Textatelier
BLOG vom: 18.01.2018

Wernfried Hübschmann: Lyriker, Essayist, Moderator

Autor: Heinz Scholz Wissenschaftspublizist, Schopfheim D

 


Wernfried Hübschmann
 

Wernfried Hübschmann ist seit 40 Jahren als Lyriker, Essayist, Kinderbuchautor, Moderator, Mediator, Organisationsberater und Coach tätig. Seit 1980 publizierte Hübschmann Gedichte, Anthologien, Prosastücke und Essays in Zeitungen und Büchern.

Den Schriftsteller lernte ich anlässlich des Vortrages „Johann Peter Hebel, der Naturwissenschaftler“ in der „Krone“ in Tegernau kennen. Er hat sich, nach meinem Vorschlag hin, spontan zur Mitarbeit im Textatelier bereit erklärt. Das ganze Team des Textateliers freut sich auf die bestimmt sehr wertvolle Mitarbeit als Blogger.

Am 21.12.2017 traf ich mich mit dem Schriftsteller im Café Trefzger in Schopfheim zu einem Gespräch. Das Gespräch war sehr erfreulich und interessant. Besonders gefiel mir seine sympathische Erscheinung und sein Interesse an vielen Themen. Er war auch überrascht, dass das von Walter Hess gegründete Textatelier mit den exzellenten Beiträgen aus vielen Themenbereichen seit 2005 präsent ist.  Sehr gut fand er auch das Archiv. Alle 6215 Blogs, die bis Anfang Januar 2018 publiziert wurden, sind aufrufbar und nachzulesen.

 


 

Leben und Werk
Wernfried Hübschmann wurde 1958 in Regensburg/Oberpfalz geboren und wuchs in Donaustauf a. d. Donau auf. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Regensburg. Danach studierte er Sprechwissenschaft/Sprecherziehung bei der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS). Es folgte eine journalistische Tätigkeit und Mitarbeit am „Kleinen Theater Regensburg“ (Schauspiel und Dramaturgie). Er erhielt auch Lehraufträge an der Universität Regensburg. In den 1980er Jahren war er als freiberuflicher Lektor und Gutachter für den C. Bertelsmann Buchclub tätig.

Seit 1983 tritt Hübschmann als Rezitator und Sprecher auf. Er veranstaltete gemeinsame Balladen-Abende mit seiner Schwester, der Gitarristin Wilgard Hübschmann. Er gründete einige Gesellschaften, darunter die „Schopfheimer Mittwochsgesellschaft“. Er war von 2012 und 2015 Vorstand des Freien Radios Wiesental.

Der überaus vielseitige Wernfried Hübschmann ist seit 1997 als gefragter Organisationsberater, Kommunikationstrainer, Moderator, Rezitator und Coach tätig. Infos sind unter www.wernfried-huebschmann.de nachzulesen.

Eine besondere Präsentation war die musikalische Hommage à Antoine de Saint-Exupéry. Wernfried Hübschmann las den leicht gekürzten Text
„Der kleine Prinz“ in der Neuübersetzung von Elisabeth Edl. Lailah Roos spielte mit der Querflöte Weisen vom italienischen Gitarristen und Komponisten Carlo Domeniconi.

Beachtlich ist seine schriftstellerische Tätigkeit. Seit 1980 publiziert der mehrfach ausgezeichnete Hübschmann Gedichte, Prosastücke und Essays in Literaturzeitschriften und Büchern.
Sein neuestes Buch „Wiesentalgedichte“ mit dem Essay „Dauernder Aufenthalt. Über Heimat, Herkunft und Wohnen“ ist im Drey Verlag 2017 erschienen. Das Essay "Der speckige Holzgriff an der Kurbel der Zeit" wurde zum 200. Geburtstag der „Alten Scheune“ in Schopfheim geschrieben und am 22.06.2016 von ihm vorgetragen.

Eine Auflistung der weiteren Gedichtbände, CD`s und eine Auswahl von fachlichen Einzelbeiträgen finden Sie unter Wikipedia.

In unserem Gespräch überreichte mir der Autor einige Ausdrucke aus seinen zum Teil unveröffentlichten Werken. Besonders interessant war die Abhandlung „Vom Flüstern“ (Bedeutungsgewinn durch Lautstärkeverlust). Gerade in unserer Zeit voller Lärm ist die Stille eine Erholung und das Flüstern mit ca. 35-40 dB (lautes Sprechen hat den doppelten Schalldruck) mit einem Gesprächspartner manchmal angebracht. Oft ist es jedoch so, dass in einer Tischgesellschaft das Flüstern als unhöflich gilt. Er brachte dazu passend einen Test:

„Sie sitzen allein im Café. Stellen Sie sich zwei Menschen vor, die, einige Tische weiter, immer wieder zu ihnen herüberschauen und miteinander vertraulich tuscheln und kichern. Wenn Sie es jetzt schaffen, sich an den grossartigen Satz zu halten: Was andere über dich denken, geht dich gar nichts an – dann haben Sie es geschafft. Dann sind Sie eine gefestigte und reife Persönlichkeit.“
 
Sehr beachtlich und eindrücklich sind die Essays zu den vier Elementen („Nach der Natur“). Diese Essays wird der Autor demnächst in Blogs vorstellen.

Nach Aufenthalten in Regensburg und Berlin hat Wernfried Hübschmann eine neue Heimat gefunden. Es ist das Hebeldorf Hausen im Wiesental. Dort lebt er mit seiner Familie.

Anhang
Zum Schluss bringe ich ein Gedicht aus dem Werk „Wiesentalgedichte“ von Wernfried Hübschmann.

Bienen-Sonett
Die Stunde lohnt den alten Feuereifer,
vergessen fast auf stillgelegten Schienen,
doch Wörterfinden ist der Job der Bienen,
die jeden Tag nach Blütenzauber greifen.

Und immer, wenn sie´s in die Waben streifen,
geht so ein Summen durch den ganzen Stock –
und wenn der Imker im Bewusstseinsschock,
selbst schutzlos, nach den Rahmen greift, den reifen,

dann dämmert ihm, dem friedlichsten der Diener,
Erbauer dieser Himmelseinflugschneise,
wenn er hier dient auf ganz verschwiegne Weise.

Das Endprodukt im Bauch der Zentrifuge
fliesst abendsonnengelb durch Glaszylinder.
Die Bienen tanzen wundersam wie Kinder.

Anmerkung: Ein Interview mit Wernfried Hübschmann folgt in einem gesonderten Blog.

Internet/E-Mail
www.wernfried-huebschmann.de
wh@wernfried-huebschmann.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Wernfried_Hübschmann

Literatur
Hübschmann, Wernfried: „Wiesentalgedichte“, mit Fotografien von Konrad Grund, Drey-Verlag, Gutach 2017.

 


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