BLOG vom: 17.09.2012
Alp Flix: Die Stromleitungen sind aus dem Bild verschwunden
Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
Mehrere Bekannte haben mir seit Jahren dringend empfohlen, unbedingt die Alp Flix im bündnerischen Oberhalbstein (Surses) zu besuchen, da es sich um eine wirklich wunderbare Moorlandschaft handle. Da ich mit der Aufarbeitung der Schweizer Naturschönheiten noch immer etwas im Verzug bin, habe ich den Besuch dieses berühmten Naturrefugiums immer vor mich hin geschoben. Dann kam vor einigen Tagen die erlösende Einladung des Fonds Landschaft Schweiz (FLS) zu einer Exkursion auf die Alp Flix, weil dort gerade störende Elektrizitätsleitungen entfernt und in den Boden verlegt werden. Ich sagte dem FLS-Informationsbeauftragten Bruno Vanoni sofort zu.
Der 13.09.2012 war wettermässig kein Tag, den man sich für eine Alpfahrt aus freien Stücken ausgewählt hätte, schon eher für einen Alpabzug. Zwar verabschiedete sich der von Schnee und Regen begleitete Kälteeinbruch langsam, aber gerade in der Ostschweiz war der Himmel noch immer ziemlich verhangen. Ein paar Auflockerungen liessen allerdings Zuversicht aufkommen, und ich erinnerte mich an meine Devise, wonach jedes Wetter seinen Reiz hat. Und wenn es auch nur ein Kältereiz ist ...
Gewaltige Wolkengebirge, wechselnd beleuchtet, begleiteten meine vormittägliche Fahrt vom Mittel- ins Bündnerland. Zwischen Chur, Tamins sowie beim Eintritt ins Domleschg und in die Schinschlucht nach Tiefencastel verdunkelte sich die Szenerie, wozu die engen, tiefen Täler beitrugen. Beim Aufstieg durchs Surselva nach Savognin und weiter auf der Julier-Passstrasse über Tilizong, Rona und Mulegns nach Sur öffnete sich die Landschaft. In Mulegns, einer Walsergründung, wurde gerade die Kirche St. Franziskus inklusive Turm mit leuchtendem Kupferbleich neu gedeckt – anstelle des verrosteten Weissblechs. Kupfer ist sozusagen ein Lokalprodukt: Im nahen, 4 km langen Seitental, dem Val Faller, das zur Gemeinde Mulegns gehört, wurde vor dem Beginn unserer Zeitrechnung Kupfer abgebaut.
Sur
Der Treffpunkt für den Medientross und die in die Umgestaltung der Alp Flix eingebundenen Fachleute sowie Kommissionsmitglieder war die Postautohaltestelle Sur (Bezirk Albula). Das Bergdörfchen in Hanglage befindet sich unweit des Marmorera-Stausees. In Sur (= oberhalb), auf 1530 Höhenmetern, lag noch kein Schnee. Doch in den Gipfelregionen der umliegenden Berge wie dem Piz Forbesch, dem Piz Arblatsch und dem Piz Spegnas hatte sich bereits eine dünne weisse Schicht niedergelassen: oben weiss – unten grün, genau wie man es uns alten Männern nachsagt. Im hereinbrechenden Winter mit den Temperaturverlusten von etwa 1 °C pro 10 Tag steigt die Schneegrenze langsam in tiefere Regionen hinunter.
Als ich die Wanderschuhe und eine Wetterjacke angezogen hatte, war der Gemeindepräsident von Sur, Marco Jäger, Taxiunternehmer, der bei Bedarf auch den Schnee auf dem öffentlichen Strassen- und Wegnetz wegräumt und somit seine Fahrbahn gleich selber in einen Taxi-tauglichen Zustand bringt, bereits eingetroffen. Wir sprachen über die Jagd, die gerade für 1 Woche aufs Eis gelegt war. Diese Pause suggeriert den Wildtieren, zumindest den unerfahrenen, die Knallerei sei überstanden, was sich für sie als verhängnisvoller Irrtum erweisen kann.
Gemeindepräsident Jäger, der nur so heisst und unbewaffnet war, ist gross gewachsen, stämmig, mit einer gesunden Gebirgsbräune im Gesicht, offensichtlich wetterfest. Die Kälte machte ihm nichts aus. Ein Halstuch oder eine Allwetterjacke brauchte er nicht; es schien mir bloss, er vergrabe seine Hände verdächtig tief in den Hosensäcken.
Er erzählte bei einen späteren Gelegenheit mit seiner sonoren Stimme den allmählich eingetroffenen, schlotternden Medienleuten, seine Gemeinde umfasse rund 2300 Hektaren Land, die Alp Flix gehöre dazu. Bei dieser von Stolz getragenen Feststellung wurde er noch etwas grösser und erreichte fast 2 Höhenmeter. Sur, so gab das Gemeindeoberhaupt im Weiteren bekannt, zähle 99 Einwohner (inkl. Gemeindepräsident, was er in seiner Bescheidenheit nicht besonders hervorhob), worunter 10 schulpflichtige Kinder, von denen wiederum deren 3 ganzjährig auf der Alp Flix (rätoromanisch: Alp Flex) leben. Im „Geographischen Lexikon der Schweiz“, das 1908 erschienen ist, sind für Sur 39 Häuser und „178 katholische Einwohner romanischer Zunge“ erwähnt. Genau genommen spricht man dort surmeirisch, einen mittelbündnerischer Schriftdialekt.
Die Postautohaltestelle Sur befindet sich zwischen dem unteren und oberen Dorfteil. Die einfachen, zum Teil liebevoll mit roten Geranienbändern geschmückten Häuser bestehen aus einer Kombination von Stein und Holz, wie sie die Walser bauten, die mit dem Vorlieb nehmen mussten, was ihnen ihr karger Lebensraum zur Verfügung stellte. Am Hang weiter oben weidete eine grosse Schafherde die saft- und kraftvollen Kräuter noch in aller Seelenruhe ab, bevor sie vom Schnee zugedeckt werden.
Alpaufzug
Wir gestressten, multimedial ausstrahlenden Berichterstatter, mit handelsüblichen Kugelschreibern, Notizpapier, Mikrophonen, Tonaufnahmegeräten, Fotoapparaten, Stativen und leibhaftigen Fernsehkameras bewaffnet, wurden in einen Kleinbus verfrachtet. Ich wählte jenen von Margret Jäger. Sie ist die Gattin des Gemeindepräsidenten, modern, gepflegt attraktiv, mit lebhaftem, wachsamem Blick. Sie springt als gebirgstaugliche Buschauffeuse ein, wenn Not an der Frau ist. Sie kurvte uns mit jugendlichem, kühnem Schwung hinauf auf die Alp Flix auf fast 2000 Höhenmeter, trat in den engen, teilweise recht steil ansteigenden Kurven aufs Gas, drehte das Steuerrad hin und her. Ich hatte das Gefühl, als ob ich mich auf einem etwas aus dem Lot gekommenen Tanzparkett mit immer steiniger werdendem Naturbelag befinden würde. Und als Frau Jäger ganz oben, auf der leicht verschneiten Alp, ihren Bus millimetergenau durch etwas eng zusammengebaute Häuser des Weilers Cuorts zwängte, war das für sie kein Grund, zum Schritttempo zurückzukehren. Frau Jäger brachte uns zum Berghaus Piz Platta (www.flix.ch); der gleichnamige Berg im Südwesten war durch Wolken etwas verschleiert. Das Gasthaus steht auf einem 2-stöckigen, vorspringenden, gemauerten Unterbau, der an wärmeren Tagen als Terrassenrestaurant dient und auf dem 2 Etagen aus Holz mit nicht allzu steilem Satteldach ruhen. Die Fenster sind mit feuerroten Läden versehen.
Schon bei der Anfahrt konnte ich nicht anders, als von dieser Landschaft entzückt zu sein. Die Alp vor dem Berghaus wird bewirtschaftet, was herumliegende weisse Siloballen deutlich kundtaten. Sie breitet sich unter einem Kranz von nicht bedrohlich wirkenden, hohen Bergen wie dem Piz Cucarnegl (3051 m), dem Tschima da Flix (3316), dem Piz d’Agnel (3204) und etwa dem Piz Cugnez (2739) aus, verflixt ungewohnte Namen, die man sich kaum merken kann, wie das nach Umbenennungen von Firmen oft ebenfalls der Fall ist.
Die alpine Landschaft, leicht überzuckert, ist ein hügeliges Moor, das von Grün nach Ocker wechselt. Kleine Wasserläufe belebten das Bild in seinen Pastellfarben, eine Momentaufnahme einer Szenerie, die sich laufend wandelt.
Beim Kabelgraben
Wir wurden eingeladen, ein gegen Sur führendes, aufgerissenes Strässchen zu begehen, vielleicht 200 m weit leicht abfallend, wo Bagger bei einem aufgerissenen Graben stationiert waren. In der Vertiefung wartete ein Kabelrohrpaar darauf, fortgesetzt und mit Elektrizitätsübertragungsleitungen bestückt zu werden.
Die Verkabelung der Freileitungen, welche in den 1950er-Jahren im Zusammenhang mit dem Marmorera-Stauseebau ohne Rücksicht auf Idyll-Verluste in die Landschaft gepflanzt wurden, stören tatsächlich. Gleichwohl war es der Alp Flix gelungen, dem Stausee die Schau zu stehlen.
Der momentane Leitungskahlschlag steht im Zusammenhang mit der Melioration – wenn ich dieses Wort nur schon höre, beschleicht mich das kalte Grausen. Denn solche „Verbesserungen“ stehen ja in der Regel im Zeichen der Landwirtschaftsintensivierungen, führen zu Abholzungen von Bäumen und Sträuchern, zu Bacheindolungen und -begradigungen sowie zu Strassenbauten. Doch auf der Alp Flix will man behutsam, einfühlsam ans Werk gehen, obschon in genau definierten Bereichen die landwirtschaftliche Nutzung erleichtert werden soll. Das Strassennetz wird nicht ausgeweitet, eher verkleinert, und die Strassen werden nicht geteert, sondern bloss gekoffert, wie von Kaspar Bernet vom Amt für Landwirtschaft und Geoinformation in Chur zu erfahren war.
Die Alp ist eine Kultur- und eine Naturlandschaft zugleich, und manchmal geht beides ineinander über. So ist der Nutzungsdruck durch Weidetiere in der Lage, den Aufstieg der Verbuschung in höhere Lagen und die damit einhergehende Ausdrehung des Fichtenwalds, was im Rahmen der Klimaerwärmung offensichtlich stattfindet, abzubremsen; die Waldgrenze steigt auf mehr als 2000 Meter an
Wie der zuständige Ingenieur Chistian Mittner ausführte, war der einzige Transformator auf der Alp längst überlastet; insgesamt müsse hier oben die Elektrizitätsversorgung erneuert und verbessert werden. Allein dieser Projektteil kostet gut 2 Mio. CHF. Danach reduzieren die begrabenen Stromleitungen die Netzunterhaltskosten. Im Winter bleiben Schnee- und Eisschäden aus, keine Holzstangen müssen mehr geimpft werden; bekanntlich beginnen diese etwa 20 cm unter der Bodenoberfläche gern zu faulen, müssen regelmässig imprägniert, unterhalten oder ersetzt werden.
Das 2-Millionen-Projekt „Verkabelung“ konnte natürlich nicht von der Minigemeinde Sur finanziert werden, und so machte sich der Gemeindepräsident auf Sammeltour. Zuversicht stellte sich ein, als der FLS einen Beitrag von 500 000 CHF zusicherte. Auch der Kanton Graubünden (720 000 CHF) und weitere Geldgeber sprangen ein, so dass das Vorhaben endlich finanziell gesichert war.
Der FLS im Element
Der Fonds Landschaft Schweiz (http://www.fls-fsp.ch/deutsch.php), der hier ein ideales Betätigungsfeld fand, ist eine Stiftung des Bundes, die Anreize für freiwillige Massnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung von Landschaften, Natur- und Kulturdenkmälern gibt. Originalton: „Dieses Prinzip fördert die Bereitschaft zur Selbsthilfe regionaler und lokaler Trägerschaften. Es bewirkt auch Synergieeffekte in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Baugewerbe sowie des einheimischen und traditionellen Handwerks. Mit seinen Beiträgen leistet der FLS regionalwirtschaftlich erwünschte, beschäftigungswirksame Hilfen in wirtschaftlich schwachen Regionen. Die Finanzhilfen haben einen Multiplikationseffekt. Sie lösen in vielen Fällen ein Mehrfaches an Investitionen aus. Viele Projekte haben eine Vorbildfunktion und spornen auch andere an, ein Projekt zu realisieren.
Der FLS wurde 1991 anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft ins Leben gerufen. Damit sollte für eine breite Bevölkerung und für kommende Generationen etwas von bleibendem Wert geschaffen werden. Eine Verlängerung bis Mitte 2021 sowie weitere 50 Millionen Franken hat das Parlament am 18. Juni 2010 bewilligt.“
Der Fonds wird vom ehemaligen FDP-Nationalrat Marc F. Suter präsidiert, welcher die Exkursion im Rollstuhl mitmachte und sich auch in dieser Beziehung beweglich zeigte – ganz Politiker. Vizepräsident ist der ehemalige SP-Nationalrat und ehemalige Aargauer Regierungsrat Silvio Bircher aus Aarau, ein Publizist und ehemaliger Politiker mit Sinn fürs Schöne, und schön ist es auf der Alp Flix tatsächlich.
Die Alp Flix
Die wenigen Bauten deuten die Anwesenheit von Menschen an, die sich für das harte Leben im Gebirge entschieden haben. Bei einem Walserhaus in Cuorts gruben braunscheckige Hühner, einer alten Landrasse zugehörig, unter dem Schutz eines kräftigen Hahns auf einem dampfenden Misthaufen nach Würmern. Vielleicht ist nach der Melioration die Alp Flix zu den MIST-Staaten (Mexiko, Indonesien, Südkorea und Türkei) zuzurechnen, die als Märkte der Zukunft gelten und angeblich die Schwellenländer in Bezug aufs Wirtschaftswachstum noch überholen werden ... Jedenfalls dürfte eine nicht mit touristischer Infrastruktur bis hin zu Speicherteichen für das Schneekanonenwasser und Skiliften, wie sie anderweitig gang und gäbe sind, überladene Gegend ihre besondere Anziehungskraft entfalten. Ein zusätzlicher Erholungsdruck wäre wirklich ein Mist, denn die Alpen als Zentren eigenwilliger Arten und Lebensräume sind schon strapaziert genug. Neben den paar Bauten ist die Alp Flix beinahe frei von Fremdkörpern.
Die Alp Flix entging bisher auf wundersame Weise der anderweitig üblichen Entwicklung zum Rummelplatz im Gebirge, war nur Kennern bekannt, die sie als Schatzinsel der Biodiversität einstuften. Doch dann berichtete die Zeitschrift „Geo“ in ihrer Ausgabe 2000-09 zum „Tag der Artenvielfalt“ über diese herrliche Moorlandschaft, nachdem Forscher hier etwa 2100 Tier- und Pflanzenarten entdeckt hatten. Der Gipfel waren diverse Arten aus der Familie der Erzwespen, die hier erstmals in der Schweiz nachgewiesen werden konnten.
Die Naturschützer sind mobilisiert. Doch etwas mehr Tourismus möchte man im Allgemeinen schon haben, damit sich die Bewohner ihren Lebensunterhalt verdienen können und die kleinen Bergdörfer nicht aussterben, weil die Leute ins lokale Zentrum Savognin oder gar ins Unterland abwandern. Damit die Häuseransammlungen nicht nur noch aus Zweitwohnungen mit meist geschlossenen Fensterläden bestehen, darf die kritische Masse hinsichtlich der Bevölkerungszahl nicht unterschritten werden. Das spürte man nach dem Rückzug ins windgeschützte Berggasthaus aus dem launigen Votum des Präsidenten des Vereins Parc Ela, Luzius Wasescha, eine Persönlichkeit, die geistigen und leiblichen Genüssen offensichtlich zugetan ist.
Die Alp Flix steht unter den Fittichen des grössten Naturparks der Schweiz, Parc Ela (www.parc-ela.ch), der als Chance und Risiko zugleich wahrgenommen wird. Er umfasst rund 550 Quadratkilometer, wovon etwa 200 km2 gravierenden menschlichen Eingriffen entgingen. Der 2005 gegründete Park erstreckt sich über 19 Gemeinden im Gebiet der Passlandschaft Albula, Julier und Septimer, eine Natur- und Kulturlandschaft mit ihren Dörfern, Siedlungen, Gehöften, Föhren- und Lärchenwäldern unter schroffen Berggipfeln. Bei der Förderung eines sanften Tourismus denkt man zum Beispiel an die Wiedereinführung der Postkutschen auf der alten Julierstrasse, wo verschiedene Hotels aus der Agonie erlöst werden könnten. Die Landschaft im Schnittpunkt verschiedener Kulturen wird durch die Wiederherstellung der alten Trockenmauern zur Abgrenzung von Wies- und Weideland durch die Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz (www.umwelteinsatz.ch) belebt; die schrägen Walserzäune ohne Nägel sind auf der Alp Flix umstritten, weil ungewiss ist, ob es solche hier oben früher gegeben hat. Bauern pflanzen wieder alte Kartoffelsorten an, womit sie nichts Falsches machen.
Die Wirtin von „Piz Platta“ trug Bündnerfleisch, Rauchschinken, Salsizstreifen, lokalen Käse, Gemüse und ein Stück einer hausgemachten, saftigen, wohlschmeckenden und nicht übersüssten Apfel-Polenta-Torte auf (aus grobem Bramatamais), letztere ein Grund, längere Zeit auf der Alp zu verweilen.
Gruss aus der Eiszeit
Noch wichtiger aber war die geistige Nahrung zum Thema Alp Flix, mit der uns Regula Ott von der Projektleitung und Peter Weidmann vom Churer Büro Atragene überschütteten. Die Alp, eine kraftvolle Landschaft sei ein stark verfaltetes Produkt der letzten Eiszeit. Der Gletscher in diesem südpenninisch-unterostalpinen Grenzbereich hinterliess ein metamorphes (unter höheren Temperatur- und Druckbedingungen entstandenes) Grüngestein von geringer Durchlässigkeit, so dass sich auf der Oberfläche eine Moorlandschaft mit ihren speziellen pflanzlichen und tierischen Bewohnern bilden konnte: Libellen wie die arktische Smaragdlibelle, Braunkehlchen, Baumpieper, Feldlerchen, seltene Grossseggenarten, Zwergstrauchheiden, daneben Trockenwiesen und vieles mehr.
Nachdem im Gasthaus jedermann seine Kehle mit einem Apfelschorle aus einheimischer Produktion benetzt hatte, wagten wir uns bei federleichtem Schneefall wieder hinaus, begaben uns in nordwestlicher Richtung nach Courts und weiter ins Gebiet Ruigna, wo die Moorseen in eine leicht coupierte Landschaft eingebettet sind. Die weihnächtlich wirkenden Bäumchen, mit etwas Schnee und Raureif manchmal wegen der Bise nur einseitig aufgehellt, verzauberten die Landschaft, bezauberten uns Besucher. Ein Bergwanderweg mit Toilettenkabine am Rand hält die Wanderer fest, will vor Abschweifungen schützen.
Vor so viel Schönheit, vor solch einer grandiosen Bildgestaltung bei ständig wechselndem Licht am aufklarenden Spätnachmittag versagt jedes Adjektiv. Der Atem stockt, und man traut seinen Augen kaum.
Täuschung? Illusion? Wirklichkeit!
Quelle
Arnold, Martin, und Gerth, Roland: „Die schönsten Naturparadiese der Schweiz“, AT Verlag, Baden 2009.
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