"Äquilibrium"
"Sie passen sich viel zu viel an", sagte die Atemtherapeutin zu mir, als sie meinen Arm unendlich weit wegziehen konnte. In mir hatte dieses Geschehenlassen Vertrauen ausgelöst.
"Könnte sein", dachte ich bei mir, ohne weiter darauf einzugehen. Einige Wochen später bei der gleichen Übung erinnere ich mich an den damaligen Kommentar und gebe diesmal ganz sachten Widerstand. Jetzt heisst die Antwort "Sie sind zu wenig anpassungsfähig".
Wie wirs auch machen, ist es nicht recht? So einfach ist es nicht. Das habe ich mittlerweile begriffen. Es gibt nicht nur die Extreme. Dazwischen liegt das Äquilibrium, jener Zustand, der die Gegensätze auflöst, der uns in der beweglichen Mitte hält. Ein Ort der Freiheit, spannungslos und allen damit verbundenen Kräften gerecht werdend. Das Paradies in uns selbst?
Rita Lorenzetti
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