Weltkatzentag: Katzen sind eigensinnig und schlau
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Am 08.08.2017 war Weltkatzentag. Da wurden bei mir wieder Erinnerungen wach. Wir hatten in der Vergangenheit 2 Hauskatzen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass kein anderes Haustier derart eigensinnig und schlau, aber doch von vielen geliebt wird. In diversen Blogs und Artikel im Textatelier sind meine Erlebnisse mit Katzen aufgeführt. Einige werde ich hier präsentieren, dazu kuriose Fakten um die schnurrenden Samtpfoten.
Wir hatten 2 Hauskatzen, nicht zur selben Zeit, sondern in Abständen von 14 Jahren.
Da unsere Katzen nicht ins Freie durften und demzufolge nicht den Mäusen nachjagen konnten, hatten sich unsere „Stubentiger“ etwas Bewegungsfreudiges ausgedacht. Sobald sich eine Fliege blicken liess, hüpften die Katzen in die Höhe und fingen das Insekt nach mehrmaligen Versuchen mit beiden Pfoten. Die Beute wurde nicht verspeist, sondern abgelegt. Ein totes Tier interessierte eben nicht.
Als uns einmal Eva und Walter Hess in unserem Heim in Schopfheim besuchten, lernten sie auch unsere 2. Hauskatze „Trixi“ kennen. Sie wurde nach unseren Erzählungen von den Gästen als intelligent bezeichnet. Das war sie auch.
Katze öffnet Schubladen und Türen
Auch war Trixi in der Lage, Schubladen und Türen zu öffnen. Gerade geschlossene Schubladen schien sie magisch anzuziehen. Sie stellte sich auf die Hinterbeine und pfotete so lange herum, bis die Schublade aufging. Dann streckte sie ihren Hals und lugte in die Schublade hinein. War etwas Interessantes darin, benutzte sie ihre Krallen, um einen bestimmten Gegenstand herauszubefördern. Unsere Katze hatte auch etwas gegen geschlossene Türen. Sie sprang dann auf den Türgriff, drückte ihn mit den Pfoten herunter und schwupps ging die Tür auf.
Trixi hatte auch ein Gespür für Menschen. Waren in ihren Augen missliebige Typen an der Tür, das konnte ein Postbote sein oder eine laute Nachbarin, dann knurrte sie regelrecht herum. War ihr jedoch ein Mensch wohlgesonnen, dann begann ein Schnurren ohne Ende.
Wenn wir die Wohnung verliessen, kam die Katze angesaust und wollte mitgehen. Dann begleitete sie uns zur Tür, streckte dann ihr Köpfchen nach dem Öffnen hinaus und inspizierte die ihr nicht so gut bekannte Umgebung. Wir mussten sie dann immer wieder sanft in die Wohnung zurückbefördern.
Während eines Urlaubs betreute eine Bekannte unsere Katze. Sie spielte bei unserer Rückkehr immer die Beleidigte. Sie kam dann erst einige Stunden später wieder schnurrend zu uns.
Eine Bekannte von uns hatte früher auch einmal eine intelligente Katze. Sie hatte es immer auf einem Nudeltopf abgesehen. Stellte die Frau ihre Nudeln vom Herd auf den Küchentisch und ging nur kurz aus dem Raum, schlich sich die Katze heran und stibitzte immer einige Nudel aus dem Topf und verspeiste diese mit Vergnügen. Das Schmatzen hatte jedoch ein Ende, wenn die Köchin sie beim Naschen erwischte und los schimpfte.
Dressierte Katze
Katzen sind äussert eigenwillige Tiere. Sie sind schwer zu dressieren. Aber die bereits im Kapitel „Tierliebe Frau half Ratten“ in meinem Artikel „Tierisch klug“ erwähnte Frau schaffte das Wunder. In einem Pferdestall in Eichen bei Schopfheim brachte sie einer Katze das „Bitte, bitte“ bei. Jedes Mal, wenn die Tierfreundin ihr einen besonderen Leckerbissen vor die Schnauze hielt, setzte sich die Katze auf die Hinterbeinchen und machte mit den Vorderpfoten „Bitte, bitte“. Dies ist kein Aprilscherz, denn dieses Gebaren der Katze konnte ich mit eigenen Augen sehen. Wer es nicht glaubt, kann ein Bild in meinem Glanzpunkte-Artikel „Tierisch klug“ anschauen.
Intelligente oder verwöhnte Katze?
Vor etlichen Jahren waren wir bei einer Frau aus unserem Bekanntenkreis zu Gast. Sie besitzt eine sterilisierte Katze, die sie von einer kanadischen Familie bekam. Sobald wir auf dem Sofa Platz genommen hatten, sprang die Katze aus ihrem Versteck auf das Sofa und den Tisch. Dort drehte sie ausgiebig ihre Runden. Das Tierchen wurde daraufhin von der Hausherrin mit sanfter Gewalt in die Küche befördert. Die Katze war zunächst Gesprächsthema Nr. 1. Wir erfuhren höchst Erstaunliches über dieses Energiebündel. Das Tier bekommt täglich ein Glas Alete-Kost und ein Beefsteak vorgesetzt.
Gewöhnliche Kost lehnt sie entschieden ab. Ausserdem schläft sie tagsüber gern auf dem Bett. Sie hat dort ein Kissen. Aber wehe, wenn dieses nicht mit Lenor weichgespült ist. Dann kratzt die Katze und legt sich demonstrativ nicht auf das Kissen. Wird die Katzenmahlzeit vom Sohn, der ist Raucher, mit ungewaschenen Händen serviert, lehnt die „Hausdame“ das Essen ab. Sie wendet sich mit Grausen. Muss sie einmal ihr Geschäftchen verrichten – glaubt ja nicht, ich schreibe, dass die Katze die Wasserspülung zieht -, dann pinkelt sie einfach ins Waschbecken. So unglaublich die Geschichte klingt, sie ist wahr.
Katzenliebhaber berichten immer wieder, wie wählerisch Hunde und Katzen sind. So berichtete mir neulich eine Frau, dass ihr Hund Dosenfutter verschmäht, weil hier alle möglichen Schlachtabfälle drin sind. Er liebt Frischfleisch. Auch unsere Hauskatze war sehr wählerisch. Sie bevorzugte nur einwandfreies Katzenfutter. Besonders scharf war sie auf Milch. Aber wehe, sie war schon sauer. Sie verschmähte die Milch auch dann, wenn diese noch einen Tag braucht, um säuerlich zu werden. Das ist für mich ein untrügliches Zeichen, dass die Milch ausgetrunken werden muss.
Kurioses über Katzen
Anlässlich des Weltkatzentages hatte die „Badische Zeitung“ eine Seite der Katze gewidmet. Da standen erstaunlich Dinge über Katzen. Hier einige Beispiele:
In Japan gibt es über 150 Katzencafés.
Laut Forscher gibt es unter Katzen Links- und Rechtspföter. Die Pfoterei ist geschlechtsgebunden. So bevorzugen Katzen die rechte und Kater eher die linke Pfote.
Die Schweizer Armee hat einen Brigadier Broccoli. Er wohnt seit 2005 in der Kaserne Lyss. Der Kater sorgt für gute Stimmung. Er ist auch bei Facebook aktiv. Er hat schon 700 Facebook-Freunde und erhält regelmässig Fanpost.
Manche Menschen entwickeln eine Katzenhaar-Allergie oder eine Katzenphobie. Prominente, wie Julius Caesar und Alexander der Grosse, litten angeblich unter Allurophobie. Sophie Jauch erwähnt in der oben erwähnte Publikation: „Der Zoologe und Verhaltensforscher Desmond Morris glaubt, der Katzenphobie liegt bei einigen Menschen Angst vor dem weiblichen Geschlecht oder ein unterdrückter Sexualtrieb zu Grunde.“
Glanzpunkte-Artikel „Tierisch klug“: http://www.textatelier.com/index.php?id=3&link=163
Ratgeber:
Walter Hess: Was kann man gegen die Katzenplage tun?
http://www.textatelier.com/index.php?id=62&typ=62&navgrp=5&link=299
Blogs über Katzen
13.02.2017: Sind Katzen und Elstern am Vogelschwund schuld?
17.03.2007: Tiergeschichten (4): Intelligente Katze, Kalb namens Bush
10.08.2005: Alle Achtung beiseite - bei den fetten Manager-Katzen
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Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
Blutreizker, Steinpilz und ein Riesenpilz
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