Textatelier
BLOG vom: 15.02.2018

Albert Schweitzer: “Kein Sonnenstrahl geht verloren”

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Albert Schweitzer: “Kein Sonnenstrahl geht verloren”
(1875-1965)

Der Zufall fügte es, dass ich als 14-Jähriger den Basler Münsterplatz erreichte, eben wie eine Gruppe von Menschen Albert Schweitzer begrüsste. Rasch entfernte er sich ins Münster. Kurz später hörte ich Orgelklänge: Albert Schweitzer spielte Bach auf der Orgel. Die Rückreise des Urwalddoktors nach Lambarene war angekündigt.
Albert Schweitzer war der Schrittmacher und das Sinnbild des Humanismus’, beseelt von seiner Menschenliebe. Ehrfurcht vor dem Leben war tief in ihm verankert und seinerseits, abseits der Theorie, tatkräftig verwirklicht, wo immer er konnte. Albert Schweitzer kann als Universal-Genie gelten. Er war u.a. Philosoph, Theologe, Arzt und Autor. Seine Ethik war grenzenlos erweiterte Verantwortung für alles was lebt. Sein Beitrag und seine Leistung zum Thema “Ehrfurcht vor dem Leben” wurden 1952 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt.

Die Wiedergeburt des Humanismus' liess und lässt noch immer auf sich warten. Dennoch blieb Albert Schweitzer zuversichtlich. Eine optimistische Grundhaltung war ihm eigen. Die Hoffnung ist ein Attribut der Zuversicht. Sein Dreiklang: “Herz, Hirn und Hand” fördert den positiven Tatendrang.

Albert Schweitzer: Vom Herzen gesagt und verwirklicht:

Wer zum Glück der Welt beitragen möchte, der sorge zunächst einmal für eine glückliche Atmosphäre im eigenen Haus.

Es ist besser, hohe Grundsätze zu haben, die man befolgt, als noch höhere, die man ausser Acht lässt.

Wo Licht im Menschen ist, scheint es aus ihm heraus.

Die grösste Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.

Ein freundlicher Blick durchdringt die Düsternis wie ein Sonnenstrahl.

Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig. Ihr Gleichgewicht ist gestört.

Echte Toleranz ist nicht möglich ohne Liebe.

Das gute Gewissen ist eine Erfindung des Teufels.

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Ich selbst kann immer wieder feststellen, dass es viele gütige Menschen gibt, die alte Leute pflegen und hegen und mit ihnen plaudern. Überall springen sie helfend ein. Sie geleiten Behinderte über die Strasse, spielen Ball mit Kindern im Park, erledigen Einkäufe, schenken Blumensträusse. Sie lindern viel Not, fraglos vom guten Willen geleitet, ohne sich damit zu brüsten. Ich bin mir bewusst, dass ich ihrem Beispiel mehr als bisher folgen sollte.

 

Literatur-Hinweis: “Kein Sonnenstrahl geht verloren - Worte Albert Schweitzers” vom Hyperion-Verlag 1955 veröffentlicht

(PS: Albert Schweitzers Bibliographie ist leicht im Internet aufgreifbar!)

 


 
 


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