Textatelier
BLOG vom: 11.10.2017

Kindertransporte von England nach Australien

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Film: “Oranges and Sunshine”

Waisenkinder und Kinder von notleidenden Familien wurden kurzerhand von englischen Instanzen von ihren Eltern entmündigt und nach Australien verfrachtet. Tausende Kinder waren davon betroffen. Dank der Sozialhelferin Margaret Humphreys wurde dieser Missbrauch angeprangert und blossgelegt. Dieser Helferin ging es darum, die verlorenen Kinder wieder mit ihren Müttern zu vereinigen.

Sie durchstöberte offizielle Geburtsanzeigen und fand Anknüpfungspunkte in Australien. Sie sicherte Unterstützung von gleichgesinnten Leuten in England und Australien. Die verschleppten Kinder wurden schändlich missbraucht und ausgebeutet, wo immer sie Unterkunft fanden. Im Gespräch mit den Opfern entdeckte diese Helferin tiefe Narben. Viele dieser Kinder wurden zwischen acht und zwölf Jahren verschleppt und bargen Fragmente von Erinnerungen von ihren Eltern, ganz besonders von ihren Müttern. Dieser Skandal wurde nach und nach von ihrer Gönnerin entfächert und blossgelegt. Religiöse Instanzen in England und Australien förderten und vertuschten diesen Missbrauch, der bis tief ins 21. Jahrhundert andauerte.

Die vorgespiegelten “Orangen und Sonnenschein” erwiesen sich als ein elendes Täuschungsmanöver. Die “Strafkolonie Sydney”, womit England kleine Diebe und schlimmeres Gesindel nach Australien verfrachtete, beabsichtigte und sicherte, dass England in Australien vorherrschte.

 


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