Textatelier
BLOG vom: 25.01.2015

Weniger Macht den Religionen. Säkularisierung forcieren!

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Westdeutschland
 
 
Mein Bloggerkollege, Herr Reynke de Vos, deutscher Historiker und Publizist aus Wien, vertrat am 22.01.2015 in seinem Blog die Meinung, der Islam passe nicht zu Deutschland, ebenso wenig zu Österreich.
 
Zu dieser Meinung gelangt auch Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung, der als Atheist mit der Aussage: „Ein unvorstellbarer Gott wie der Spinozas oder Meister Eckarts könnte durchaus existieren, der Gott des Katechismus der katholischen Kirche aber wohl eher nicht“ bekannt wurde.
 
In seinem Aufsatz „Passt der Islam zu westlichen Werten?“ schreibt er, dass man nicht so einfach hinsichtlich der Glaubenskämpfe zwischen Sunniten und Schiiten „vom Islam“ sprechen könne, aber wenn man den Koran studiere, so wie die gesammelten Aussprüche des Propheten Mohammed, stelle man schnell fest, dass diese nicht im Einklang mit westlichen Werten stehen.
 
„Natürlich finden Sie dort weder unverletzliche Menschenrechte noch die Gleichberechtigung von Mann und Frau, weder das Verbot religiöser Diskriminierung noch die Gewährung von Meinungs-, Presse-, Kunst- und Forschungsfreiheit. Diese Rechte sind in Mohammeds Anweisungen nicht nur nicht enthalten, sie widersprechen der gesamten Ausrichtung seines Denkens.“
 
Verwunderlich ist das nicht, denn als der Koran entstand, gab es unsere heutigen Auffassungen von Menschenrechten usw. noch nicht.
 
„Religionssoziologen wundert dies nicht, denn sie wissen: Die Götter und ihre jeweiligen Gebote waren stets nur so klug bzw. so beschränkt wie die Menschen, als deren Phantasiegebilde sie im jeweiligen historischen Kontext stehen.“
 
Wenn wir also die Schriften der für Europa relevanten monotheistischen Religionen lesen, erkennen wir vergleichbare Inhalte auch in der Bibel, auf die sich Juden und Christen gleichermassen berufen.
 
Ein Beispiel ist das Alte Testament, Buch Mose, Leviticus 24, 10‒16, in dem ausgesagt wird, wer den Namen Gottes lästere, soll durch die Gemeinde gesteinigt werden. Benötige man Knechte und Mägde, so soll man sie, so steht es im folgenden Abschnitt, von den Heidenvölkern kaufen, ja sogar weiter vererben. Homosexualität unter Männern ist verboten: „Personen, die solches verüben, sollen ausgerottet werden“ (Leviticus 18, 29). So soll es übrigens auch dem Paar geschehen, das während der Menstruation der Frau miteinander schläft.
 
Dass es im Christentum nicht anders ist, ist aus der Geschichte hinlänglich bekannt. Auch im Neuen Testament wird mit denjenigen, die „Ärgernisse“ sind, nach der Vollendung der Welt nicht gerade zimperlich umgegangen, man wird „sie hineinwerfen in den Feuerofen, dort wird Heulen und Zähneknirschen“ sein (Mt. 13,42).
 
Über die Aussagen Martin Luthers habe ich bereits in einem Blog geschrieben (16.11.2012: Luther, Evangelische Kirche Deutschland und Pussy Riot). Hier habe ich aufgezeigt, wie menschenverachtend Luther über Frauen dachte.
 
Freiwillig hätten sich die christlichen Kirchen nicht der Humanität verpflichtet. Ihnen musste im Zuge der Aufklärung und der demokratischen Menschenrechte Stück für Stück abgerungen werden, und nicht wenige Rechte werden bis heute nicht akzeptiert, etwa die Scheidung, die Homosexualität, der voreheliche Geschlechtsverkehr, usw. Deutlich wird das auch durch die Tatsache, dass der Vatikan die Europäische Menschenrechtskonvention nicht unterschreibt.
 
Deshalb möchte ich noch einen Schritt weitergehen: Nicht nur der Islam passt nicht zu den westlichen Werten, keine Religionsgemeinschaft passt dazu. Sie können nicht tolerant sein und auch nicht demokratisch. Besonders die monotheistischen Religionen sind von der Konzeption her dogmatisch und fundamentalistisch.
 
Ich bin für einen absoluten säkularisierten Staat, der Religionsgemeinschaften zwar toleriert, aber ihnen keinerlei Macht zuerkennt.
 
Dann würde nicht mehr zweierlei Recht gesprochen: Einem Mitarbeiter eines katholisch geführten Krankenhauses wird gekündigt, wenn er nach seiner Scheidung wieder heiratet, in einem nicht religiös geführten Haus ist das kein Kündigungsgrund. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
 
Straftaten, die angeblich aus religiösen Gründen verübt werden, sollten wie kriminelle Taten behandelt werden, die das Strafgesetzbuch nennt.
 
Der Religionsunterricht darf ebenso wenig Pflichtunterricht sein, ebenso wenig wie die Mitarbeit an der Finanzierung der Kirchen durch die vom Staat eingezogene Kirchensteuer gestattet sein soll.
 
In den Schulen sollte gelehrt werden, dass im Leben das Bestreben, Macht über Menschen auszuüben, von vielen Seiten erfolgt, unter anderem auch von Religionsgemeinschaften. Oder ging es den Kinderschändern im Dienste der Kirche nicht zuletzt auch um Macht?
 
Mir ist klar, dass die Religion nicht aus den Köpfen der Menschen verschwinden wird; das wurde schon unter den sogenannten kommunistischen Staaten versucht. Glaube sollte Privatsache sein. Aber allen sollte bewusst werden, was letztendlich hinter den Organisationen, die sich von Gott eingesetzt nennen, steckt.
 
Entsprechende Einschüchterungsversuche oder Aufforderungen, gegen den säkularisierten Staat und die Menschenrechte zu opponieren, durch Angestellte von Religionsgemeinschaften aller Couleur (Priester, Imane, Rabbiner, usw.), sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es darf keinerlei Zwangsmitgliedschaften geben.
 
Auch Zuwanderer sollten darüber informiert werden, dass eine Rechtsprechung wie die Scharia nicht geduldet wird, ebenso wenig wie die Zwangsheirat und anderes, was nicht zu den freiheitlich-demokratischen Grundrechten passt. Wer das nicht akzeptiert, sollte die westlichen Länder verlassen.
 
Den ersten Schritt sollten aber unsere Politiker in Richtung Säkularisierung tun.
 
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Quellen
 
 
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