BLOG vom: 10.11.2012
Schülerleben (3): Die Seminaristen, die Holz sägen mussten
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Hier sind wieder einige Erlebnisse von Schülern und Lehrern. Es sind Episoden aus vergangener Zeit. Damals hatten es nicht nur Schüler schwer, sondern auch Lehrer. So war die Besoldung der Lehrkräfte miserabel. Ein Lehrer musste sogar aus Mangel an Wohnraum im Klassenzimmer schlafen. Ein anderer Pädagoge schlief während des Unterrichts ein. Es gab schlagwütige Lehrer und eine Verordnung zur Schulzucht.
Hausordnung des Studentenheims
Aus der Hausordnung des Studentenheims „zur Sapienz“ (Weisheit) in Freiburg: „Jeder Inwohner unseres Hauses ,zur Weisheit’ höre seine Vorlesungen, vor allem die gewöhnlichen, sorgfältig und ohne Unterbrechungen, mit einem eigenen oder ihm zum bequemen Gebrauch gegebenen Buch; es schöpft nämlich Wasser mit dem Sieb, wer ohne Buch lernen will.“ Im 15. Jahrhundert wurden Studenten im Alter von 12 bis 16 Jahren an Universitäten zugelassen. Zunächst wurden die Lateinkenntnisse vertieft, dann kamen die „Sieben freien Künste“ an die Reihe. Diese wurden im Gegensatz zu bäuerlichen und handwerklichen Arbeiten als eines freien Mannes als würdig angesehen. Zu den Studienfächern, die aus der Antike überliefert wurden, zählten Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik.
Quelle: „Unser Land Baden-Württemberg“ von Ernst W. Bauer, Rainer Jooss und Hans Schleuning, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1986.
Seminaristen mussten Holz sägen
Am katholischen Schullehrerseminar in Schwäbisch Gmünd mussten die Seminaristen eine strenge Hausordnung, die teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinein gültig war, befolgen. Die Schüler wurden mit spartanischer Härte ausgebildet. Hier ein kleiner Auszug aus den Statuten:
„Die Seminaristen haben das Haus selbst zu reinigen, Wasser zu holen, den Tisch zu decken, auf- und abzutragen, die Kranken zu bedienen, Holz zu sägen und aufzubeigen. Sie haben in der Mesnerei Aushilfe zu leisten, den Blasebalg zu treten und alles zu tun, wozu sie vom Vorstand angehalten werden ... Die Seminaristen stehen sommers um 4.30 Uhr, winters um 5.30 Uhr auf“. Die Auszubildenden durften übrigens das Seminargebäude nur in Begleitung eines Aufsehers verlassen.
Quelle: „Schwäbisch Gmünd“, Beiträge zur Geschichte und Gegenwart der Stadt, zusammengestellt von Peter Scherer, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1971.
Hasenfutter Löwenzahn
Süditaliener verwendeten schon früher in ihrer Küche viele Gemüse aus der Natur wie Fenchel, Löwenzahn und verschiedene Kräuter. Damit konnten sie die Haushaltskasse schonen. Als viele Arbeit suchende Italiener nach dem Zweiten Weltkrieg zu uns nach Deutschland kamen, vermissten sie diese speziellen Sorten von Gemüse. Wie ich von meinen italienischen Verwandten erfuhr, reiste man dann nach Basel und kaufte bei Migros das Gewünschte. Nur eine Pflanze war hier kostenlos zu erhalten, nämlich der Löwenzahn. Nicht nur die Eltern, sondern auch ihre Kinder, sammelten fleissig junge Blätter für die Bereitung eines Salats oder Gemüse. Wurde dies in der Schule erzählt, spotteten einige Burschen und meinten, der Löwenzahn wäre „Hasenfutter“. Aber die Italiener liessen sich nicht beirren, sondern assen weiterhin den gesunden Löwenzahn.
Anmerkung: Bei uns zu Hause wurde der Löwenzahn auch als Hasenfutter benutzt. Wir assen keine Löwenzahnblätter, sondern lieber das übliche Gemüse aus dem heimischen Garten.
Vorkommnis an der Realschule
Der Lehramtspraktikant Hunn, der an der Realschule in Radolfzell 1907 Unterricht gab, wurde des Öfteren ermahnt, weil er zu spät zum Unterricht erschien. Ab und zu wurde der Unpünktliche sogar vom Schuldiener zuhause aufgesucht und in die Schule gebracht. Damit noch nicht genug: Zur Erheiterung der Schüler nickte der Unausgeschlafene manchmal auf dem Katheder ein und überhörte das Klingelzeichen am Ende der Unterrichtsstunde. Die disziplinarischen Massregelungen sind nicht überliefert.
Leibesübungen für Jungen ...
... waren Ende des 19. Jahrhunderts in Radolfzell und anderswo verbindliches Unterrichtsfach. Die Mädchen durften daran nicht teilnehmen. Sie mussten mit Handarbeiten vorlieb nehmen. Es dauerte einige Zeit, bis auch Mädchen turnen durften, aber nur mit dem Ziel, Grazie in Gang und Körperhaltung zu erlangen. Als 1903 in Radolfzell das Mädchenturnen eingeführt wurde, kam es zu abfälligen Bemerkungen der spiessbürgerlichen Bevölkerung. Aber bald darauf erlangte das Mädchenturnen „die grösste Befriedigung bei den Eltern“, wie Oberlehrer Gast feststellte. „Mit vollem Recht“, so Gast, „hat doch das Turnen für Mädchen einerseits den Zweck, die Gesundheit zu erhalten und zu festigen und die körperliche Gewandtheit wie die Herrschaft des Geistes über den Körper und die freie Ein- und Unterordnung unter ein Ganzes zu fördern, so soll es andererseits die natürliche weibliche Anmut in Haltung und Bewegung des Körpers zum Ausdruck bringen und mitwirken an der Stärkung des Sinnes für das Schöne und Massvolle.“
Schlagwütige Lehrer ...
... bekamen von der Ortsschulbehörde höchstens einen Verweis, während aufsässige Bürger härter bestraft wurden. Als ein Radolfzeller Bürger seine Tochter aus dem Schularrest holte und sich gegenüber der Ortsschulinspektion trotzig verhielt, musste dieser für 24 Stunden ins bürgerliche Gefängnis. Oder ein anderer Fall: Als 1889 der Stationsmeister des Radolfzeller Bahnhofs seinen Sohn vom Antreten einer Arreststrafe abhielt und die Bestrafung gegenüber dem Polizeidiener als „Vieherei“ und „Tyrannerei“ bezeichnete und letztlich noch den Vorsitzenden der Ortsschulbehörde als „Thalaffen“ bezeichnete, war das Mass voll. Er bekam einen strengen Verweis und wurde nach Singen „strafversetzt“.
„Unreines Gesicht“ waschen
Ein Schüler bekam im Jahre 1871 von seinem Lehrer Pfaff den Auftrag, sein verschmutztes Gesicht im Dorfbrunnen zu reinigen. Als sich der Schüler sich weigerte, bekam er von seinem Lehrer 2 Tatzen. Daraufhin rief der Gepeinigte aus: „Jez gang i hom!“ („Jetzt gehe ich heim!“). Nun wollte Pfaff den Schüler am Kragen packen und ihn selbst gründlich schrubben. Er war jedoch nicht schnell genug, denn der Schüler zückte seine bisherig erhaltenen „Fleiss-Billets“ und sauste aus dem Klassenzimmer.
Im selben Jahr ereignete sich ein weiterer Vorfall. 3 Schüler suchten in der warmen Jahreszeit mit kotbedeckten Füsse ihr Klassenzimmer auf. Hauptlehrer Strafsen wollte etwas gegen den „unreinlichen und unanständigen Zustand an Körper und Kleidung“ seiner Schüler unternehmen, stiess jedoch mit seinen Klagen bei Schülern und deren Eltern auf taube Ohren. Daraufhin nutzte ein pfiffiger Schüler die Gunst der Stunde. Er meinte, er bräuchte nicht zur Schule zu gehen, da er keine Schuhe habe. Der Ortsschulrat erklärte daraufhin das Barfusslaufen in den Schulen als unstatthaft.
Abortschlüssel im Gewahrsam
Wer während des Unterrichts auf den Abort musste, hatte meist mit Sanktionen zu rechnen. Im Extremfall mussten die Schüler mit schwachen Blasen den versäumten Unterrichtsstoff nachholen.
Ein Kuriosum bestand im Österreichischen Schlösschen in Radolfzell. Dort hatten alle, mit Ausnahme des Lehrers der Abschlussklasse, einen Abortschlüssel in Gewahrsam. Wollte beispielsweise ein Schüler der genannten Klasse dringend einem Bedürfnis abhelfen, dann musste dieser in eine benachbarte Schulklasse und den Schlüssel holen und auch wieder abgeben. Dies ging nicht ohne spitze Bemerkungen des dortigen Lehrers ab. Manche Schüler wollten sich diese blöden Bemerkungen ersparen, verliessen die Schule und suchten anderweitig ein stilles Örtchen auf.
Quelle der letzen fünf Episoden: „Schule in Badischer Zeit 1810‒1918“ von Achim Fenner, Primo-Verlagsdruck A. Stähle, Stockach-Hindelwangen 1987 (herausgegeben von der Hegau-Bibliothek).
Brot und Holz für den Lehrer
Lehrer waren im 18. Jahrhundert nicht nur „Schuldiener“ oder „Schulmeister“, sondern auch Kirchendiener, Orgelspieler und Vorsänger. Geld erhielten die Lehrer aus der Kasse der Herrschaft Badenweiler, aus der Gemeindekasse, aus dem „Almosenfond“ der Kirche und aus anderen Quellen. Zusätzlich bekamen sie Holz aus dem Gemeindewald, Getreide und Brot von den Bauern. Das Brot musste der Lehrer bis 1816 selbst einsammeln. Auch das Einsammeln von Schulgeld oblag dem Lehrer. Diese Tätigkeit wurde 1809 abgeschafft. Eltern lieferten von da an das Geld selbst ab (pro Schüler ein Gulden, das waren etwa 1,70 Mark pro Jahr). Oft musste der Schulmeister nicht nur um Geld, sondern auch um Holz betteln. Es kam vor, dass der Schulunterricht im Winter wegen Holzmangel unterbrochen wurde.
Die Lehrer von Seefelden (Ortsteil von Buggingen, Markgräflerland D) mussten auch etwas vom Okulieren verstehen. Wenn nicht, wurde das gerügt. In einem Protokoll aus dem Jahr 1836 wird darauf wie folgt hingewiesen: „Da der Lehrer nur im Pfropfen, nicht aber im Okulieren bewandert ist, so hat der Gemeinderat dafür zu sorgen, dass die Jugend durch einen fachkundigen Mann im Okulieren und Baumschneiden unterrichtet werde.“
Holz für die Schule
Nach der Vereinigung der Schulen von Betberg und Seefelden (heute Ortsteile von Buggingen) am 30. Juni 1876 gab es Probleme. In einem Schulraum musste ein Lehrer 130 Schüler unterrichten. Dies ging natürlich nur im „Dreischichtbetrieb“. Erst einige Jahre später wurde beschlossen, einen Anbau ans bestehende Gebäude zu errichten. Die Schulaufsichtsbehörde wies eindrücklich darauf hin, dass das Holz zum richtigen Zeitpunkt geschlagen werden soll. In einem Brief stand folgender Vierzeiler:
„Wer sein Holz in der Christnacht fällt,dem sein Bau dann zehnfach hält,denn Fabian – Sebastian (20. Januar),da fängt der Baum zu saften an.“
Der Ausbau an der Seefelder Schule wurde 1880 fertiggestellt. Natürlich mussten sich die Betberger an der Gesamtsumme nach den Einwohnerzahlen beteiligen. Die nahmen es damals jedoch sehr genau. Aus dem grob errechneten 1/9 wurde exakt ein 1/8.7665 ... Kommentar des Chronisten: „Wehe, wenn da ein Betberger gestorben wäre: man hätte die Berechnung neu ansetzen müssen!“
Quelle der letzten beiden Episoden: „Buggingen – eine Markgräfler Gemeinde im Wandel der Zeit“, herausgegeben von der Gemeinde Buggingen anlässlich der 1200-Jahr-Feier 1978.
Besoldung der Lehrer
Im 19. Jahrhunderts war die Besoldung der Lehrer nicht gerade üppig. Dies änderte sich erst zwischen 1885 und 1895, als die Besoldung durch die Staatskasse erfolgte. Wie es zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Grenzach (Baden) aussah, soll folgende Aufstellung dokumentieren:
-- Aus der Gemeindekasse jährlich a) 200 Gulden in ¼-jährlichen Raten, b) das Schulgeld für jedes Kind 1 Gulden.
-- Aus den Gemeindewaldungen jährlich zur Feuerung der Schulstube a) 2 Klafter eichenes Holz und 200 eichene Wellen, b) eine doppelte Bürgerholzabgabe.
-- Accidenzien (Beigaben) von a) Taufen je 12 Kreuzer b) Leichen bei Erwachsenen je 30, bei Kindern 15 Kreuzer c) Hochzeiten je 30 Kreuzer.
-- Von dem Ortsalmosen den bisherigen Betrag von 10 Gulden 24 Kreuzer für Orgelspielen und Sonntagsschule.
-- Freie Wohnung und einen Garten (circa 12 Ruthen).
-- Für Besorgung der Kirchenuhr jährlich 6 Gulden aus der Gemeindekasse.
Hier wohnt Gesindel
36 Dienstjahre hatte ein Lehrer in Grenzach auf dem Buckel, als er 1874 in den Ruhestand versetzt wurde. Die Suche nach einem passenden Lehrer erwies sich schwieriger als gedacht. Die Gemeinde wies zunächst einen Kandidaten wegen seiner angeblichen Spielsucht zurück. Die Schulbehörde beharrte jedoch auf die Besetzung der Hauptlehrerstelle durch diesen Kandidaten. Er hielt es jedoch nicht allzu lange in Grenzach aus. Bereits 10 Jahre später wanderte er nach Amerika aus. Bei einer Besetzung der Unterlehrerstelle wies der Kreisschulvisitator Weygold darauf hin, dass Grenzach ein grosser Ort sei, auf dessen Schule besonderes Gewicht fällt. Ferner sind die Verhältnisse schwierig, schon deshalb, weil wegen der Nähe der Grenze und einer Grossstadt eine Menge Gesindel daselbst wohne. In Grenzach sei deshalb nur ein gesetzter, energischer und guter Lehrer am Platz.
Quelle der letzten beiden Episoden: „Ein Rückblick auf die geschichtliche Entwicklung der Schule in Grenzach“ von Klaus Hofer, aus der Schrift „Vor 100 Jahren“, Grenzach-Wyhlen 2002.
Fasttage für den Lehrer
Wie schon kurz erwähnt, war die Besoldung in frühen Zeiten für Lehrer spärlich. Jeder musste sich mit Nebenarbeiten ein Zubrot verdienen. 1774 klagte ein Lehrer der Regierung des Oberrheinkreises in Stegen sein Leid. Das Amt zeigte Verständnis und antwortete: „Auch wir sind der Ansicht, dass eine Familie mit 114 Gulden nicht leben kann, ohne in der Woche sieben unfreiwillige Fasttage zu halten.“ Auf der anderen Seite wurde von Gemeinden das „Geld aus dem Fenster geworfen“, wie man so schön sagt. Als nämlich die Gemeinde 1822 anlässlich des Neubaus der Schule das Richtfest feierte, „da wurde nicht gespart. Die Gemeinde kaufe sich vom Weinhändler Schwab aus Freiburg 300 Saum (300 Liter) Wein, und beschaffe sich im Metzgerhaus in Kirchzarten 44 Pfund Fleisch – und jetzt kann das Fest beginnen. Brot bringt sich jeder selbst mit. Fleisch gabs aus dem grossen Topf und 300 Liter Wein müssen getrunken werden.“ Ein Jahr später wurde die neue Schule eingeweiht. Was fehlte, waren die Aborte.
Quelle: „Zauberisches Dreisamtal“ von Hans Konrad Schneider und Fritz Röhrl, Verlag Karl Schillinger, Freiburg 1983.
Unterlehrer schlief im Schulzimmer
1769 wurde in der Gemeinde Bühlertal der Bau eines Pfarr-Schulhauses beschlossen. Der Bau wurde so einfach wie möglich realisiert. Im ersten Stock wurde die Lehrerwohnung mit 3 Zimmern, eine Küche, ein Schulsaal mit 12 Bänken untergebracht. Die Pfarrerwohnung befand sich im 2. Stock. Diese bestand aus einem Speisezimmer, 2 Schlafzimmern, 2 Kammern für Gäste und 1 Küche. Als die Einstellung eines Unterlehrers notwendig war, musste dieser notgedrungen im Schulsaal nächtigen.
Bevor das Pfarr-Schulhaus gebaut worden war, hausten im alten Schulhaus der Schweinehirt und der Schulmeister.
Schulzucht anno 1850
In der Fortbildungsschule (Sonntagschule) gab es einige renitente Jungs. Der damalige Unterlehrer Kölmel beklagte sich bei der Ortsschulinspektion über die unruhigen und unartigen Burschen. Sie polterten herum und lieferten die schriftlichen Arbeiten nicht ab. Als eine Verwarnung durch die Inspektion nichts nützte, beschloss der Ortsschulvorstand, jedem der 7 Hauptattentäter durch den Polizeidiener Braxmeier 6 Stockschläge zu verpassen. Diese Exekution wurde am Sonntagnachmittag in der Schule im Beisein der Mitschüler nach vorausgegangener Ermahnung in Anwesenheit des gesamten Ortsschulrates (Pfarrer Killian, Bürgermeister Strahl u. a.) vollzogen. Diese Massregelung wirkte abschreckend, denn „die weiteren Akten melden nichts mehr von Widersetzlichkeiten“, berichtete Alfons Duffner.
Quelle der letzten beiden Episoden: „Heimatbuch der Gemeinde Bühlertal“ von Alfons Duffner, Verlag Gemeinde Bühlertal 1954.
27 Mal schlechte Zähne
Mit Bädern, Duscheanlagen und öffentlichen Badeanstalten hatten dörfliche Gemeinschaften nur wenig am Hut. Ein Bad in einer Zinkwanne oder einem Holzzuber war nicht überall möglich. Die hygienischen Verhältnisse waren teilweise katastrophal. So auch im Schwarzwalddorf Wieden. Erst nach Errichtung des neuen Schulhauses im Jahre 1965 besserten sich die Verhältnisse, nachdem ein Wannen-Volksbad in Betrieb genommen worden war. Nun war der wöchentliche Badetag garantiert. Interessant in diesem Zusammenhang wäre einmal zu erfahren, wie die Schuluntersuchung am 26. August 1920 ausfiel. Der Arzt stellte das Folgende fest: 27 Mal schlechte Zähne, 3 Mal schlechte Augen, 1 Mal schlechtes Gehör, 4 Mal Krätze und 14 Mal Läuse. Lausige Zustände.
Quelle der letzten beiden Episoden: „Wieden – Geschichte eines Schwarzwalddorfes“ von Xaver Schwäbl und Siegfried Klingele, Rombach GmbH, Freiburg 1992.
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