Textatelier
BLOG vom: 26.06.2013

Fehlende Hygiene im körperlichen & psychischen Sektor

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Auf den Körper bezogen
Laut Studienergebnissen (siehe Quellenangabe) vernachlässigen viele Leute die persönliche Hygiene. 10 % verlassen die Toilette, ohne ihre Hände zu waschen oder waschen sie flüchtig ohne Seife. 26 % der Bevölkerung in Grossbritannien hat Spuren von fäkalen Bakterien auf den Händen. Nur 39 % waschen ihre Hände, bevor sie essen. Handys, Kleingeld, Banknoten und Kreditkarten sind ebenfalls mit Fäkalien kontaminiert. 1 Gramm Menschenkot kann 10 Millionen Viren und 1 Million Bakterien enthalten.
 
Imbissbuden und Restaurants
Wie steht es mit der Hygiene in den Imbissecken und Restaurants? Sind die Toiletten ausreichend sauber und mit Seife und warmem Wasser ausgestattet? Funktionieren die Händetrockner? Liegen Papierhandtücher auf? Wird die Tischfläche sorgfältig gereinigt? Sind das Besteck und das Geschirr sauber? Sind die Fingernägel des Servierpersonals sauber und kurz geschnitten? Tragen Koch und Küchenhilfen Hauben oder Haarnetze? (Punkto Hygiene hat die Schweiz eine Auszeichnung verdient.) Die schlimmsten Mankos sind verdreckte Toilettensitze und fehlendes Toilettenpapier.
 
Glauben Sie wirklich, dass Sie ausreichend immun gegen die meisten Viren und Bakterien sind? Das mag wohl sein – Ausnahmen vorbehalten. Wer viel in seinem Leben reist, ist vorsichtig geworden, hat aus üblen Erfahrungen gelernt und weiss, was ihm bekommt und was nicht. In öffentlichen Lokalen in südlichen/tropischen Ländern vermeidet der Vorsichtige u. a. Steak Tatar, Meeresfrüchte (Krevetten, Muscheln, besonders Austern), Salate, Speiseeis, Brunnenwasser, und er schränkt den Konsum von alkoholischen Getränken ein.
 
Ohne pedantisch zu sein, wasche ich die Hände nach der Rückkehr von Orten, wo ich Türgriffe, Geländer und Haltegriffe berührt habe.
 
Im Verhalten: „hygiène mentale“
Das ist ein schwieriges Thema, der „hygiène mentale“ zugeordnet. Wie soll man sich verhalten, wenn uns jemand beleidigt, beschimpft oder mit uns sonst einen Unfug treibt? Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist dumm. Oft werden missliche Vorfälle am besten übersehen. So verpufft der Ärger am ehesten im Weitergehen. Anders werfen uns heftige Reaktionen aus dem Gleichgewicht, das es zu erhalten gilt. An solcher Einsicht harzt es zuweilen bei mir.
 
Grossmut ist eine schätzenswerte Gabe, gleichwertig wie andere Gaben wie Talent, Geschmack und Respekt. Es gilt auch zu bedenken, dass wir selbst andere Leute, ganz besonders jene, die uns am nächsten sind, beleidigt haben, ihnen ungerechtfertigt Vorwürfe gemacht haben. Wenn wir das einsehen, fällt es uns leichter, die Missetaten anderer zu verzeihen und uns für unser missliches Benehmen zu entschuldigen. Aber eine solche Einsicht muss wie eine Frucht reifen, damit sie wie aus dem Herzen kommend schmeckt und akzeptiert wird. Der wahre Menschenkenner erkennt seine eigenen Schwächen und kann daraus das angemessene harmonische Verhalten in seinem Lebensumfeld abgewinnen.
 
Folglich werden beide Arten von Hygiene durch Erfahrungen geläutert und verfeinert.
 
Quellenangabe
Michigan State University, Centers for Disease Control and Prevention, Queen Mary University of London, London School of Hygiene & Tropical Medicine: „Global Handwashing Day".
 
Hinweis auf ein weiteres Blog mit Hygiene-Bezug
11.01.2008: Zwei neue Wörter entdeckt: Telefonierhygiene und Edeltrödel
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