BLOG vom: 22.08.2011
Golf-Geschichten: Von Schlägen, Löchern und Potenz-Brot
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Während meiner Busreise ins Automobilmuseum („Musée national, Collection Schlumpf“) nach Mulhouse und zur „Ferme Auberge du Molkenrain“ bei Wattwiller (Elsass F) und auch bei den gemütlichen Mahlzeiten vor und nach der Busreise erfuhr ich manche amüsante Geschichte von den Teilnehmern der Hongkong Swiss Golfmafia. Rolf P. Hess, der neben mir im Bus sass, entpuppte sich als angenehmer Gesprächspartner und konnte mit etlichen Geschichten aufwarten.
Wirkung des Vollmonds
Als wir um 19:15 Uhr nach dem angenehmen Aufenthalt auf der „Ferme-Auberge du Molkenrain“ wieder in Richtung Hertingen fuhren, erblickten wir einen nicht ganzen Vollmond. Dieser war schemenhaft am blauen Himmel zu sehen. Da sagte doch ein Golfer, der vor mir im Bus sass: „Bei Vollmond, da werden die Frauen verrückt.“ Vielleicht sprach er aus eigener Erfahrung. Ich wusste bisher, dass der Vollmond bei einigen Menschen gewisse Wirkungen verursacht. Es ereignen sich bei Vollmond auf jeden Fall mehr Unfälle.
Intensives Gespräch, aber verlaufen
Am 09.08.2011 fanden sich alle Golfer im „Berghofstüble“ zu einem kulinarischen Essen im Grünen ein. Das Berghofstüble befindet sich 5 Autominuten vom Hotel Hebelhof entfernt. Nach dem exzellenten Essen und dem ausreichenden Konsum von Alkoholika fuhren die Golfer mit dem Bus zum Hotel zurück. Rolf wollte jedoch mit einem Kameraden, den er zuletzt vor 30 Jahren gesehen hatte, per Pedes zum Hotel zurückgehen. Damit er sich nicht verirrte, bekam er eine Wegbeschreibung vermittelt. Nun, die beiden liefen los, redeten und redeten und merkten nicht, dass sie die falsche Richtung eingeschlagen hatten. Sie waren höchst verwundert, als sie kurz vor Mitternacht Bad Bellingen erreichten. Sie mussten den 3 km langen Weg bis zum Hotel wieder zurückgehen. Die übrigen Golfer tranken derweil gemütlich im Hotel Alkoholisches.
Das Vogel-Brot
Ende der 1970er-Jahre verhandelte Rolf in seiner Position als General Manager der Firma Lucullus Food & Wines Co. Ltd., Hongkong (Hong Kong = duftender Hafen) mit einer Firma in Australien, welche die Vertriebsrechte für A.-Vogel-Produkte weltweit, mit Ausnahme der Schweiz und Deutschland, besassen.
Aber lassen wir Rolf selbst erzählen: „Wir schlossen einen Vertrag ab, der unserer Firma das Recht einräumte, das A.-Vogel-Vollkornbrot unter Lizenz in Hongkong herzustellen und dort zu vermarkten. Dieser Vertrag war natürlich in englischer Sprache abgefasst, aber als Schweizer fiel mir ein aussergewöhnlicher Satz auf, der stipulierte, dass der Markenname nicht als Verb verwendet werden dürfe.
Der Originaltext, wenn ich mich richtig erinnere, hiess ungefähr so: ,The licensee agrees not to use the brand name (VOGEL) as a verb’.“
An diese Episode konnte sich Rolf nach 30 Jahren, noch „kristallklar“, wie er sich ausdrückte, erinnern. Als die Golfer diese Geschichte hörten, machten sie natürlich Witze über dieses „Potenzbrot“.
Kuriose Ermittlung des Turniermeisters
Rolf erzählte mir noch, wie Alex Hirt einen Turniermeister ermittelt. Zunächst muss ich für Nichtgolfer klären, was ein Par und ein Putt ist. Für mich waren die Golfausdrücke und Golfregeln böhmische Dörfer. Rolf hat mich aufgeklärt. Auch entdeckte ich im Lexikon Wikipedia folgende Definitionen:
Par = für jede Spielbahn (auch „Loch“ genannt) ist ein Par definiert. Dieser Wert steht für die Anzahl an Schlägen, die ein sehr guter Spieler durchschnittlich benötigt, um den Ball vom Abschlag in das Loch zu spielen.
Putt = Schlag mit dem Putter auf dem Grün, bei welchem der Ball nicht fliegt, sondern rollt (idealerweise direkt ins Loch).
Nun zum Bericht von Alex Hirt: „Die Formel war dieses Jahr wie folgt: je ein Par 3, 4 und 5 der ersten Neun und das gleiche für die 2. Neun wurden die Stableford Punkte gerechnet, dann wurden diese mit der Anzahl Putts multipliziert und zum Schluss wurden das Total der gewürfelten Punkte abgezählt, was Guido Cherubini den Sieg mit 83 Punkten eintrug. Der Booby war Thomas Schelling mit einem Punkt und Roland Seeholzer schaffte minus eins! Die Formel wird übrigens nach langer und sehr sorgfältiger Vorbereitung mit Hary Diethelm (Coupe Hardy Sponsor) jedes Jahr speziell festgelegt und Einsprachen und Proteste werden aus Prinzip nicht geduldet!
Der erste Coupe Hardy wurde übrigens 1987 in Discovery Bay, Hongkong, ausgetragen und die 6 Stunden von Alfred Killias und Leo Weiss für ihre Runde ist legendär. Legendär sind auch die Würfelrunden, Hardys Gebet unter dem Tisch und Roger Pasquiers Handorgelkünste und der Toilettenbesuch von Walter Boller auf der Fähre nach Hongkong, als er von einer Welle überrascht wurde und er mit Schwung aus der Toilette ins Restaurant geflogen kam!
Nach Ankunft im Hongkong sind dann die Golfer in Formation mit Golfsäcken und Gepäck in die Bowlingbar im Hongkong Club marschiert, angeführt von Peter Klaus an der Handorgel und mit unserem Generalkonsul Alfred Killias als Ehrengast. In der Bowlingbar war das Topmanagement der Hongkong Bank am Feiern und die Version der Bankers von Lily Marlene ist nach wie vor unschlagbar. Die Organisation wurde von Tino Kreuzinger, Hardy Diethelm und meiner Wenigkeit übernommen. Der erste Sieger ‒ einer der noch nie zuvor einen Golferpreis erhalten hatte ‒, war Hannes Schmid, der die Ente sehr, sehr sorgfältig aufbewahrte und kurz vor seinem Tod an Peter Klaus zur Rettung übergab. Der inoffizielle Sieger war Toni Weder, der aber bei der Preisverteilung nicht erschien, da der Tresor von Golay Buchel noch für die Nacht verschlossen werden musste ‒ Tino wurde als Offizieller nicht mit dem ersten Preis beehrt. Nach einer langen Pause wurde dieser Coupe wieder eingeführt und findet seither ohne Unterbruch bei jedem Swiss Golf Mafia Treffen in der Schweiz, die im August jedes Jahres durchgeführt wird, statt.“
Wie mir Rolf mitteilte, ist die Art von Alex Hirt, den Meister zu berechnen, kurios und einzigartig in der Golfwelt. Es hat weniger mit Können als mit Spass und Glück zu tun. Man kann laut Rolf das jährliche Treffen als „Klassenzusammenkunft“ vergleichen, an der Freundschaften aufrechterhalten und viele gute Ess- und Trinkwaren genossen werden. Bei dieser Gruppe haben der Spass und die Lebensfreude einen höheren Wert als ein verbissener Golfwettkampf.
Gewinnen und Verzicht auf Sexleben
Nach soviel Theorie noch einige Witze und Zitate über Golfer und seinem Spiel (weitere unter http://witze.net/golf:3.html).
Ein Golfer spielt verbissen in einem Turnier. Auf dem 15. Grün hat er einen Ein-Meter-Putt zum Birdie. Er sagt, er würde alles geben, um einzulochen. Da tritt ein Fremder neben ihn und flüstert ihm ins Ohr: „Wenn Du auf ein Viertel Deines Sexlebens verzichtest, schaffst Du das.“ Der Golfer verzichtet, und schon saust der Ball ins Loch. Dasselbe geschieht beim 16., 17. und 18. Loch. Immer locht der Golfer ein, und der unbekannte Flüsterer freut sich.
Dann gibt sich der Fremde zu erkennen. „Du wirst in Deinem ganzen Leben niemals mehr Sex haben. Ich bin der Teufel.“ Der Golfer: „Sehr erfreut, ich bin der Bischof O’Malley.“
Ein Golfer namens Walter spielt auch mal auf einen anderen Golfplatz der Stadt. Er möchte nämlich feststellen, ob er auf dem fremden Golfplatz besser spielt. Aber es läuft nicht gut. Nach einigen Luftschlägen sage er zu seinem Caddy: „Ich bin wohl der schlechteste Golfspieler der Welt!“
Der Caddy entgegnet tröstend: „Das glaube ich nicht. Am anderen Ende der Stadt soll es einen Golfer geben, der Walter heisst, und alle sagen, er ist der schlechteste Golfer der Welt.“
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Ein über 80-jähriger Golfer, der schlecht sieht, bittet seinen gleichaltrigen Freund, der noch eine gute Sehleistung hat, ihn beim Spiel zu begleiten. Er solle doch ihm jedes Mal sagen, wohin der Ball geflogen ist. Als der Freund nach einem Schlag nicht sagen konnte, wo der Golfball hingeflogen ist, sagte er zu ihm: „Ich dachte, Du siehst gut.“ Da antwortete der Freund: „Ich sehe gut, aber ich habe vergessen, wohin der Ball hingeflogen ist.“
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Ein Ehepaar spielt Golf. Zwischen Loch 5 und Loch 6 fragt sie: „Wenn ich sterbe, wärst du sehr traurig?“ – „Ja sicher, mein Schatz!“ Zwischen Loch 6 und Loch 7 fragt sie: „Und würdest du noch einmal heiraten?“ – „Wenn die Richtige kommt, vielleicht!“ Zwischen Loch 7 und Loch 8 fragt sie: „Und würdest du sie mit meinen Golfschlägern spielen lassen?“ „Nein, denn sie ist Linkshänderin.“ (Quelle: www.witzbold.de)
Golf ist wie eine Droge
Und zu guter Letzt noch einige Golfzitate (da werden unsere Golfer schmunzeln):
„Golf ist wie eine Droge: Wer sich auf dieses Spiel eingelassen hat, kommt kaum noch davon los.“ (Harry Valèrien)
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„Wenn du denkst, es ist schwierig neue Leute kennenzulernen, versuch mal den falschen Golfball aufzuheben.“ (Jack Lemmon)
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„Golf ist der grösste Spass, den man mit angezogenen Hosen haben kann!“ (Lee Trevino)
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„Wenn man einen Golfer hochhebt und ans Ohr hält, wie eine Muschel – dann hört man lauter Ausreden.“ (Fred Beck)
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„Ich schwinge noch genauso wie vor 20 Jahren. Der Unterschied zu früher liegt darin, dass die Bälle anders fliegen.“ (Lee Trevino)
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Weitere Zitate sind unter www.golf-for-business.de/golfportal/golfzitate.php nachzulesen.
Internet
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