Textatelier
BLOG vom: 16.03.2010

Die übers CH-Minarettverbot besorgten feinfühligen US-Killer

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein/AG CH (Textatelier.com)
 
Unfassbar, was wir Schweizer uns alles aus den USA bieten lassen müssen: Nach den schamlosen Holocaust-Abzockereien (siehe Buch von Norman G. Finkelstein: „Die Holocaustindustrie. Wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird“, Piper-Verlag) und all den Klagen und Millionen-Bussen, die Schweizer Unternehmen innerhalb und ausserhalb von Amerika über sich ergehen lassen mussten und müssen, geht es im gleichen Stil munter weiter. Nach alledem und den falsch deklarierten Schrottpapieren, die uns angedreht wurden und welche uns Milliarden kosteten und die Wirtschaft herunterrissen, um nur wenige Beispiele zu nennen, werden wir jetzt auch noch als Schänder der Menschenrechte dargestellt.
 
Die edle USA-Kriegsnation, Betreiber von Guantánamo und Wiederbeleber der Folter, sei „zunehmend besorgt“ über die Diskriminierung von Moslems und über den Antisemitismus in Europa. Als Beispiel für „Diskriminierung und Schikanen“ nannte das amerikanische Aussenministerium in seinem Jahresbericht 2009 über Menschenrechte das Minarettverbot in der Schweiz. Aber auch der Antisemitismus habe im vergangenen Jahr – vor allem seit Israels Invasion im Gazastreifen im Winter 2008/2009 – „weiter zugenommen“, heisst es in dem Bericht.
 
Dazu wäre aktuell hinzuzufügen: Der Siedlungsbau (im Moment geht es um über 1600 weitere Wohnungen) auf gestohlenem Palästinenserland dürfte weiter in dieser Richtung wirken. Über diese grenzenlose Frechheit regt sich die ganze Welt zwar auf. Die Schutznation Israels, die USA, protestiert nur verbal, um gleich wieder die freundschaftliche Verbundenheit zu bekräftigen, die keine Schandtat erschüttern kann. Eine folgenlose Medienshow für ein naives Publikum. Israel entschuldigte sich zwar für den ungünstigen Zeitpunkt der Ankündigung, nicht aber für das illegale Bauprojekt, das selbstverständlich durchgezogen wird. Genau wie die USA darf auch Israel ungestraft alles, was sonst verboten ist. Wer einen Anflug von Kritik zu äussern wagt, wird als Antisemit kriminalisiert. Wir sind zum Schweigen dressiert.
 
Was wir Schweizer in einer demokratischen Volksabstimmung verbrochen haben: Wir haben den Bau von Minarett-Türmen verboten, aber die Ausübung des Islams als Religion in keiner Weise behindert. Auch Moscheen können nach Lust und Laune betrieben werden, und Moslems sind bei uns akzeptiert, so lange sie sich an unsere Gesetze halten, was man ja wohl erwarten darf. Wir Eingeborenen tun dies ja auch. Wir wollten einfach nicht weitere solche Machtsymbole ansehen müssen.
 
Als ich die Menschenrechtsrüge aus Washington las, war ich – einmal mehr – dem Erbrechen nahe. Die entsprechende Meldung vom 11.03.2010 hörte ich gerade, nachdem ich die gleichentags erschienene Meldung „Obama: Yes we can kill“ von Gerhard Wisnewski aus dem Kopp-Verlag (www.kopp-verlag.de) gelesen hatte. Darin sind einige Massaker beschrieben, wie sie die Amerikaner mit ihren (unbemannten) Drohnen-Kanonen ununterbrochen anrichten (anrichten dürfen). Auszug aus der Wisnewski-Meldung: Am 5. August 2009 zum Beispiel sei es gelungen, „einen Baitullah Mehsud zu töten – im 16. Anlauf. An jenem Tag schwebte eine Drohne vom Typ Predator gut drei Kilometer über dem Haus von Mehsuds Schwiegervater in der pakistanischen Provinz Südwaziristan. Ihre Infrarotkamera sandte in Echtzeit gestochen scharfe Bilder an die CIA-Zentrale in Langley im US-Bundesstaat Virginia. Der Top-Talib sass auf dem Dach des Hauses. Seine Ehefrau, sein Onkel und ein Arzt leisteten ihm Gesellschaft. In diesem Moment wurde Tausende Kilometer entfernt, in den USA, ein Auslöser betätigt. Zwei Hellfire-Raketen schossen aus der Drohne – und trafen ihr Ziel. Am Ende waren Baitullah Mehsud und elf weitere Menschen tot.
 
Toll. ,16. Anlauf’’ heisst: Man hat halt ein wenig herumprobiert: Insgesamt, so die Schätzungen, starben bei den 16 Angriffsversuchen zwischen 207 und 321 Personen – und nicht alle waren Taliban, das ist gewiss.“
 
Ende Zitat. Über die Abschlachtungsorgien der guten Amerikaner erfahren wir nur jene Bruchstücke, deren Publizität durch irgendwelche Pannen durch Amerika nicht unterbunden werden konnten, und dann braucht es noch Medien, die es wagen, darüber überhaupt zu berichten. Der Kopp-Verlag tut es. Der westliche Mainstream drückt sich wo immer möglich darum herum. Alle, auch Politik und Wirtschaft, haben Angst, von den Weltherren in den USA erpresst zu werden. Da sagt man besser nichts, kuscht, schluckt. Das Israel-Syndrom.
 
Was sich das US-Aussenministerium der Obama-Regierung mit ihrem Menschenrechtsbericht geleistet hat, ist ein Wahnwitz. Die USA sind die einzige Nation, die zusammen mit ihrer unterworfenen Kriegsmacht Nr. 2, der Nato, die halt gezwungenermassen mitlaufen muss, gegen die arabischen Ölländer Kriege führt, in die sie sich erwiesenermassen hineingelogen hat. Und jetzt spielen sie sich als Schutzmacht für den Islam auf, ausgerechnet sie, ausgerechnet! Nach der Ermordung und Verstümmelung von Hunderttausenden von Moslems beweist die Führungsnation, welche die Weltherrschaft mit kriegerischen und kriminellen Mitteln anstrebt, plötzlich Feingefühl: Man darf doch den Minarettbau nicht verhindern ... So etwas ist ja schrecklich, unmenschlich.
 
Nur: Wegen des Minarettverbots helvetischer Prägung ist kein Mensch gestorben oder in seiner Glaubensausübung behindert worden. Der kleine Unterschied zu den massenmörderischen US-Kriegen bleibt unbeachtet.
 
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