Bier wurde also an verschiedenen Orten „erfunden“.
Interessant ist, was der griechische Arzt Hippokrates von Kos (um 460–um 370 v. u. Z.) über Bier sagte: „Verweilen wir nun kurz beim Gerstensud, der mir unter den aus Getreide gewonnenen Nahrungsmitteln am besten bei akuten Beschwerden zu sein scheint (…), denn er ist ein linderndes Mittel, gleichmässig und ausgleichend, angenehm einzunehmen, er enthält genügend Feuchtigkeit, lindert den Durst, erleichtert die Ausscheidung, stört die Verdauung nicht und bildet keine Winde.“ Bier wurde von ihm bei Fieber, zur Entwässerung und bei Schlaflosigkeit empfohlen.
Hildegard von Bingen (1098–1179) und Paracelsus (1493–1541) empfahlen das Bier als Heilmittel. Hildegard von Bingen verordnete das Getränk bei Schwermut und zur Kräftigung des Leibes.
Heilbiere empfahl Paracelsus und spätere Heilkundige bei Epilepsie, Schlaganfall, Herz- und Halsbeschwerden, Ohren- und Zahnschmerzen, Magen- und Steinleiden, Gicht und Zipperlein.
Am 24.04.1516 erliess der bayrische Herzog Wilhelm IV. das bayrische Reinheitsgebot. Es ist eines der ältesten Lebensmittelgesetze der Welt. Mit dieser Verordnung darf das Bier nur Gerste (Malz), Hopfen und Wasser enthalten (später kam noch die Hefe dazu). Dieses Reinheitsgebot gilt in geringen Abwandlungen noch heute.
Literatur
Aljoscha Schwarz und Ronald Schweppe: „Die Bier-Apotheke“, vgs Verlagsgesellschaft, Köln 1998.
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