Die Sonnenblume – ein Wunderwerk
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Neulich sahen wir auf unserem Wanderweg in der Nähe von Minseln auf dem Dinkelberg ein Sonnenblumenfeld. Die Sonnenblumen boten mir ein schönes Fotomotiv. Beim Vergrössern des Blütenkorbes erblickte ich spiralförmige Strukturen. Ähnliche Anordnungen sind bei der Margerite, bei der Blumenkohlsorte Romanesco, der Ananas, bei Tannen- und Pinienzapfen, beim Gänseblümchen und beim Küstenstrandstern/Dukatenblume (Asteriscus maritimus) zu sehen. Überall finden wir links- und rechtsdrehende Spiralen.
Die Verteilung der Kerne im Blütenkorb ist nicht willkürlich angeordnet, sondern mathematisch exakt versetzt um 137,5 °. Dies ist genau die Gradzahl des Goldenen Winkels, der auch auf die Zahl des Goldenen Schnittes zurückgeht.
Weicht dieser Winkel um nur 1 Grad ab, ist das für die Sonnenblume eine Katastrophe, wie dies unter „Goldener Schnitt Sonnenblume“ nachzulesen ist. In jedem Sonnenblumenkern ist der Goldene Schnitt einprogrammiert. Dieser wird von Generation zu Generation weitergegeben. Sogar während des Wachstums des Blütenkorbes bleibt der Winkel derselbe.
Weiter lesen wir: „Jeder einzelne Kern im Sonnenblumenkorb gehört auch zu einer linksdrehenden und zu einer rechtsdrehenden Spirale. Das Besondere hieran ist jetzt, dass die Anzahl der Spiralen ausschliesslich Fibonacci-Zahlen sind. Die Anzahl der links- und rechtsdrehenden Spiralen sind immer benachbarte Fibonacci-Zahlen.“
Bei den Sonnenblumen findet man die Kombination 21/34 oder 34/55 oder 55/89. Bei sehr grossen Sonnenblumen ist auch die Kombination 89/144 oder 144/233 möglich.
Nun stellt sich die Frage, wie die Sonnenblumen die Fibonacci-Zahlen so genau kennen. Alles ist bis ins Kleinste konstruiert und mathematisch präzise geplant. So etwas kann nicht zufällig durch die Evolution entstanden sein. Gläubige sind überzeugt, dass hier ein Wunder der Schöpfung vorliegt.
Wissenswertes über die Sonnenblume
Lateinischer Name: Helianthus annuus (vom griech. Helios = Sonne und anthos = Blume).
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Ökologie: Sie ist sehr photosyntheseaktiv. Eine einzige Pflanze bindet pro Tag das in einem Raum von 100 Kubikmetern vorhandene Kohlendioxid.
Bestäubung: erfolgt durch verschiedene Insekten.
Nektar: Der Nektar enthält von 10 bis 14 Uhr den meisten Zucker (bis 35 %).
Kompasspflanze: Sie wendet sich dem Sonnenlicht zu (Heliotropismus). Blühende Sonnenblumen sind nicht mehr heliotrop, da der Stängel verholzt ist.
Herkunft: Spanische Seefahrer brachten Sonnenblumensamen 1552 aus Amerika nach Europa. Sie war lange Zeit als Zierpflanze beliebt.
Wirtschaftliche Bedeutung: 2017 wurden weltweit 47,9 Millionen Tonnen Kerne geerntet.
Verwendung der Kerne: für Back- und Süßwaren, Bestandteil für Müesli, geröstete Kerne wurden ab dem 17. Jahrhundert auch als Kaffeeersatz genutzt. Beliebt sind auch Kerne als Vogelfutter.
Das Sonnenblumenöl wird vielfältig in der Küche gebraucht. Auch dient es zur Herstellung von Farben, Lacke und Biokraftstoff. In der russischen und ukrainischen Volksmedizin wird das Öl für Ölkuren (Ölziehen) verwendet.
Sonnenblumen in der bildenden Kunst: Berühmt sind Bilder der Sonnenblume in einer Vase von Vincent van Gogh.
Internet
Google: „Goldener Schnitt Sonnenblume“
www.was-darwin-nicht-wusste.de/
www.j-berkemeier.de/Spialen (Fibonacci-Spiralen)
https://pixabay.com (Das Foto von Asteriscus darf kostenlos publiziert werden).
de.wikipedia.org/wiki/Fibonacci-Folge (hier ist eine Zeichnung mit diesem Text: Anordnung gleich großer Kreise im Abstand des goldenen Winkels mit farblicher Markierung der Fibonacci-Spiralen 8, 13, 21, 34).
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