BLOG vom: 01.11.2014
Reaktionen auf Blogs (149): Hinweise darauf, wo Gott hockt
Zusammenstellung der Blog-Reaktionen: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
Martin Eitel aus Berlin schildet seine Beobachtungen aus deutscher Sicht prägnant und versieht sie mit Namen:
Die US-Hörigkeit der deutschen Medien von der FAZ über die Süddeutsche Zeitung bis zur Zeit und den deutschen Propaganda-Sendern ARD und ZDF ist für den Bürger auch ohne Kenntnis des Buchs von Udo Ulfkotte klar ersichtlich, wenn man sich die Mitgliederliste der logenähnlichen transatlantischen Seilschaft Atlantik-Brücke eV. ansieht. Die Mitgliederliste beinhaltet neben vielen Politikern von der CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90 / Grüne auch eine grosse Anzahl von Journalisten bzw. Herausgebern von Zeitungen. Zu nennen sind als Beispiele Gräfin Dönhoff, Helmut Schmidt und Josef Joffe von der Zeit, Döpfner und Diekmann von Springer und Bild, Wernicke und Kornelius von der Süddeutschen Zeitung, Claus Kleber und Theo Koll vom ZDF, Tina Hassel und Ingo Zamperoni von der ARD.
Die Mitgliederliste dieses Vereins macht klar, warum die deutsche Politik gegenüber den USA sich unabhängig von der Zusammensetzung der Bundesregierung seit 1945 nur unwesentlich ändert und warum die Journalisten der angeblich führenden deutschen Medien seit Jahrzehnten trotz zahlreicher Kriegsverbrechen verschiedener US-Regierungen nach wie vor US-hörig sind.
Martin Eitel
Kapituliert die EU vor TTIP?
Die anmassenden, unerträglichen Einmischungen und Befehle aus den USA, wo Erpressungen zum politischen Stil gehören, manifestieren sich im Moment beim sogenannten Freihandelsabkommen TTIP, mit dem sich am 06.10.2014 Gerd Bernardy befasst hat: Die USA wollen mit dem TTIP die EU in die Knie zwingen. Der Wissenschaftspublizist Dr. Martin Eitel aus Berlin äusserte dazu seine persönlichen Gedanken:
Die Kritik an den Freihandelsabkommen halte ich in der Sache insbesondere wegen des Investorenschutzes durch Schiedsgerichte für nachvollziehbar. Der Vollständigkeit halber muss man allerdings darauf hinweisen, dass Anhänger des TTIP (wie die FAZ) behaupten, der Konsumenten- und Umweltschutz sei im TTIP explizit als Grundlage für Klagen in solchen Schiedsgerichtsverfahren ausgeschlossen.
Solange die EU-Kommission die Dokumente nicht veröffentlicht, lässt sich das aber nicht überprüfen.
Darauf hinzuweisen ist auch, dass es durchaus auch einzelne Bereiche gibt, in denen der Konsumentenschutz in den USA weiter geht als insbesondere in Deutschland und Österreich. Hier ist insbesondere die Finanzbranche zu nennen, in der die Konsumenten vor allem in Deutschland und Österreich Risiken ausgesetzt sind, die es so in USA nicht gibt. Und zu nennen sind insbesondere so gefährliche Zockerpapiere wie Optionsscheine, bei denen der Anleger nicht nur das Insolvenzrisiko des Emittenten wie bei der Lehman Bank trägt, sondern auch durch die Gestaltung der Bedingungen von der Bank über den Tisch gezogen werden kann. Wer z. B. bei der von Herrn Marcus Goldmann 1869 gegründeten und aktuell von Herrn Lloyd C. Blankfein angeführten Bank Goldman Sachs bestimmte Geldanlagen tätigen will, muss ausdrücklich angeben, dass er seinen Sitz in Deutschland oder Österreich hat, anderenfalls kommt er nicht an die entsprechenden Angebote der Bank.
US-Bürgern z. B. dürfen solche Papiere nicht angedreht werden. Statt der von Banken nach ihren Vorstellungen zum Nachteil der Kunden ausgestalteten Optionsscheine können Kunden dort nur Optionen handeln, die an Börsen gehandelt und von den Banken nicht zum Nachteil der Kunden manipuliert werden können.
Den Vorwurf, dass die Politiker in Europa nicht die Interessen der Bevölkerung vertreten, halte ich für berechtigt. Das zeigt sich nicht nur bei den Verhandlungen über die Freihandelsabkommen, sondern auch bei den dümmlichen Sanktionen gegen Wladimir Putin und Russland. Auch hier bedienen die meisten europäischen Politiker die Interessen des US-Imperiums und nicht die der Europäer.
Dass in den öffentlich-rechtlichen Medien wenig zum Thema Freihandelsabkommen zu erfahren ist, scheint mir etwas hart. Tatsache ist, dass sowohl beim ZDF als auch bei der ARD und auch dem deutsch-französischen Gemeinschaftsprogramm ARTE darüber berichtet wurde. Dass in überregionalen Zeitungen das Thema eher einseitig behandelt zu werden scheint, dürfte daran liegen, dass zahlreiche Journalisten dem US-hörigen transatlantischen Interessen-Verein Atlantik-Brücke eV angehören.
Hintergrund für das Interesse der US-Regierung an dem TTIP dürfte wohl vor allem sein, dass der Abstieg der USA zu einem Dritte-Welt-Staat mit mehr als 40 Millionen Lebensmittelmarken-Beziehern – das ist 1/7 der US-Bevölkerung – es für die US-Konzerne erforderlich macht, ihre Waren und Dienstleistungen ausserhalb der USA abzusetzen.
Martin Eitel
Engelkult und Gebete
Im vorangegangenen Blog mit Kommentaren zu erschienenen Textatelier.com-Blogs (11.10.2014:Reaktionen auf Blogs (148): Die Hofferei muss aufhören!) wurde ein Disput zwischen Pirmin Meier und Gerd Bernardy publiziert. Das Streitgespräch galt dem Bernardy-Blog von 21.09.2014:
Hier die Fortsetzung der Diskussion, die auf hohem Niveau, wo sich schliesslich auch die Engel aufhalten, interessante Denkanstösse zu Religion und Mystik geben – bis hin zur brisanten Frage über die Existenz eines Gottes.
Stellungnahme von Gerd Bernardy
Lieber Herr Meier,
ich habe meine Bedenken, mich der Engelsystematik des Dionysus Arepagita anzuschliessen. Sie erinnert mich zu sehr an eine Hierarchie, die Machtverhältnisse „gottgewollt” lassen will.
Der heutige „Engelkult“ erinnert mich an esoterische homöopathische (?) Denkweisen, die vermutlich ihre Daseinsberechtigung insofern haben, als „ der Glaube Berge versetzen kann”, etwa, wenn sich ein Leidender seinem „Schutzengel“ anvertraut und dieses Anvertrauen dann zu einer Heilung führen kann, wie ein Placebo wirkend.
Ebenso sehe ich das im Gebet. Ein Gebet, so verstehe ich es, ist ursprünglich ein „Dialog mit Gott”, also als Gespräch angelegt, im Sinne von Sender und Empfänger und vice versa.
Auch hier kann die mögliche „Antwort“ bei einem um Heilung oder sonst etwas bittenden Beter zu finden sein. Denn die meisten Gebete, meine ich, sind als Bitten angelegt. Sie sollen zum Erfüllen einer Bitte betragen und dann zur Überzeugung führen, dass es gewirkt hat. Aufgrund des Gebets kann es letztendlich tatsächlich dazu kommen, nicht wegen medizinischer Fähigkeiten, Selbstheilungskräften des Körpers, Zufall oder sonst wie.
Vielleicht meint Proklos (Proclus?) eben das in seiner Metaphysik, wenn er ausdrückt: „Das betende Denken unterscheidet sich vom nicht-betenden Denken insofern, als in ihm Grund und Ziel des Denkens nicht nur gedacht und genannt, sondern auch angesprochen wird und so vom Menschen aus in einen personalen, dialogischen Bezug gestellt wird.”
Ein wie auch immer ausgesprochenes Gebet (innerlich oder stimmlich formuliert) ist nicht zuletzt auch ein Sich-selbst-Bewusstwerden der eigenen Nöte und Wünsche, ein Dialog ‒ zwar gerichtet an einen Dialogpartner wie ein göttliches Wesen ‒, aber letztlich an die eigene Person adressiert!
Ich bin ‒ obwohl sehr katholisch erzogen ‒ zu sehr von der Nichtexistenz eines persönlichen Gottes überzeugt, so dass ich meine Denkstrukturen sehr nüchtern entwickle. Für mich ist die „treibende” Kraft des Universums die Energie in allen bekannten und möglicherweise unbekannten Ausprägungen und zwar ohne „Geist und/oder Seele”.
Einen schönen Sonntag wünscht
Richard Gerd Bernardy
Antwort von Pirmin Meier
Lieber Herr Bernardy,
Ihre Überzeugung von der Nichtexistenz Gottes hat mit den Fragestellungen der Mystik eben gerade nichts zu tun. Es gibt fast keine Mystiker, für welche die Existenz Gottes ein Thema ist. Auch nicht Thomas von Aquin, als er sein Werk Stroh nannte, kurz vor seinem Tod. Vergleichen Sie noch das Buch „Philosophia negativa" von Josef Pieper, über welchen ich in der NZZ einen Nachruf geschrieben habe. Die Mystiker gehen durchwegs die via negativa, haben nichts zu tun mit den dummen Herumstehern, von denen der eine sagt, es gäbe keinen Gott, und die noch Dümmeren kommen mit Gottesbeweisen.
Das mit der Hierarchie der Engel hat nichts mit gesellschaftlicher Hierarchie zu tun, so wie es einfach logisch ist, dass die Klugheit der Gerechtigkeit hierarchisch übergeordnet ist, die Gerechtigkeit der Tapferkeit übergeordnet, die Tapferkeit dem Mass, welches zuletzt kommt. Zuerst gerecht sein, dann erst der Gerechtigkeit durch das Mass eine Bremse geben. Aber mit Recht sagt Thomas: Das Lob der Tapferkeit hängt von der Gerechtigkeit ab. Also es kommt darauf an, wofür man tapfer ist. „Das Amt des Denkens ist: Ordnen."
Und ohne die Lektüre des zwar für mich nur teilweise anregenden Lebenswerks von Kaltenbrunner betr. Dionysos fehlen natürlich die Voraussetzungen für das, was ich meinte. Es ist sicher eines der fünf wichtigsten philosophischen Bücher der letzten 20 Jahre. Was Sie sagen betr. „ohne Geist und ohne Seele“ hat gar nichts zu tun mit dem, was damit gemeint ist, vgl. noch Logik der Forschung von Karl Popper. Entweder hat man über die Welt 3 nachgedacht oder dann eben nicht.
Das mit dem Dialog mit Gott ist völliger Unsinn, davon geht nicht einmal Kierkegaard aus. Und in meinem Buch über Paracelsus können Sie nachlesen, dass nur Dummköpfe annehmen können, mit dem Glauben Berge zu versetzen. Das ist das Missverständnis des Glaubens schlechthin. Paulus warnt eben gerade davor. Die Therapie besteht darin, die Berge, die der Glaube versetzt hat, wieder an ihre ursprüngliche Stelle zurückzuversetzen. Ich gehe bei Ihnen von einem vollständigen Missverständnis aus, das vermutlich auf ihre katholische Erziehung zurückgeht. Auch der Tractatus-Logico-Philosophicus wäre mitzuverdauen.
Was Sie von der treibenden Kraft des Universums und der Energie schreiben, beruht wohl auf erkenntnis-theoretischen Missverständnissen, übrigens mit einem mutmasslich pantheisierenden Charakter. Das müssen Sie alles noch auf null bringen, sonst verharren Sie in Friedrich Nietzsches unvollständigem Nihilismus, also einer Ideologie. Ihr Denken ist noch nicht leer genug. Auch die verschiedenen Katechismen müssen auf null gebracht werden. Das braucht jahrelange tägliche geistige Arbeit.
Wenn Sie die Idiotien, die Nullahnung von gar nichts, die Sie und andere in Ihrer religiösen Erziehung vermittelt bekommen haben, den Quatsch vom Himmel, in den man komme, mit dem Thema „Deus et anima" verwechseln, dem philosophischen Hauptthema von Augustinus, dann hat, gerade, nach Nietzsche, Ihr Atheismus noch ein kindisches Niveau. Dann bringt es Ihnen gerade nichts, Atheist geworden zu sein, Sie haben, wie Nietzsche ausgeführt hat, die Chance verpasst. Man ist doch nicht Atheist um gleich dumm zu bleiben wie die Dummfrommen.
Mit besten Grüssen, nehmen Sie mir meine Sicht nicht übel. Das mit dem Dialog mit Gott halte ich für ein Scheinproblem der Philosophie, das bloss die von den bedeutenden Mystikern überwundene Volksverdummung meint.
Pirmin Meier
Antwort von Gerd Bernardy
Lieber Herr Meier,
vielen Dank für Ihre Antwort!
Es stimmt, ich benutze Begriffe, die Sie mit Ihrer Vita anders füllen, als ich es ohne akademische Ausbildung in religiösen und philosophischen Inhalten eher umgangssprachlich tue. Das kann man naiv bezeichnen. Dennoch hat sich bei mir aufgrund von Lebens- und Leseerfahrungen eine Auffassung über, ‒ bitte sehen Sie das als Metapher, nicht philosophisch an‒, „Gott und die Welt” gebildet.
Für Mystiker ist die Existenz Gottes kein Thema, einverstanden, entweder aus einem Glauben, einer Überzeugung heraus, dass daran nicht zu rütteln ist, andererseits, wie Sie ausführten, aus der Erkenntnis, dass wir als Menschen nichts darüber aussagen können. Aus dieser Erkenntnis heraus sind Gottesbeweis-Versuche natürlich „dümmlich”. Ich habe meine Probleme damit, „Gott” nicht mit dem Verstand, sondern „mit dem Herzen” zu erfassen, wie meines Wissens heraus Mystiker die Ursprünge ihrer Erkenntnisse begründen.
Wobei es vermutlich mehr „christliche Mystiker” gibt als andere. Es sei denn, alle, die in dem Sein und dem grossen Ganzen ein Mysterium sehen, seien als Mystiker zu bezeichnen. Dann bin ich es auch, und meine Überzeugung, Energie als eine physikalische Urkraft zu sehen, ist ebenso wie die Evolution ein Mysterium für mich, womit ich nicht dem Pantheismus anhänge. Natürlich weiss ich nichts über Gott, und doch habe ich Meinung und Überzeugung, dass alles Denken darüber Menschenwerk ist, und nichts anderes, etwa offenbartes Transzendentales.
Meine Abwendung vom Christentum und meine Meinung davon bis hin zur Ablehnung eines Theismus hat mir mehr gebracht, als Sie es sich vorstellen können. Es mögen falsche Erziehung und falsche Erkenntnisse über das Wesen des Katholizismus gewesen sein, aber für mich hatte das gesamte „System” damit zu tun, dass mir Meinungen indoktriniert wurden, dass also versucht wurde, Macht auf mich auszuüben, dass ich Schuldgefühle „gegenüber Gott” haben müsse, weil ich „ein sündiger Mensch” sei, und einiges mehr.
Davon habe ich mich gelöst und fühle mich seitdem unbeschwerter und freier. Erst nach der Lösung davon und meinem Kirchenaustritt habe ich mich mit philosophischen und religiösen Fragen ohne Beklemmung beschäftigen können. Dass dieser Schritt für mich persönlich richtig war, diese Meinung habe ich auch durch die Beschäftigung mit Richard Dawkins und Karlheinz Deschners Büchern und denen vieler anderer „Atheisten” bestätigt bekommen.
Weitere Beobachtungen, etwa der hinduistischen Religionsausübung in Indien, haben mir die Einsicht gebracht, dass der Glaube für viele Menschen ein bedeutender Lebensinhalt sein kann, aber mir einfach der Zugang dazu abhandengekommen ist, als Konsequenz daraus, wie ich ihn durch meine Erziehung vermittelt erhalten habe und ich ihn auch nicht vermisse. Eine andere Erkenntnis war, dass religiöse Systeme sehr viele Ähnlichkeiten mit Gesetzlichkeiten der Wirtschaft haben, denn häufig ging es dabei um Geld, Macht und Einfluss („Von nun an sollt ihr Menschen fischen.” Joh. 21).
„Wir leugnen Gott, wir leugnen die Verantwortlichkeit in Gott: damit erst erlösen wir die Welt.” Diesen Satz von Nietzsche kann ich natürlich nicht so stehen lassen, denn die „Erlösung” erreichen wir in der gegenwärtigen Welt weder in uns selbst (Kusanus?) noch äusserlich, wegen der Verstrickung, die uns durch die Globalisierung und die technischen Zwänge umfasst. Dazu muss aber nicht noch mehr hinzukommen!
Kontemplation und das In-sich-Versenken bei der Betrachtung der Schönheit der Natur und dem Wunderbaren, was durch sie offenbart wird, geht auch ganz unabhängig von religiösen und philosophischen Sphären.
Mit Ihrer Auffassung muss die Welt „voller Dummköpfe” sein, denn unzählige Menschen beten und verstehen dieses Gebet als einen Dialog mit Gott/Göttern oder mit einem Boten (und „Engeln”), bzw. einem „Heiligen”.
Das mag in Ihren Augen alles „Volksverdummung” sein. Es gibt aber die grosse Kluft zwischen dem „theoretischen” Überbau, den uns die philosophischen und religiösen Denker über die Jahrhunderte hinweg geliefert haben und noch liefern, und der Lebenswirklichkeit mit dem, was am Ende daraus gemacht wird. Ein schönes Beispiel sind die Engel, die in den Lehren der christlichen und in anderen Religionsgemeinschaften „herumgeistern” und ihre Vermarktung durch Statuen, Bildchen und in der Musik. Das kann doch bei Theoretikern nur zu diesem „vernichtenden” Urteil führen, „das Volk ist ignorant, nur wir nicht”!
(„Wie? ist der Mensch nur ein Fehlgriff Gottes? Oder Gott nur ein Fehlgriff des Menschen?” Nietzsche.)
Mit Dogmatismus will ich jedenfalls möglichst nichts mehr zu tun haben. Dass ein Leben „ohne einen Bezug zur Transzendenz” ein erfülltes, ehrliches, soziales und anständiges Leben sein kann, sehe ich häufig rings um mich her, und empfinde es selbst.
„Ein Weltbild ohne göttlichen Gesetzgeber und Richter macht weniger Angst. Gerade als Naturalist finde ich das Mobiliar der unbelebten wie der belebten Welt faszinierend. Auch weiss ich, dass immer noch vieles zu entdecken bleibt. Dass mir darin etwas Wichtiges fehlen sollte, will mir nicht einleuchten.“
(Gerhard Vollmer: „Gretchenfragen an den Naturalisten“, Alibri Verlag 2013.)
Natürlich ist das Ideologie, aber das sind Ihre Veröffentlichungen ebenso, denn auch Sie wollen Ihre Vorstellungen „von Gott und der Welt” nicht nur erklären, sondern Sie wollen auch beeinflussen!
Viele Grüsse
Richard Gerd Bernardy
Das zärtliche Suleyken und das Lesen
Im Blogatelier haben wir dem verstorbenen Schriftsteller Siegfried Lenz alle Ehre angetan: Pirmin Meier verfasste ein umfangreiches Lebensbild (08.10.2014: Siegfried Lenz: „Vorbild“, Repräsentant literarischer Moderne), und ich erinnerte mich am 14.10.2014 an eine frühe Lektüre. Gerd Bernardy reicherte diese Lebensbilder aus eigener Sicht an:
Lieber Walter,
herzlichen Dank für das wunderschöne Blog über Siegfried Lenz. Es ist ein paar Jahrzehnte her, dass ich ihn gelesen habe, aber genau diese Geschichte über das Lesevergnügen, bei dem der Leser die Umwelt vergisst und nur noch in der Romanwelt lebt, ist mir noch gut in Erinnerung. Es war damals möglicherweise auch für mich ein Ansporn, immer mehr und immer weiter zu lesen, so dass ich heute einen gut gefüllten Bücherschrank mein eigen nenne, aber auch ein guter Kunde in Buchhandlungen und öffentlichen Bibliotheken bin.
Lesen eröffnet Sichtweisen auf die Welt, die man sonst niemals alle gefunden und geöffnet hätte. Nach meiner Erfahrung ist die Beschäftigung mit Büchern von frühester Kindheit an etwas, das für das weitere Leben das Lesen fördert. Leider ist die Schulzeit mit der Zwangslektüre immer noch ein Hort, der dazu führt, das Lesen als unerwünschten Aufwand zu empfinden, und nicht wenige Schulabsolventen lesen kaum noch ein Buch.
Meine derzeitige Nachhilfeschülerin habe ich gefragt, was sie ausserhalb der Schullektüre lese, und sie gestand mir, eher sogenannte „leichte Lektüre”, also Liebesromane usw., zu lesen. Warum nicht? Von einigen bedeutenden Schriftstellern ist bekannt, dass sie sich an Comics begeisterten.
Der Übergang zwischen „leichter” und „seriöser” Lektüre ist immer fliessend, und das Lesen soll Vergnügen bereiten. So kann sich auch der Lesegenuss entwickeln, und möglicherweise liest meine Nachhilfeschülerin nach Abschluss ihrer Schulzeit inhaltsvollere Lektüre!
Gerd Bernardy
SG und LU an der OLMA
An der OLMA in St. Gallen war der Kanton Luzern zu Gaste. Pirmin Meier nutzte die Gelegenheit für eine Gegenüberstellung der doch recht ähnlichen Kantons:
Giuseppe Zwyer fühlte sich davon angesprochen:
Lieber Pirmin,
wie gewohnt von dir: ein herrlich amüsant zu lesender historischer Bericht! Gefällt!
Mit Gruss G.Z.
Das Textatelier.com fühlt sich dem geschriebenen Wort verpflichtet. Und wenn immer es uns gelingt, mit lehrreichen und/oder unterhaltenden Beiträgen Leselüste zu wecken, freut uns das ausserordentlich. Weil wir Aldous Huxley zustimmen: „Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu grossen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“
Zu den grossen und empfehlenswerten Taten gehört das Weiterlesen.
Hinweis auf die bisher erschienenen Reaktionen auf Blogs
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