Rast auf der längsten Baumliege der Welt
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Unterhalb des Stübenwasengipfels (1386 m) hat man einen unglaublichen Blick auf eine faszinierende Landschaft des Südlichen Schwarzwaldes und auf die Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.
Wir waren schon mehrmals dort oben. Am 23.08.2016 war es wieder so weit. Mit 4 Wanderfreunden unserer privaten Wandergruppe wanderten wir vom Berggasthof Stübenwasen (1270 m) zum Stübenwasengipfel (1386 m).
Am Stübenwasenkreuz angekommen, entdeckten wir den Eingang zum Alpinen Pfad, den wir 2014 durchschritten hatten. Es war ein gehaltvoller und abenteuerlicher Weg. Viele Baumstämme, die über den Pfad lagen, mussten durch Klettereien überwunden werden (Blog vom 07.11.2014: „Alpiner Pfad: Abenteuerlich, beschwerlich und faszinierend“).
In der Nähe des vergoldeten Stübenwasenkreuzes befindet sich die längste Baumliege der Welt. Sie ist 44 m lang und wurde aus einer Douglasie gefertigt. Auf dem Baumstamm sind Liegen, kleine Tische und Sitze befestigt.
Die Baumliege war die Idee des Vereins l(i)ebenswertes Todtnauberg und wurde von diesem gemeinsam mit dem Forst und der Stadt umgesetzt.
Die Baumliege eignet sich hervorragend zum Ausruhen und zum Entspannen. Nach der Einweihung im August 2013 schwärmte eine Todtnauerin und bemerkte, sie könne auf der Liege in den Abendstunden und nachts den Sternenhimmel bewundern.
Als wir ankamen, waren schon etliche Wanderer da, lagen, sassen und vesperten auf der Baumliege. Wir suchten uns freie Plätze, verschnauften und genossen die traumhafte Aussicht auf Todtnauberg, dem Belchen und auf die Alpen.
Ich legte mich für kurze Zeit ausgestreckt auf die Baumliege und liess die Sonnenstrahlen auf den Pelz einwirken. Das tat mir gut. Bernd konnte sich auch nicht zurückhalten. Er platzierte seinen gestählten Körper auch auf der harten Liege.
Bald darauf wanderten wir abwärts in Richtung Todtnauberg zu einer Hütte. Kurz vorher sahen wir bei nicht so klarer Sicht das Alpenpanorama. Per Teleobjektiv gelang es mir ein prächtiges Foto zu machen. Wenn man das Bild genauer betrachtet, dann sieht man im Vordergrund die im Bau befindliche Windkraftanlage mit dem Riesenkran auf dem Rohrenkopf bei Gersbach (s. Foto).
Abkürzung durchs Gestrüpp
Um nicht auf der geschotterten Fahrstrasse zurück zum Berggasthof Stübenwasen laufen zu müssen, entschlossen wir uns eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen. Der anfangs breite, aber schon teilweise überwucherte Weg war plötzlich zu Ende und wir mussten uns durch Dickicht, Gestrüpp und an vielen Exemplaren des Fuch´s Kreuzkrautes durchkämpfen. Grob wussten wir die Richtung. Als wir an einem Jägerstand vorbei kamen, entschloss sich Bernd hinaufzuklettern, um uns grob die Richtung anzuzeigen. Aber er sah auch nur Gestrüpp.
Bald erreichten wir ein Wäldchen ohne Büsche und nach kurzer Zeit kamen wir auf einen breiten Forstweg, der uns auf die Fahrstrasse führte. Vorher sah ich an einer Stelle rechts vom Weg an einer grasbewachsenen Lichtung im Wald viele Exemplare des Blauen Eisenhuts.
Nach der 2-stündigen Wanderung erreichten wir den Berggasthof, um dort ausgiebig zu vespern.
Toni von Lörrach fuhr uns dann nach Todtnauberg, steuerte einen Parkplatz oberhalb des Wasserfalls an, um uns einen Blick ins Wiesental und einen Teil von Todtnau zu gönnen. Wir waren begeistert und ich dachte mir, in welch einer schönen und friedlichen Landschaft wir doch leben. Hier kann man philosophieren, sich erfreuen und Ruhe vom hektischen Alltag finden.
Internet
www.badische-zeitung.de
www.verlagshaus-jaumann.de
www.liebenswertes-todtnauberg.de
www.berggasthof-stuebenwasen.de
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