Textatelier
BLOG vom: 10.02.2018

Elisabeth Faber – Naturbeobachterin und Hobbyfotografin

Interview mit Elisabeth Faber von Freiburg im Breisgau.

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D

 


Elisabeth Faber
 

Wie schon in meinem Blog vom 06.02.2018 („Frühlingsboten im Januar: Erste Blümchen spriessen“) erwähnt, bewunderte ich die Aufnahmen der Hobbyfotografin Elisabeth Faber. Ich lernte sie und ihren Mann Martin Faber persönlich anlässlich einer Besichtigung der Moulagensammlung an der Universität Freiburg 2009 kennen. Dankenswerterweise erhielt ich von ihr eine CD mit aussergewöhnlichen Fotos. Ab und zu werde ich Fotos im Textatelier präsentieren.
Gerne stelle ich die Hobbyfotografin den Leserinnen und Lesern des Textateliers vor. Folgende Interviewfragen beantwortete mir Frau Faber sehr gerne:

Seit wann haben Sie Ihre fotografische Leidenschaft entdeckt? Welche Kameras benutzten Sie in den Anfangsjahren Ihrer Fotografie?

Elisabeth Faber: Vor etwa 40 Jahren habe ich begonnen, mich intensiv mit der Fotografie zu beschäftigen. Erste Versuche reichen zurück in meine Schulzeit, als ich mir eine Kleinbildkamera für Kassettenfilm – die Kodak Instamatic 50 besorgte. Sie besaß ein Fixobjektiv mit einer kurzen Brennweite (etwa 45 mm). Man konnte bei der Einstellung wählen zwischen „Sonne“ oder „Sonne mit Wolken“. Die Kosten lagen bei knapp 30 DM. Heute fotografiere ich mit einer digitalen Spiegelreflexkamera.

 


Graureiher (Foto Elisabeth Faber)
 

Kürzlich war unter dem Titel „Frühlingsboten im Januar“ in der „Badischen Zeitung“ ein super Foto von Ihnen abgedruckt. Es zeigte eine anfliegende Biene in der Nähe einer Krokusblüte. Ist es nicht schwierig, bewegende Objekte mit der Kamera festzuhalten?

E. F.: Es ist nicht schwierig, wenn ich eine kurze Belichtungszeit wähle wie zum Beispiel 1/1000 Sekunde. Bei dem Foto der „Badischen Zeitung“ stellte ich auf die Krokusblüte scharf und wartete, bis die Biene in ihre Nähe kam. Dann drückte ich den Auslöser.

Sie fotografierten für Ihren Band „Orchideen in der Umgebung von Freiburg“ wunderschöne Orchideen in der Blütezeit von April bis September. Was ist bei Orchideenaufnahmen besonders zu beachten? Wieviel Zeit haben Sie investiert, solche Wunder der Natur abzulichten?

E. F.: Bei Aufnahmen von wilden Orchideen empfehle ich ein Makroobjektiv mit 100 mm Festbrennweite. Da viele Orchideen sehr klein sind und am Boden wachsen, ist es sinnvoll, einen Winkelsucher zu benutzen und ein Stativ bzw. ein Ministativ zu verwenden.
Besonders viel Zeit erfordert das Herausfinden der idealen Blütezeit und der Standorte der Orchideen. Nicht immer kehrt man erfolgreich von einer „Orchideentour“ zurück. Eine große Enttäuschung war vor vielen Jahren eine Fahrt von Freiburg aus nach Hüfingen, wo es zahlreiche Frauenschuhe gibt. Bei unserer Ankunft entdeckten wir zwar diese Orchideen, doch blühten sie noch nicht.

Sie erzählten mir, dass Sie kürzlich auch andere Objekte mit der Kamera aufgenommen haben. Sie nannten als Beispiel den Alten Friedhof in Freiburg. Was hat Sie besonders am Friedhof als Fotoobjekt fasziniert?

E. F.: Der Alte Friedhof, der seit 1872 nicht mehr für Bestattungen genutzt wird, zählt heute zu den schönsten Parkanlagen in Freiburg. Mich hat besonders fasziniert, ihn zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu erleben.

Welche Vorhaben möchten Sie in Zukunft als Fotografin realisieren?

E. F.: Für die Zukunft stelle ich mir vor, in der Umgebung von Freiburg Landschaften, Pflanzen sowie Insekten und Vögel aufzunehmen.

Würden Sie unseren Leserinnen und Lesern einige Tipps für gute Fotos verraten?

E. F.: Allgemein empfehle ich, möglichst ohne Blitz und ohne Vollautomatik-Modus zu fotografieren.
Möchte ich zum Beispiel ein Gesicht oder eine Pflanze hervorheben, ist es sinnvoll, einen unscharfen Hintergrund zu wählen. Dazu öffne ich die Blende weit, indem ich mich für eine kleine Blendenzahl entscheide. Für Landschaftsaufnahmen rate ich zu einem hohen Blendenwert, damit der gesamte Bildbereich scharf erscheint, also eine große Schärfentiefe erreicht wird. Bei sich bewegenden Motiven wie zum Beispiel beim Sport, bei fahrenden Autos oder bei fliegenden Insekten benötige ich eine sehr kurze Belichtungszeit. Mein wichtigster Tipp besteht darin, die Kamera möglichst oft mitzunehmen.

Frau Faber, vielen Dank für das Interview. Für Ihre weiteren fotografischen Aktivitäten wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und eine immerwährende Freude an der Natur.

Literatur
Faber, Elisabeth; Faber, Martin: „Orchideen in der Umgebung von Freiburg“, Freiburg 2008.

 


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